Ein Studio, für das sich vielversprechende neue Talente und namhafte Regisseure versammeln, und das Preisjurys ebenso begeistert wie Filmfans, die sich am liebsten irgendwo zwischen Mainstream und Arthouse tummeln: Diese Position füllt derzeit A24 aus, das Label hinter „Hereditary“, „The Last Black Man in San Francisco“ oder „Lady Bird“. Jahrzehntelang erfüllte Miramax diese Aufgabe.
Unter Miramax wurden Kultregisseure wie Quentin Tarantino, Robert Rodriguez und Kevin Smith zu Hausmarken, außerdem flüchteten sich gelegentlich aber auch Legenden wie Martin Scorsese in die Hit-Schmiede. Diese Woche erscheinen sogleich 20 Erfolgsfilme, Geheimtipps, Kultproduktionen und preisgekrönte Titel von Miramax als Blu-ray-Neuauflage.
Quentin Tarantino und seine Freunde
Waschechte Tarantino-Fans haben wahrscheinlich bereits die Sammelbox Tarantino XX* im Regal stehen – das heißt aber nicht zwingend, dass sie seine Miramax-Jahre vollständig im Regal stehen haben. Denn der oft übersehene Episodenfilm „Four Rooms“ ist nicht Teil des besagten Neun-Disc-Sets.
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Daher ist die nun veröffentlichte Standard-Neuauflage des Episodenfilms von Tarantino, seinem Kumpel Robert Rodriguez sowie Alexandre Rockwell und Allison Anders bei Fans mit Komplettionsdrang sicher gern gesehen. Wer neben „Four Room“ weitere Tarantino-Lücken hat, wird ebenfalls bedient – nämlich mit seinen Kultklassikern „Pulp Fiction“ und „Jackie Brown“, beiden „Kill Bill“-Teilen im Doppelpack sowie mit der blutigen, stylischen Comicadaption „Sin City“. Bei der führte zwar primär Rodriguez Regie – bei einer Szene gastiere jedoch Tarantino auf dem Regiestuhl.
Prunk, Dramatik und totale Entspannung
Der große Schwung an Miramax-Neuauflagen sorgt zudem dafür, dass ein Glanzlicht aus der strahlenden Karriere von Martin Scorsese zurück in den Handel kommt: Sein prächtig ausgestattetes und mit fünf Oscars prämiertes Epos „Aviator“. Außerdem kommt „Trainspotting“ zurück auf Blu-ray. Der oft zitierte Drogen-Eskapaden-Film hat damals Danny Boyle und Ewan McGregor berühmt gemacht. Wer es etwas entspannter mag, kann dagegen dank Kevin Smiths Debütfilm „Clerks“ mit ein paar planlosen Versagern und dem Kiffer-Kultduo Jay & Silent Bob abhängen.
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Mehr Spannung bietet das Regiedebüt eines häufigen Kollaborateurs von Kevin Smith: Der Entführungsthriller „Gone Baby Gone“ von Ben Affleck. Den gibt es außerdem an der Seite von Matt Damon im von den zwei Kumpels verfassten Tragikomödien-Hit „Good Will Hunting“ zu sehen. Der Erfolgsfilm brachte dem beliebten Komiker und Schauspieler Robin Williams seinen wohlverdienten Oscar ein.
Musical-Glamour, Kino fürs Herz & mehr
Noch mehr Matt Damon gibt es im sinnlich inszenierten, melancholischen Thriller „Der talentierte Mr. Ripley“. Extra viel Glanz, Glamour und garstig-launiges Verbrechen gibt es derweil im Musical-Erfolg „Chicago“ mit Richard Gere, Catherine Zeta-Jones und Renée Zellweger, der 2003 mehrere Oscars gewann – darunter den für den besten Film.
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Ruhiger und verletzlicher geht es derweil in den beiden ebenfalls Oscar-gekrönten Biopics „Wenn Träume fliegen lernen“ mit Johnny Depp als „Peter Pan“-Erfinder J.M. Barrie und „Frida“ mit Salma Hayek als Malerin Frida Kahlo zu. Auch die italienische Weltkriegs-Tragikomödie „Das Leben ist schön“ erlebt im Zuge dieser Miramax-Neuauflagen einen Re-Release. Legendär: Roberto Benignis Oscar-Gewinn als bester Hauptdarsteller – in einer Kategorie, in der nicht-englischsprachige Filme üblicherweise keine Chance haben.
Noch mehr Filmgenuss
Abgerundet wird das Miramax-Neuauflagen-Portfolio mit der Jane-Austen-Adaption „Emma“ mit Gwyneth Paltrow, Zach Braffs umjubeltem Regiedebüt „Garden State“, sowie der britischen Drag-Queen-Dramödie „Kinky Boots“. Des Weiteren bekommen die berühmte und aufgrund eines tödlichen Unfalls am Sets auch berüchtigte Comicadaption „The Crow“ und das Holocaust-Drama „Der Junge im gestreiften Pyjama“ eine Neuauflage spendiert.
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Dass das Label Miramax heute kein großes Ding mehr ist, hat übrigens mehrere Gründe. Neben den Besitzerwechseln und den damit einhergehenden, wiederholten Änderungen an der Studiospitze dürfte vor allem die Assoziation mit den Firmengründern geschadet haben. Aus der Taufe gehoben wurde Miramax nämlich von Bob und Harvey Weinstein. Auch wenn sie schon 2005 das Studio verließen, produzierten sie unzählige Miramax-Filme – und spätestens, seit Harvey Weinsteins Sexualverbrechen ans Tageslicht kamen, ist vom einstigen Glamour heute logischerweise kaum noch etwas übrig.
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