„Squid Game“ ist der Netflix-Hit der Stunde: In über 90 Ländern steht die koreanische Serie auf Platz 1 der Top-10-Listen und wie der Streamingdienst berichtet, soll „Squid Game“ sogar auf gutem Weg sein, die bisherigen Spitzenreiter in der Liste der erfolgreichsten Netflix-Serien abzuhängen. Doch wie immer, wenn ein Film oder eine Serie so sehr im Rampenlicht steht, lassen sich auch die (vermeintlichen) Schattenseiten nicht verbergen. In diesem Fall findet man in den sozialen Medien die Behauptung, „Squid Game“ sei von dem japanischen Horrorfilm „As The Gods Will“ von 2014 abgekupfert. Doch stimmt das?
Auf den ersten Blick sind die Gemeinsamkeiten und inhaltlichen Überschneidungen zwischen „Squid Game“ und „As The Gods Will“ tatsächlich nicht von der Hand zu weisen. Schaut euch dazu einfach mal den Trailer zum Horrorfilm des japanischen Kult-Regisseurs Takashi Miike an:
In beiden Fällen geht es also darum, dass Kinderspiele gespielt werden, die für diejenigen, die ausscheiden, tödlich enden. Und das erste Spiel ist in beiden Fällen das Kinderspiel, das in „Squid Game“ als „Rotes Licht, grünes Licht“ bezeichnet wird: Alle Spieler und Spielerinnen dürfen sich nur bewegen, solange ihnen jemand oder etwas den Rücken zukehrt, wer sich danach noch bewegt, wird getötet. In „Squid Game“ ist das eine große Mädchenstatue, in „As The Gods Will“ eine Daruma-Puppe.
Allerdings enden dort auch schon die Gemeinsamkeiten: Der Rahmen ist bei „Squid Game“ und „As The Gods Will“ ein ganz anderer, denn in der Netflix-Serie nehmen die Spieler und Spielerinnen (allesamt Erwachsene mit großen Schuldenbergen) mehr oder weniger freiwillig teil, während „As The Gods Will“ an einer japanischen Oberschule spielt und unklar ist, wer hinter den mörderischen Spielen steckt, an denen die Jugendlichen teilnehmen müssen.
Das sagt der "Squid Game"-Regisseur zu den Vorwürfen
Außerdem erklärte Regisseur und Drehbuchautor Dong-hyuk Hwang gegenüber der Zeitung The Korea Herald, dass er die Idee und einen ersten Drehbuchentwurf zu „Squid Game“ bereits 2008 und 2009 fertig gestellt habe, also lange vor „As The Gods Will“. Damals stieß seine Idee jedoch auf Ablehnung, bevor Netflix mehr als zehn Jahre später Interesse bekundete und ihm die Gelegenheit bot, das Konzept in Serienform umzusetzen.
In einer Pressekonferenz betonte Hwang zudem, dass nur das erste Spiel ähnlich sei, danach gebe es keine Gemeinsamkeiten mehr (via NME). Um das zu belegen, reicht ebenfalls ein Blick in den „As The Gods Will“-Trailer: Das zweite Spiel ist hier offenbar eine Art brutales Katz-und-Maus-Spiel mit einer riesigen Katzenstatue, während in „Squid Game“ ein Geschicklichkeitsspiel mit Zuckertafeln ist – gegensätzlicher könnte es kaum sein.
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