In „Squid Game“ treten hunderte Teilnehmer*innen gegeneinander an, die mit dem in Aussicht gestellten Milliarden-Gewinn ihrer Armut entfliehen könnten. Doch das Spiel hat das höchste Risiko. Denn wer verliert, stirbt. Das Finale der ersten Staffel des neuen Netflix-Hits zeigt deutlich, wie angewidert Gewinner Gi-hun (Jung-jae Lee) von Veranstalter Oh Il-Nam (Oh Young-Soo) ist, der das Spiel nur betrieben hat, um sich mit seinen gelangweilten, reichen Freunden am Leiden anderer zu ergötzen.
Der selbst nun reiche Gi-hun scheint fest entschlossen, den sadistischen Spielen ein Ende zu entsetzen. Er schwört den Veranstaltern, sie alle zu Fall zu bringen.
Genau da dürfte eine zweite Staffel ansetzen. Die Frage ist, ob Gi-hun für seinen Plan erneut an den Spielen, deren nächster Start ja unmittelbar bevorsteht, teilnehmen muss oder ob er von außen irgendwie auf sie einwirken kann. Auf jeden Fall dürfte ein Element eine wichtige Rolle spielen, das bereits in der ersten Staffel angeteasert, dann aber scheinbar vergessen wurde...
Eine Insel voller Bomben
In der fünften Episode der ersten Staffel von „Squid Game“ erfahren wir, dass die komplette Insel, auf welcher die tödlichen Spiele stattfinden, mit Bomben versehen ist. Als der Undercover-Polizist Hwang Joon-Ho (Wi Ha-Joon), der sich in die Riege der Wächter eingeschleust hat, die Leiter zu einem unterirdischen, geheimen Gang hinabsteigt, sieht er eine mysteriöse Vorrichtung an der Wand. Ein anderer Wächter warnt ihn. Das sei eine Bombe. Sie befänden sich in einem Notausgang für VIPs. Falls etwas schieflaufe, könne man diese so evakuieren und danach mit den überall platzierten Bomben alles zum Einsturz bringen.
Hwang Joon-Ho ist in dem Moment vor allem verwirrt, dass sich VIPs auf der Insel befinden, was die Enthüllung über die wahre Identität von Oh Il-Nam vorbereitet. Doch beim Publikum bleibt noch eine andere Sache haften: Die Insel ist voller Bomben, die alles unter sich begraben könnten.
Kaputter Ton bei Folge 4 von Netflix-Hit "Squid Game": Das ist die LösungVöllig überraschend spielen diese Bomben anschließend überhaupt keine Rolle mehr. Es hätte aber wenig Sinn, ein solches bedrohliches Element einzuführen, wenn man es nicht später nutzen will. Daher sind wir davon überzeugt: Die Bomben-Enthüllung dient bereits der Vorbereitung der weiteren Handlung.
So gibt es durch ihre Existenz einen einfachen Weg für Gi-hun, die Spiele zu stoppen – aber verknüpft mit einem moralischen Dilemma. Denn er kann die Bomben nicht einfach zur Explosion bringen, weil er damit auch die unschuldigen Teilnehmer*innen der neuen Spiele töten würde. Gleichzeitig können die Bomben auch gegen ihn wirken. Denn wenn es ihm gelingt, die neuen Spiele zu infiltrieren und er einen Rettungsversuch startet, schwebt die Existenz der Bomben als drohende Gefahr über ihm. Jederzeit könnte ihre Explosion eingeleitet werden, um seinen Plan zu stoppen und ihn töten.
Noch warten wir auf eine Ankündigung der 2. Staffel
Wichtig ist aber, noch einmal festzuhalten: Bisher hat Netflix keine zweite Staffel von „Squid Game“ bestellt. Strenggenommen ist es also noch offen, ob die Serie weitergehen wird. Doch seien wir mal ehrlich: Nach dem Erfolg der ersten Season ist eine zweite Staffel nur Formsache und Netflix wartet wahrscheinlich – wie gewöhnlich – einfach noch ein wenig ab. Schließlich ist die erste Season erst seit einer Woche auf dem Streamingdienst verfügbar.