Das bestenfalls mittelprächtige Fantasy-Actioner „The Last Witch Hunter“ hat bei seinem Kinostart im Jahr 2015 weltweit etwa 146 Millionen Dollar in die Kinokassen gespült – bei einem Budget von 90 Millionen Dollar. Das klingt im ersten Moment vielleicht gar nicht so mies – ist es aber, wenn man zusätzliche Kosten wie Marketing noch mit in die Berechnung einbezieht. Vielleicht hat der Film nicht viel Geld verloren – aber groß Gewinn gemacht hat das Studio Lionsgate sicherlich auch nicht.
The Last Witch HunterSprich: Es gibt eigentlich keinen Grund, den Film mit Vin Diesel als unsterblichem Hexenjäger wie ursprünglich geplant fortzusetzen. „The Last Witch Hunter 2“ ergibt zumindest aus finanzieller Sicht wenig bis gar keinen Sinn…
Vin Diesel hat "The Last Witch Hunter 2" angekündigt
… nur Vin Diesel selbst sieht das offenbar anders. So hat er bereits im März 2020 bei der Promotion-Tour zu seinem Comic-Blockbuster „Bloodshot“ im Gespräch mit Collider angekündigt, dass das Produktionsstudio Lionsgate aktuell aktiv mit ihm an einem „The Last Witch Hunter 2“ arbeite. Inzwischen seien Kinoeinspielergebnisse schließlich nicht mehr das Maß aller Dinge. Es gehe vielmehr um die Ergebnisse etwa beim Streamen – und deshalb ergebe ein Sequel durchaus Sinn.
Nur einen Monat später postete Vin Diesel zudem noch ein Bild auf seinem Instagram-Account, dessen Beschreibungstext stark darauf hindeutete, dass sogar schon an einem Drehbuch für „The Last Witch Hunter 2“ gearbeitet wird:
Kommt da noch was?
In normalen Zeiten würden wir sagen: Die Chancen für einen „The Witch Hunter 2“ liegen bei quasi 0 Prozent. Aber wir leben nun mal nicht in „normalen“ Zeiten…
Zum einen herrscht ja tatsächlich immer noch eine gewisse Streaming-Goldgräberstimmung – und da kann eine Genreproduktion mit einem bekannten Star wie Vin Diesel plötzlich viel wert sein, weil Streaming-Abonnent*innen solche Filme weggucken wie nichts Gutes, selbst wenn sie nie auf die Idee kommen würden, dafür im Kino Eintritt zu zahlen. Bestes Beispiel aus den vergangenen Wochen: „Sweet Girl“ war auf Netflix ein Superhit – und wir wetten alles darauf, dass derselbe Film im Kino total gefloppt wäre.
So stehen die Chancen für "The Last Witch Hunter 2" wirklich!
Zum anderen ist Lionsgate auch in einer gewissen Notlage. Vor einigen Jahren galt das Studio hinter den Reihen „Twilight“, „Die Tribute von Panem“, „Die Bestimmung“ und „Saw“ noch als kommender Mayor Player im Hollywood-System – aber seit einiger Zeit bleiben die großen Hits konsequent aus. Da klammert man sich vielleicht auch mal an einen Strohhalm wie „The Last Witch Hunter 2“, wenn man da zumindest mit einem großen Namen wie Vin Diesel protzen kann.
Wegen dieser beiden Punkte fanden wir die Ankündigung im März 2020 zwar sehr überraschend, haben sie aber dennoch ernst genommen. Nun sind aber schon wieder 16 Monate vergangen – und wir haben absolut Null neue Infos vernommen.
Deshalb würden wir aktuell schätzen: Die tatsächlichen Chancen auf einen „The Last Witch Hunter 2“ irgendwann in den kommenden fünf Jahren liegen bei 10 bis 20 Prozent.