Die Geschichte der Adaptionen der von vielen heißgeliebten „Chronikenen der Unterwelt“-Bücher von Cassandra Clare ist zugleich auch eine Chronik des (Fan-)Schmerzes!
Los ging es 2013 damit, dass die erste Kinoverfilmung „Chroniken der Unterwelt – City Of Bones“ von Harald Zwart leider völlig missraten ist (selbst wenn das manch ein Hardcore-Fan anders sehen mag). Statt ein Gefühl für die fantastische Welt mit Vampiren, Werwölfen und Magiern zu schaffen, feuerte der „Karate Kid“-Regisseur nämlich einfach nur einen vogelwilden Fantasy-Sturm um sexy Emo-Krieger, magische Portale und verzwickte Liebesdreiecke ab, bei dem den Zuschauern überhaupt keine Zeit bleibt, das Geschehen auch mal auf sich wirken zu lassen.
Nur Plot, keine Stimmung – und dazu verschenkte Jungstars wie Lily Collins und Jamie Campbell Bower. Da hilft es dann auch nicht mehr, dass Elyas M’Barek zwischendurch mal durchs Bild stolpert…
Ein totaler Flop
Folgerichtig ging die als „Twilight“-Nachfolger geplante Reihe dann auch an den Kinokassen mächtig baden. Bei einem Produktionsbudget von 60 Millionen Dollar kamen weltweit gerade mal 91 Millionen Dollar als Einspielergebnis wieder rein. Das mag für im Filmbusiness nicht so bewanderte Fans auf den ersten Blick gar nicht mal so schlecht aussehen, ist aber VIEL zu wenig, um eine Fortsetzung zu rechtfertigen. Deshalb wusste nach den ersten Zahlen auch jeder mit ein wenig betriebswirtschaftlichen Verständnis, dass es natürlich keine Fortsetzung geben würde. Aber ...
... warum mit den Lesern der Bücher fair umgehen, wenn man auch noch zwei Jahre lang mit ihren Hoffnungen spielen kann? Denn obwohl es absolut klar war, dass „Chroniken der Unterwelt 2“ trotz des offenen Endes des Vorgängers nicht kommen wird, wurde das Projekt das ganze Jahr 2014 hindurch immer wieder abwechselnd für tot, lebendig und verschoben erklärt. Eine echte Achterbahnfahrt für die Fans, die quasi im Monatstakt gute und schlechte Nachrichten verdauen mussten.
Das ist einfach eine richtig miese Nummer. Selbst wenn man zumindest einigen der beteiligten Produzenten abnimmt, dass sie selbst bis zum Schluss dran geglaubt haben, auch wenn sie es eigentlich besser hätten wissen müssen...
Chroniken der Unterwelt - City Of Bones"Shadowhunters" To The Rescue!
Stattdessen ging es dann 2016 mit der im „Mortal Instruments“-Universum angesiedelten TV-Serie „Shadowhunters“ weiter. Die Serie war von Anfang an besser als der Kinofilm und wahrscheinlich macht es einfach auch viel mehr Sinn, die wendungsreichen Geschichten in einer Serien-Staffel statt in einem maximal zweistündigen Kinofilm auszubreiten. Dann kann man auch mal was wirken lassen, statt über alle Entwicklungen einfach nur hinwegzuhetzen. Also Ende gut alles gut? Pustekuchen!
Obwohl jede neue Staffel bei Fans und Kritikern besser ankam als die vorangegangene und „Shadowhunters“ so mit der Zeit wirklich seinen Groove gefunden hat, wurde die Serie im Juni 2018 gecancelt. Statt wie erhofft eine komplette vierte Staffel sollte es fortan nur noch ein zweistündiges Serienfinale geben.
Und Schuld daran hat vor allem: Netflix! Der Streaming-Gigant, der die internationalen Auswertungsrechte an der Serie hielt, kündigte die Partnerschaft mit Freeform auf und für den kleinen US-Spartensender war das Budget für die Fantasy-Serie viel zu hoch, um es ganz allein ohne internationalen Partner zu stemmen.
Auch hier waren am Ende mal wieder die Fans die Dummen – den trotz einer leidenschaftlichen #SaveShadowHunters-Kampagne, für die in München sogar eine per Crowdfunding finanzierte Plakataktion gestartet wurde, ist weder eine vierte Staffel noch eine mögliche Spin-off-Serie zustande gekommen…
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