Eine wichtige Figur in „Black Widow“ ist Red Guardian (David Harbour), der als russisches Gegenstück zu Captain America vorgestellt wird. Zur Hochphase des Kalten Krieges wollte die Sowjetunion ihren eigenen Super-Soldaten und gelangte anscheinend an mindestens eine Dosis Super-Serum.
Doch wenn Red Guardian nun im russischen Gefängnis bei seinen Mithäftlingen mit seinen Kämpfen gegen Captain America angibt, erntet er dafür genauso wenig das erwünschte Feedback wie von Ziehtochter Black Widow (Scarlett Johansson), von der er wissen will, ob ihr Freund Cap mal von den alten Duellen mit ihm erzählt hat. Ganz im Gegenteil: Er wird sogar von einem Häftling der Lüge bezichtigt, weil Captain America in den 80ern schließlich noch im Eis schlummerte...
Was also steckt hinter den angeblichen Kämpfen, über die in „Black Widow“ (seit 8. Juli im Kino und seit 9. Juli mit VIP-Pass auf Disney+) wiederholt geredet wird?
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Darauf gibt es eine spannende, wenn auch nicht ganz eindeutige Antwort. Denn es wurden bewusst zwei Optionen offengelassen. Eine dritte Möglichkeit können wir jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit generell ausschließen: Dass er, wie er glaubt, wirklich gegen Steve Rogers (Chris Evan) gekämpft hat.
Option 1: Verklärte Erinnerungen!
Wie in mehreren Momenten von „Black Widow“ zu merken ist, hängt Red Guardian an den alten Zeiten. Er trauert diesen nach, schwelgt in Erinnerungen, die er wahrscheinlich in seinem Kopf über die Jahre sehr stark verklärt hat. Das bestätigte uns auch Schauspieler David Harbour im Interview. Für ihn lebt Red Guardian in einer „Fantasy-Version seiner eigenen Geschichte“. Der russische Super-Soldat habe sich eine eigene Realität erschaffen.
Black WidowDaher bleibe es bewusst offen, ob er wirklich im Kalten Krieg mit seinem westlichen Gegenpart Captain America kämpfte. Womöglich ist Red Guardian davon nur überzeugt, bildet sich das nur ein, um einzelne Niederlagen zu erklären, die ihm eigentlich als Super-Soldat nicht hätten passieren dürfen.
Dass wir erst einmal genau das glauben, war übrigens auch der Plan von MCU-Mastermind Kevin Feige und „Black Widow“-Regisseurin Cate Shortland. Doch dann erschien durch die Corona-bedingte Verschiebung des Kinofilms die Serie „The Falcon And The Winter Soldier“ vor und nicht wie geplant nach „Black Widow“ … und eröffnete eine weitere Möglichkeit.
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Achtung: Es folgen nun SPOILER zu „The Falcon And The Winter Soldier“!
Option 2: Die harte Realität!
Denn in „The Falcon And The Winter Soldier“ wird enthüllt, dass die US-Regierung das Captain-America-Programm während des Kalten Krieges neu aufgelegt hat. So lernen wir Isaiah Bradley (Carl Lumbly) kennen, der in den 1950er-Jahren zum Super-Soldaten wurde, worüber die Regierung aber alle Beweise vernichtete, ihn sogar für rund drei Jahrzehnte ins Gefängnis warf.
Wir erfahren von Bradley auch, dass er nicht das einzige Testsubjekt während des Kalten Krieges war. Mit dem Wissen von „The Falcon And The Winter Soldier“ ist es also sehr gut vorstellbar, dass es der Red Guardian bei seinen Missionen für die Sowjetunion mit einem weiteren amerikanischen Super-Soldaten zu tun bekam, der ihm als Captain America gegenübertrat. Nur gegen Steve Rogers kämpfte er nicht, sondern es trug jemand anderes den Schild.
Ein Kampf gegen Captain America in der Zukunft?
Vielleicht erfahren wir in der Zukunft, was wirklich passiert ist. David Harbour verriet uns zumindest, dass es ihn reizen würde, die Lücke zu füllen: „Ich mag die Idee, eines Tages zu erkunden, was davon real ist und was nicht real ist.“ Zudem wäre auch ein Kalter-Krieg-Duell zwischen Captain America und Red Guardian aus seiner Sicht eine unterhaltsame Prämisse.
Black WidowDoch er könne sich auch vorstellen, sich noch einmal bei einer Handlung in der aktuellen MCU-Zeitlinie mit Captain America zu kloppen. Schließlich sei mit Sam Wilson (Anthony Mackie) nun ein neuer Captain America in Amt und das werde Red Guardian anstacheln.
„Ich liebe Anthony [Mackie] und würde gerne mit ihm arbeiten, und Red Guardian würde es auch lieben, es mit diesem neuen Typen aufzunehmen“, erzählte uns Harbour im Interview und richtete einen Aufruf an die Fans: „Wenn ihr in Zukunft Red Guardian gegen den neuen Cap kämpfen sehen wollt: Ich bin dabei! Also twittert an die Marvel-Verantwortlichen und helft mir, es möglich zu machen!“
Bis dahin gibt es erst einmal weiter „Black Widow“ im Kino und auf Disney+ zu sehen. Und mehr zum Film erfahrt ihr in unserem Podcast Leinwandliebe:
Zur Wiedereröffnung der Kinos hat der Verband der deutschen Kinobetreiber HDF Kino e.V. die Kampagne #EndlichWiederKino gestartet. Wir schließen uns der Aktion gerne an, indem wir ihr u.a. durch die Einbettung des Logos in unsere Bilder bei News zu aktuellen Kinofilmen eine größtmögliche Sichtbarkeit verschaffen. Wenn ihr dann also endlich wieder in die Kinos dürft, dann postet gerne ein Foto von eurem ersten Besuch mit dem Hashtag #EndlichWiederKino in den sozialen Netzwerken – wir machen auch mit.
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