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    Wir fragen "Black Widow"-Star David Harbour: Wann kommt das Kalter-Krieg-Duell Red Guardian VS. Captain America?

    Eines der Highlights in „Black Widow“ ist David Harbour als Red Guardian, sowas wie der sowjetische Captain America. Wir haben mit dem „Stranger Things“-Star im Interview nicht nur über die Überlegung hinter seinem Akzent im Film gesprochen.

    Marvel Studios 2020 / HDF Kino e.V.

    Ab dem heutigen 8. Juli 2021 ist „Black Widow“ im Kino zu sehen, ab dem 9. Juli 2021 dann mit VIP-Pass auch auf Disney+. Im neuesten MCU-Abenteuer erfahren wir mehr über den Hintergrund der erneut von Scarlett Johansson gespielten Titelfigur.

    » "Black Widow" bei Disney+ im VIP-Angebot*

    Wir wissen schon lange, dass sie Teil eines russischen Geheimprogramms für Auftragskillerinnen war. Doch nun erfahren wir, dass sie dabei auch für einige Jahre Teil einer „Familie“ war. „Stranger Things“-Star David Harbour spielt den Ersatzpapa der späteren „Avengers“-Heldin – und hat auch selbst Superkräfte: Denn er bekam wie Steve Rogers ein Super-Serum verabreicht und wurde so zum Red Guardian, der sowjetischen Antwort auf Captain America.

    Im Gespräch mit FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen ging es so natürlich auch um eine mögliche alte Rivalität der beiden Supersoldaten zu Zeiten des Kalten Krieges...

    Untertitel? "Black Widow" ist kein Indie-Film

    FILMSTARTS: In der Originalfassung spricht Red Guardian zuerst lupenreines Englisch, weil er undercover in Ohio unterwegs ist. Später spricht er dann allerdings Englisch mit wechselnd starkem russischen Akzent und zwischendrin auch immer wieder einzelne Sätze in Russisch. Was war eure Überlegung dahinter?

    David Harbour: Da er am Anfang undercover in den USA ist, muss seine Aussprache perfekt sein. Und zum Glück ist mein eigener amerikanischer Akzent ziemlich perfekt, daher war das nicht so hart.

    Wir hatten einige Diskussionen über den weiteren Umgang mit Sprache. Wir sehen ihn als nächstes in einem russischen Gefängnis und wir dachten: Okay, vielleicht muss dieser ganze Teil in Russisch mit Untertiteln sein, zumindest, wenn ich mit den anderen Gefangenen Armdrücken mache und über Tattoos rede. Wir haben darüber bei den Proben viel geredet, doch am Ende haben wir erkannt:

    Es ist ein Marvel-Blockbuster, kein Indie-Film. Und die Leute, die dafür ins Kino kommen, wollen den Film genießen und nicht dauernd Untertitel lesen. Sie wollen diese Figuren vor allem Englisch sprechen hören.

    Walt Disney und seine verbundenen Unternehmen

    Und so haben wir die Akzente erarbeitet, die nun für mich auch eine Hommage an die „überhöhte Realität“ dieser ganzen Filmreihe ist. Rachel WeiszFlorence Pugh und ich haben russische Akzente aufgetragen, die an manchen Stellen auch bewusst dicker sind als in anderen. Wenn Alexei zum Beispiel seinen alten Anzug als Red Guardian zum ersten Mal wieder anzieht, dann verfällt er in seine alte Vergangenheit. Es macht Sinn, dass sein russischer Akzent dann stärker ist.

    Aber vielleicht macht es auch keinen Sinn, aber so ist diese Welt. Super-Serum, Doctors Stranges Magie – das macht ja auch wortwörtlich keinen Sinn, aber ist nun mal fester Bestandteil dieser überhöhten Realität, die ihr alle akzeptiert. Und so ist es auch mit unserem Ansatz an die Sprache: Eigentlich würden die Russisch miteinander sprechen, aber wir wollen, dass ihr nicht die ganze Zeit lesen müsst, dass ihr all die Jokes mitbekommt und so müsst ihr das auch akzeptieren.

    So nutzt David Harbour die Schauspielerei als Ventil

    FILMSTARTS: Wenn man sich deine Rollen so anschaut, legst du immer unglaublich viel rein. Und bei „Black Widow“ ist das sogar noch einmal richtig extrem – auch mit einer ungemeinen Körperlichkeit. Du spielst deine Figur so richtig unglaublich intensiv. Doch gibt es da auch eine Grenze? Wie viel ist zu viel, was man in so eine Figur investieren kann?

    David Harbour: Genau das ist der Grund, es zu tun. Ich glaube, ich habe zwei Seiten. Ich habe wirklich diese intensive Seite, aber ich habe auch eine sehr alberne Persönlichkeit, von der man auch sehr viel in dieser Figur hier sieht.

    Black Widow

    Die Schauspielerei erlaubt mir, dieses ganze Zeug, was in mir drinsteckt, nach außen zu bringen. Das zu erkennen, was sehr befreiend für mein Leben, weil ich das schon immer in mir drin hatte. Ich war ein sehr sensitiver und für meine Umwelt seltsamer Mensch. Und es ist gut, dass ich das nun in einem kreativen Format rauslassen kann statt es mich zerstören zu lassen.

    So um zu deiner Frage zurück zu kommen: Umso mehr ich investieren kann, umso besser für mich – und auch für die Figur, die ich spiele.

    Walt Disney und seine verbundenen Unternehmen

    FILMSTARTS: Der Red Guardian ist das sowjetische Gegenstück zu Captain America. Wie hat das deine Performance beeinflusst? Hast du dir ein paar Dinge vom MCU-Captain-America oder von Chris Evans' Performance genommen und mit ihnen ein bisschen rumgespielt, um sie irgendwie zu spiegeln.

    David Harbour: Es gibt da wirklich einen Moment, der eine Hommage ist, aber ich glaube, er ist nicht im finalen Film gelandet. Ich habe leider selbst den finalen Schnitt noch nicht gesehen, sondern nur eine frühe Arbeitsfassung, sodass ich dir das noch nicht bestätigen kann. Wenn ich den Film auch gesehen habe, muss ich dich anrufen, um es dir zu verraten.

    Aber trotz der Hommage fühlte ich grundsätzlich, dass Alexei kein Spiegelbild zu Captain America sein wollte. Er wollte unabhängig sein. Er wollte sogar so deutlich davon entfernt sein, dass ich bewusst darauf geachtet habe, dass er sein eigenes Ding hat, dass er gerade ganz anders ist.

    Aber wie gesagt: Es gibt die eine Hommage und ich verrate es dir, sobald der Film draußen ist und ein wenig Zeit vergangen ist. Dann melde ich mich, denn es ist eine wirklich interessante Sache, bei der wir am Ende doch entschieden haben, dass es nicht ganz passt.

    Wie sieht die Vergangenheit von Red Guardian aus?

    FILMSTARTS: Wir bekommen in „Black Widow“ so viele Andeutungen über Red Guardians glorreiche Vergangenheit, aber sehen davon nichts, weil es keine Flashbacks in diese Zeit gibt. Hast du zumindest in Gedanken ein paar dieser Szenarios entwickelt?

    David Harbour: Ja, absolut. Ich habe sehr viel darüber nachgedacht und daran gearbeitet. Wenn man sein Alter als Maßstab nimmt, hatte er seine Blütezeit in der Sowjetunion. Er ist in dem System groß geworden, er ist ein Produkt einer gewissen kommunistischen Struktur.

    Ich habe mich daher viel mit dieser Zeit bis zum Fall der Sowjetunion beschäftigt und mit unserer Regisseurin Cate Shortland darüber geredet. Und es gibt auch viele Andeutungen und Verweise auf seine Zeit. Wenn du genau hinschaust, siehst du zum Beispiel, dass er Karl Marx auf die Fingerknöchel tätowiert hat. Er hat dieses System aufgesogen und lebt es.

    Black Widow

    Seine Vergangenheit war also wichtig, aber seine persönlichen Erinnerungen stimmen auch nicht immer mit der Realität überein. Nimm die Rivalität mit Captain America, über die er laufend redet. Die war vielleicht nicht einmal möglich, wie es andere sagen. Doch das Interessante und Spaßige dabei: Mir war es egal, ob das möglich war.

    Schließlich geht es um diese Figur, die in einer Fantasy-Version ihrer eigenen Geschichte lebt und sich überhaupt gar nicht darum kümmert, was andere denken. Er ist so tief drin in seiner eigenen Vorstellung von seiner Vergangenheit. Er hat sich seine eigene Realität erschaffen und die zählte für mich, an der haben Cate und ich gemeinsam viel gearbeitet.

    Red Guardian vs. Captain America: The Movie?

    FILMSTARTS: Viele Fans werden sich aber trotzdem wundern, ob Red Guardian nun mit Captain America gekämpft hast. Hast du trotzdem Interesse, dieses Kapitel seiner Geschichte irgendwann im MCU zum Leben zu erwecken?

    David Harbour: Ja, natürlich. Es gibt so viele Lücken bei Alexei. Im Film springen wir 25 Jahre von Ohio zu seiner Zeit im Gefängnis. Was dazwischen passiert ist, wissen wir nicht. Und selbst davor war er schon der Red Guardian, schließlich wollte er den Anzug wieder anziehen.

    Und er redet immer wieder über diese Zeit, er hat all die Geschichten über sein altes Leben und was angeblich passiert ist. Und ich mag die Idee, eines Tages zu erkunden, was davon real ist und was nicht.

    Ich glaube, dass auch das klassische Kalter-Krieg-Szenario und die Dynamik zwischen zwei Typen, die quasi als nukleare Sprengköpfe von beiden Systemen erzogen wurden, viel Spaß machen würden. Red Guardian vs. Captain America ist quasi ein eigenes Waffenwettrüsten. Und das ist doch ein großartiges Konzept, welches weiter erkundet werden könnte.

    "Black Widow": Ab 8. Juli im Kino, ab 9. Juli bei Disney+

    Ob es den Kampf zwischen Red Guardian und Captain America wirklich gab und was für ein kürzlich enthülltes MCU-Geheimnis womöglich hinter der (Wahn-)Vorstellung des russischen Super-Soldaten steckt, verraten wir euch in einem separaten Artikel, der in Kürze erscheint. Erst einmal könnt ihr das neueste Marvel-Abenteuer selbst genießen.

    Wie bereits gesagt, gibt es „Black Widow“ ab dem 8. Juli 2021 im Kino. Ab dem 9. Juli 2021 könnt ihr den Film zudem auch via Disney+ streamen. Dafür braucht ihr den VIP-Pass, der 21,99 € kostet und euch anschließend erlaubt, den Film so oft und mit so vielen Leuten, wie ihr wollt, zu schauen.

    Wenn ihr keinen Aufpreis fürs Streaming zahlen möchtet, müsst ihr euch dagegen gedulden. Ab dem 6. Oktober 2021 ist „Black Widow“ dann auch ganz regulär im Disney+-Abo ohne Aufpreis enthalten.

    *Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

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