Seit bald 120 Jahren verzaubert die Geschichte von Peter Hase junge wie ältere Leser*innen gleichermaßen: Der von Beatrix Potter erdachte Hase, der im englischen Original übrigens ein Kaninchen ist, balgt sich trotz der Warnungen seiner Mutter andauernd mit Mr. McGregor, um an die Köstlichkeiten aus dessen Gemüsegarten zu gelangen. Trotz des langlebigen Erfolgs der Vorlage hat es bis 2018 gedauert, bis „Peter Hase“ endlich auch ins Kino kam – und spülte auch dort mal eben überragende 350 Millionen Dollar in die weltweiten Kassen!
Kein Wunder also, dass die Ankündigung einer Fortsetzung, erneut inszeniert von „Annie“-Regisseur Will Gluck, im Anschluss nicht lange auf sich warten ließ. Auch wenn wir nun viel länger auf „Peter Hase 2 - Ein Hase macht sich vom Acker“ warten mussten als eigentlich geplant…
Zwischenzeitig vom Acker gemacht
Ursprünglich sollte „Peter Hase 2 – Ein Hase macht sich vom Acker“ schon im Frühling 2020 starten – wie der erste Teil pünktlich zu den Osterferien. Aber dann kam Corona – und statt die hüpffidele Fortsetzung des Kassenschlagers an einen Streaming-Dienst zu verscherbeln, hat Sony konsequent am Plan festgehalten, auch das Sequel wieder auf die große Leinwand zu bringen …
… und so ist es nach mehreren Verschiebungen jetzt endlich soweit: Am 1. Juli 2021 startet „Peter Hase 2“ bundesweit in den deutschen Kinos!
Peter Hase 2 - Ein Hase macht sich vom Acker+++ Meinung +++
Ich persönlich freue mich jedenfalls wahnsinnig auf den Film, daran hat auch die unfreiwillig verlängerte Wartezeit nichts geändert. Das hat übrigens gar nicht mal so viel mit den bisherigen Pressestimmen für „Peter Hase 2“ zu tun, selbst wenn etwa Variety befindet, dass die Fortsetzung sogar noch munterer, lustiger und besser sei als der Vorgänger. Vielmehr hängt meine Vorfreunde ganz schlicht und einfach damit zusammen, dass mir „Peter Hase“ speziell mit seinem rebellischem Schabernack-Humor vor einigen Jahren einfach verdammt viel Spaß gemacht hat!
Will Gluck hat den ungestümen Hasen aus Beatrix Potters Vorlage in „Peter Hase“ geschickt modernisiert: Bei der Länge eines Kinofilms gab es plötzlich viel mehr Raum, um auch Peters fürsorgliche Seite zu zeigen. Immer wieder schimmert durch, dass er sich vor allem aus Liebe zu seinen Schwestern und seinem Cousin in all den gewaltigen Trubel stürzt – wobei sein übergroßes Ego natürlich auch eine Rolle spielt: Peter glaubt schließlich, dass nur er all das Futter besorgen kann, das ihnen seiner Meinung nach zusteht.
Ein liebenswürdiger Rebell
Diese herzlichere Seite Peters wird auf wunderbar-bissige Weise dadurch ausgeglichen, dass zugleich auch Peters Rebellentum mehr Platz eingeräumt wird. Beim Balanceakt zwischen diesen beiden Seiten entstehen immer wieder komödiantische Funken, die nicht nur das junge Zielpublikum, sondern auch die erwachsenen Begleiter bestens unterhalten. So nutzt Peter im ersten Teil einmal die Allergie von Mr. McGregor aus, um an sein Futter zu kommen, wobei er zugleich mit einem frechem Zwinkern direkt in die Kamera kommentiert, dass man Allergien im wahren Leben natürlich immer ernstnehmen solle …
… und er sage das jetzt noch mal ganz deutlich, denn er wolle schließlich keine bösen Briefe bekommen! Ich gestehe: Ich habe für solche trockenen Meta-Gags eine absolute Schwäche und würde deshalb auch nie einen bösen Brief an Peter schreiben. Und wenn doch, dann wäre es wohl eher Fanpost.
Vorschau: Darum geht’s in "Peter Hase 2"
Der gleichermaßen liebenswerte wie schelmische Hase Peter (Stimme in der deutschen Fassung: Christoph Maria Herbst) hat ein Problem: Er und seine pelzige Familie haben zwar Frieden mit der gütigen Malerin Bea (Rose Byrne) und dem aufbrausenden Ex-Verkäufer Thomas (Domhnall Gleeson) geschlossen. Doch ganz gleich, wie redlich er sich bemüht – Peter wird nach all seinen frechen Eskapaden seinen Ruf als kleiner Schlawiner einfach nicht los.
Als sich Peter eines Tages auf ein Abenteuer außerhalb des Gemüsegartens einlässt, findet er sich schon bald auf den gefährlichen Straßen der Großstadt wieder. Wie Peter feststellt, kommt seine spitzbübische Art dort allerdings sehr gut an – und so verfällt er schnell wieder in alte Muster. Als seine Hasenfamilie in Gefahr gerät, muss sich Peter allerdings entscheiden, was für ein Hase er wirklich sein will…
PS: Nach dem Schreiben dieses Artikels habe ich „Peter Hase 2: Ein Hase macht sich vom Acker“ inzwischen übrigens in einer Pressevorstellung selbst gesehen. Die ausführliche Kritik erscheint pünktlich zum Kinostart am morgigen Donnerstag. Aber so viel sei schon mal gespoilert: Auch das Sequel macht wieder tierischen Spaß!