In den USA geht die Animationsserie „Harley Quinn“ bald bereits in die dritte Staffel und begeistert mit frischem Ansatz viele DC-Fans. Die Serie, die in Deutschland immer noch nicht verfügbar ist, richtet sich klar an Erwachsene. Trotz niedlicher Cartoon-Optik kommt es zu plötzlichen Gewalteruptionen und bösem, nicht jugendfreien Humor. Und auch Sex haben die Figuren.
Die Verantwortlichen um „$h*! My Dad Says“-Autor Justin Halpern haben große Freiheiten, was sie mit den legendären Charakteren aus dem DC-Universum anfangen können. Doch bei einer Sache zeigte ihnen DC ein großes rotes Stop-Schild.
Oralsex? Ein guter Held darf das nicht
Wie Halpern dem Branchenmagazin Variety für einen Hintergrund-Artikel über eine neue Ära von Serien-Comic-Adaptionen verriet, hätte es in der kommenden dritten Staffel eine Szene geben sollen, in der Batman Catwoman oral befriedigt. Doch DC habe die Szene gestoppt.
Er dürfe das nicht tun, sei Halpern mitgeteilt worden. Die Begründung: „Helden machen das (also: Oralsex) nicht!“
Halpern macht deutlich, dass ihn die Antwort verwirrt hätte und er erst einmal gefragt habe, ob ihm die DC-Verantwortlichen gerade mitteilen, dass Helden also egoistische Liebhaber seien. Doch DC habe die Ablehnung damit begründet, dass sich Spielzeug von Helden, die Oralsex performen, schlechter verkaufe. Bei Bösewicht-Figuren wie Harley Quinn gebe der Comic-Gigant dagegen mehr Freiheiten, was die Arbeit an der Serie erleichtere...
Doppelmoral bei DC?
Die ausschließlich für Erwachsene gemachte Serie zeigte die Figuren bereits mehrfach beim Sex. Die Szenen sind natürlich nicht explizit (und wäre die Batman-Szene sicher auch nicht geworden), aber doch eindeutig. Der Oralsex aber scheint für die DC-Verantwortlichen das Problem zu sein. Hätte es auch beim Sex zwischen Batman und Catwoman in zum Beispiel der Missionarsstellung ein Veto gegeben? Schließlich gab es in der Vergangenheit kein Problem damit, dass Batman Sex hat.
Und wie hätte es ausgeschaut, wenn die Rollen vertauscht wären und Catwoman den Dunken Ritter oral befriedigen sollte? Eine gewisse Doppelmoral wird nun von vielen Fans vermutet. Bereits in der ersten Staffel wollte Super-Bösewicht Kite Man (gesprochen von Matt Oberg) so schließlich, dass Poison Ivy (Lake Bell) ihn oral befriedigt (wozu es aber nicht kommt). Liegt es nur daran, dass hier Bösewicht-Figuren am Werk sind, dass DC kein Veto einlegt oder weil sie ihn da abserviert? Oder weil halt doch die Geschlechterrollen vertauscht sind?
Das Internet macht sich über die Begründung lustig
Im Netz sorgte das Verbot von DC jedenfalls für reichlich Gelächter. Vor allem beschäftigten auf Twitter viele Nutzerinnen und Nutzer die Fähigkeiten von Batman, der doch schließlich der beste Detektiv der Welt sei und rund um die Welt gereist sei, um sich Fähigkeiten anzueignen. Aber auch die Frage nach Catwomans Liebhaber-Auswahl wird gestellt...
Und selbst ein Marvel-Star beteiligte sich an der Debatte. „Agent Phil Coulson“ Clark Gregg erklärte, dass Helden sich genau in der Sache (also Oralsex) spezialisieren.
Was zeigt die 3. Staffel von "Harley Quinn"?
Die dritte Staffel von „Harley Quinn“ dürfte in den USA noch im Laufe des Jahres 2021 zu Streamingdienst HBO Max kommen. Mit Spannung erwarten Fans nun, ob wir eine andere Sexszene zwischen Batman (Diedrich Bader) und Catwoman (Sanaa Lathan) sehen, betraf die Ablehnung doch scheinbar nur Oralsex.
Und da dieser nur für Helden verboten ist, könnten natürlich auch andere Figuren beim Oralsex gezeigt werden. Fans denken dabei besonders an Harley Quinn (Kaley Cuoco) und Poison Ivy, die ausgerechnet bei Ivys Junggesellinnenabschied miteinander abstürzten und bereits im Bett landeten, sich am Ende der zweiten Staffel ihre Liebe zueinander eingestehen.
Und das Oralsex-Verbot für Batman dürfte nun auch festen Einzug in die Popkultur-Historie haben und sicher immer wieder aufgegriffen werden. Wenn sich die „Harley Quinn“-Verantwortlichen vielleicht nicht schon selbst in ihrer Serie darüber lustig machen, wird es sicher jemand anderes tun. Vielleicht haben die „Deadpool 3“-Autoren ja noch Raum in ihrem Drehbuch für einen passenden Witz...
Wann „Harley Quinn“ nach Deutschland kommt, ist allerdings weiterhin nicht bekannt.