Quentin Tarantino hat vor langer Zeit öffentlich bekanntgegeben, dass er in seiner gesamten Karriere insgesamt nur zehn Filme drehen möchte. Anders als andere Filmemacher-Größen, die es verpasst hätten, rechtzeitig in den Ruhestand zu gehen, will Tarantino seine Filmographie nämlich mit einem Höhepunkt abschließen, so der „Pulp Fiction“-Regisseur im Podcast Pure Cinema:
„Ich meine, die letzten Filme der meisten Regisseure sind verdammt mies. Das gibt mir zu denken, ob ich vielleicht doch keinen weiteren Film drehen sollte, weil ich sehr, sehr glücklich damit wäre, mit ‚Once Upon A Time In Hollywood‘ einen Schlussstrich zu ziehen.“
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„Once Upon A Time In Hollywood“ erschien 2019 und ist tatsächlich der zehnte Film in der Vita des Regisseurs, bei dem er komplett selbst Regie geführt hat – allerdings nicht laut Tarantino selbst. Denn der US-Filmemacher sieht „Kill Bill Vol. 1“ und „Kill Bill Vol. 2“ als zusammenhängendes Werk, das in seiner persönlichen Aufzählung als ein einziger Film gezählt wird.
Alle bisherigen Filme von Quentin Tarantino
- „Reservoir Dogs“ (1992)
- „Pulp Fiction“ (1994)
- „Jackie Brown“ (1997)
- „Kill Bill Vol. 1“ (2003) & „Kill Bill Vol. 2“ (2004)
- „Death Proof“ (2007)
- „Inglourious Basterds“ (2009)
- „Django Unchained“ (2012)
- „The Hateful Eight“ (2015)
- „Once Upon A Time In Hollywood“ (2019)
Ist "Once Upon A Time in Hollywood" bereits der letzte Film?
Wie ernst es Quentin Tarantino mit dem Karriereende meint, ist ungewiss. Fest steht jedoch: Er könnte problemlos „Kill Bill 1+2“ als zwei Filme betrachten und hätte so seinen Soll von zehn Filmen erfüllt. Dass er das Ende seiner Karriere wirklich schon jetzt in Betracht zieht, bekräftigt er außerdem mit folgender Aussage gegenüber Pure Cinema (via Entertainment Weekly):
„Deine Karriere mit einem ordentlichen Film zu beenden, ist selten. Sie mit einem guten Film zu beenden, ist phänomenal.“
Tatsächlich wäre „Once Upon A Time In Hollywood“ ein sensationeller Schlussstrich unter eine beeindruckende Karriere. Für uns ist das Hollywood-Abenteuer mit Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und Margot Robbie jedenfalls ein Meisterwerk in dessen Vita:
Once Upon A Time... In HollywoodTarantinos Zukunft: Romanautor statt Regisseur?
Doch der Blick auf sein Gesamtwerk ist nicht der einzige Grund, weshalb der Regisseur in Zukunft auf das Filmemachen verzichten könnte. Auch seine Familie spielt eine große Rolle und die könne er viel besser mit seiner neuen Tätigkeit als Buchautor unter einen Hut bringen, als mit dem Filmgeschäft, erklärt Tarantino:
„Ich mag es, dass es jetzt Zeit für den dritten Akt ist. Dass ich mich jetzt etwas mehr ins Literarische lehne, ein bisschen mehr ins Schreiben, was gut wäre als frischgebackener Vater und Ehemann. Ich werde meine Familie nicht einpacken und sie nach Deutschland, Sri Lanka oder wo auch immer die nächste Geschichte stattfindet verschleppen. Ich kann ein bisschen mehr Stubenhocker sein.“
Am 8. Juli 2021 kommt übrigens Quentin Tarantinos erster Roman auch in Deutschland heraus. „Es war einmal in Hollywood“ ist die Romanfassung von „Once Upon A Time In Hollywood“ und enthüllt die Vorgeschichte von Stuntman Cliff Booth der im Film von Brad Pitt gespielt wird. Das Buch könnt ihr schon jetzt vorbestellen:
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Seit 2018 ist Tarantino mit der israelischen Sängerin Daniella Pick verheiratet, 2020 kam ihr gemeinsamer Sohn auf die Welt. Mehr für seine Familie da zu sein und deshalb aufs Filmemachen zu verzichten, ist verständlich. Dennoch wäre es natürlich ein großer Verlust für das Kino, würde Quentin Tarantino nie wieder einen Film drehen. Wir hoffen, dass er es sich nochmal anders überlegt und zumindest noch ein weiteres Mal auf dem Regiestuhl Platz nimmt...
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