Viele Zuschauer machen die Entscheidung, ob sie sich eine Fortsetzung anschauen oder nicht, davon abhängig, wie ihnen der vorherige Teil der Reihe gefallen hat. Ist ja auch nachvollziehbar. Das hat allerdings zur Folge, dass die schlechten Teile einer Reihe oftmals sehr viel erfolgreicher sind als die stärkeren Nachfolger...
Das ist auch bei den beiden „Turtles“-Realfilm-Reboot-Filmen nicht anders: Viele Fans haben sich 2014 total auf „Teenage Mutant Ninja Turtles“ von Rob Lieberman gefreut – auch weil die Martial-Arts-CGI-Schildkröten schon in den Trailer einfach richtig geil aussahen. Die Folge: Der Film wurde zum Hit - einem Budget von 125 Millionen Dollar standen weltweite Einnahmen von 485 Millionen Dollar gegenüber.
Da war es ganz egal, dass der Film am Ende bei den meisten Fans und dem überwiegenden Teil der Filmkritik ziemlich miserabel ankam...
Teenage Mutant Ninja TurtlesDen Preis für den versauten Auftakt musste stattdessen zwei Jahre später die Fortsetzung „Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out Of The Shadows“ (am Samstagabend um 22.25 Uhr auf ProSieben) zahlen: Obwohl die Produzenten mit Dave Green einen Regisseur an Bord holten, der sich tatsächlich für die Turtles begeistern konnte und einen echt spaßigen Blockbuster abgeliefert hat, spielte das Sequel mal eben eine Viertelmilliarde Dollar weniger ein als der Vorgänger.
Angesichts des miserablen Ergebnisses an den Kinokassen hielt sich im Anschluss erstaunlich lange die Hoffnung, dass es noch einen „Teenage Mutant Ninja Turtles 3“ geben könnte, obwohl ein solcher für das Studio nun wirklich finanziell gar keinen Sinn mehr ergeben würde. Also kam da dann auch einfach nichts mehr.
Netflix-Reboot statt Kino-Trilogie
Stattdessen wurde schließlich verkündet, dass Seth Rogen („Das ist das Ende“) als Produzent die Turtles retten soll – und zwar mit einem CGI-Animations-Reboot Seitdem wurde zwar nicht weiter kommuniziert, wann genau der Film nun kommen.
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber mir hat der Turtles-CGI-Kinofilm „TMNT“ von 2007 wirklich erstaunlich viel Spaß gemacht. Zudem ist eines der wenigen Details, die über den neuen „Teenage Mutant Ninja Turtles“-Reboot bekannt sind, die Verpflichtung von Jeff Rowe als Regisseur. Und der hat davor eine ganze Reihe von Episoden des „Twin Peaks“-Spoofs „Willkommen in Gravity Falls“ geschrieben – und das ist eine der besten, cleversten und lustigsten Zeichentrickserie des vergangenen Jahrzehnts.
Klar, nachdem „Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out Of The Shadows“ soviel besser war als der erste Teil, hätte ich gerne noch gesehen, wo es mit der Reihe noch hingegangen wäre. Aber am neuen CGI-Reboot sind eine Reihe von echt lustigen, popkulturerfahrenen Leuten beteiligt. Da wüsste ich jetzt aus dem Stand nicht, für welchen der beiden Filme ich mich entscheiden würde, wenn ich die Wahl hätte (die ich aber ohnehin nicht haben).
Teenage Mutant Ninja Turtles 2: Out Of The ShadowsHinweis: In der ursprünglichen Version dieses Beitrags schrieben wir, dass der Film zu Streamingdienst Netflix kommen soll. Dies war aber falsch. Rogens Produktion entsteht für Paramount und fürs Kino. Zu Netflix soll ein anderer Turtles-Film kommen.