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    Geheimtipp auf Amazon Prime Video: Ein explosiver, wilder Trip irgendwo zwischen Tarantino und "Mad Max"

    Wir berichten regelmäßig von den großen, oft allseits bekannten Highlights, die bei Amazon Prime Video & Co. landen. Nicht weniger sehenswert sind jedoch unbekannte Perlen, über die kaum jemand spricht – wie etwa das Indie-Erstlingswerk „Bellflower“.

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    +++ Meinung +++

    Wir berichten ja regelmäßig darüber, wenn Filme, die vor wenigen Monaten noch im Kino liefen, plötzlich in irgendeinem Streaming-Abo enthalten sind – und das ist ja auch schön und gut. Immerhin sind es jene Großproduktionen, die besonders viele Zuschauer interessieren. Dabei sollte man aber nicht die kleinen Perlen unter den Tisch fallen lassen, die verhältnismäßig still und heimlich bei Amazon Prime Video & Co. landen. Filme wie „Bellflower“.

    Das angeblich für weniger als 20.000 Dollar produzierte Indie-Highlight wurde mir schon vor einigen Jahren von einem Freund empfohlen, aber wie es nun mal so ist, rutschte der Geheimtipp auf meiner Watchlist immer weiter nach unten – und war schon bald nicht bloß geheim, sondern so gut wie vergessen.

    Vergangene Woche war es dann aber endlich so weit, ich habe den Film nun endlich nachgeholt. Einmal mehr war es Amazons Streaming-Plattform, auf der für mich ein Must-See fernab des Mainstreams landete. Und tatsächlich: „Bellflower“ ist ein wahrlich besonderer Film.

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    Wer sich selbst von dem Film überzeugen will, braucht dafür lediglich ein Prime-Abo – das ihr für einen Monat auch gratis testen könnt. Einziger Nachteil: Der Film liegt leider bloß in der deutschen Synchronfassung vor.

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    Wer die englische Originalversion sehen will, bekommt die kostenpflichtig als Stream und natürlich auf DVD und Blu-ray.

    Ein Energiebündel von einem Film

    Hat man sich erst einmal mit dem Billig-Filter-Look von „Bellflower“ (und auf Prime mit der noch billigeren Synchro) abgefunden, erwartet einen ein ziemlich irrer, wilder Genre-Mix, der eigentlich gar nicht funktionieren dürfte – wenn da nicht Regisseur, Autor und Hauptdarsteller Evan Glodell wäre, der bei seinem Regiedebüt direkt ein ungemeines Gespür für seine Figuren und ihre Geschichte beweist.

    Die Tatsache, dass sein Protagonist Woodrow (Glodell selbst) als großer „Mad Max“-Fan etwa einen Whiskey-Spender in das Handschuhfach seines Muscle Cars eingebaut hat oder gerade an seinem eigenen Flammenwerfer bastelt, macht ihn zwar sympathisch (denn, mal ehrlich: Wer hätte sowas nicht auch selbst gerne?). Vor allem ist es aber seine Unbekümmertheit, mit der er durch's Leben geht, stets seinem nächsten Impuls folgend – woraus sich eine einzigartige Energie entwickelt, von der man sich nur zu gerne anstecken lässt.

    Neu bei Amazon Prime Video: Ein total abgefahrener Geheimtipp mit Kultpotenzial
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    Ob das nun vernünftig oder verantwortungslos, völlig rational oder total Banane ist – Woodrow macht stets, wonach ihm gerade der Sinn steht, das, was er in dem Moment für richtig hält. Krabbeltierchen essen, nur um eine Frau kennenzulernen? Klar! Schnell mal nach Texas, um mal wieder richtig schlecht zu essen? Warum nicht! Seinen mühevoll zusammengeschusterten Wagen spontan gegen einen neuen fahrbaren Untersatz eintauschen? Sowieso!

    Es ist diese Energie, gepaart mit ebenso greifbaren wie verschrobenen Charakteren, die „Bellflower“ eine Leichtigkeit mit auf den Weg geben, die ganz und gar nicht zufällig, sondern durch viel Liebe zum Detail entsteht – und die nicht nur Kritiker-Legende Roger Ebert an den frühen Quentin Tarantino erinnert.

    Und die Moral von der Geschicht’? Verscherzt es euch nie mit einem Typen, der in seiner Freizeit Flammenwerfer bastelt!

    Der neue Tarantino?

    Aufgrund gewisser Parallelen gleich vom „neuen Tarantino“ zu sprechen, ist dennoch Fehl am Platz. Dazu hätte Glodell in den vergangenen neun Jahren auf jeden Fall schon mal nachlegen müssen – doch bis jetzt allerdings Fehlanzeige. Abgesehen davon scheint Glodell seine Nische ohnehin eher in „Mad-Max“-Sphären gefunden zu haben.

    Seine Schwäche für Pyrotechnik und hochgetunte Karren kommt jedenfalls auch im Trailer zu seinem neuen Film „Chuck Hank And The San Diego Twins“ durch – und ergibt gepaart mit einem fetzigen Synthesizer-Soundtrack und matschigen Splattereffekten eine wunderbare Vorschau auf ein Old-School-Genre-Abenteuer.

    Neu bei Amazon Prime Video im November 2020: Einer der größten Filme des Jahres, eine der besten Serien & vieles mehr

    Einen offiziellen Erscheinungstermin hat „Chuck Hank And The San Diego Twins“ aber leider noch nicht.

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