Nur leichte Spoiler zu „Kapitel 10: Die Passagierin“ von „The Mandalorian“
George Lucas, Rian Johnson, J.J. Abrams – es sind vor allem die großen Namen, die in der breiten Öffentlichkeit mit „Star Wars“ in Verbindung gebracht werden. So sehr der prägende Einfluss dieser Herren außer Zweifel steht, allen voran der von „Star Wars“-Schöpfer George Lucas, so sehr wird die Saga schon seit mehr als zehn Jahren von einem Mann namens Dave Filoni geprägt, den Lucas persönlich anwarb – und der „Star Wars“ transformierte.
In der neuen Folge „The Mandalorian“ spielt Dave Filoni wieder den „X-Wing“-Piloten Trapper Wolf, nachdem er schon in der Gefängnis-Folge aus Staffel 1 im Cockpit saß.
Es ist ein weiterer Mini-Auftritt für Filoni, der zu den momentan wichtigsten „Star Wars“-Machern gehört.
Ohne Filonis "The Clone Wars" wäre "Star Wars" ärmer
Wie Dave Filoni selbst immer wieder in Interviews betont, lernte er sein „Star Wars“-Handwerk von George Lucas persönlich. Lucas verpflichtete Filoni, nachdem der als Storyboard-Künstler und Regisseur an Zeichentrickserien (zuletzt „Avatar: The Last Airbender“) gearbeitet hatte, um die erste große „Star Wars“-Animationsserie „The Clone Wars“ auf die Beine zu stellen, die ab 2008 eine neue Fan-Generation ansprechen sollte – und die Prequels massiv bereichern.
Von manchen wegen des missglückten Auftaktfilms und des zunächst sehr hölzernen Animationsstils verlacht, entwickelte sich „The Clone Wars“ zur nach Meinung vieler Fans besseren Prequel-Geschichte. Die Serie spielt zwischen „Star Wars 2“ und „Star Wars 3“, als die Jedi gemeinsam mit der Klonarmee gegen die Separatisten mit ihren Kampfdroiden Krieg führen und nicht merken, dass sich die Republik in eine Diktatur verwandelt.
Die Serie gibt den Klonen, die in den Filmen nur Kanonenfutter sind, Seele und Persönlichkeit.
Mit Anakins Padawan-Schülerin Ahsoka Tano wurde in „The Clone Wars“ ein Fan-Liebling eingeführt, der die Scheinheiligkeit und Selbstgerechtigkeit der Jedi offenzulegen weiß – und wohl nirgendwo anders spielte die kriegerische Geschichte des Planeten Mandalore so eine wichtige Rolle wie in „The Clone Wars“.
Es ist kein Zufall, dass es direkte Verbindungen dieser Animationsserie zum Disney+-Hit „The Mandalorian“ gibt, vermutlich hätte sich Disney ohne den Erfolg von Filonis „The Clone Wars“ gar nicht getraut, viele Millionen Dollar in eine Realserie zu investieren, in der das Gesicht der behelmten Hauptfigur so gut wie nie zu sehen ist.
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Die Verbindung zu "The Mandalorian"
Dave Filoni durfte sich bei „The Mandalorian“ gleich in der wichtigen Auftaktfolge als Regisseur versuchen, es war seine erste Regie außerhalb des Animationsfaches, außerdem ist der „Star Wars“-Nerd die Anlaufstelle für Showrunner Jon Favreau, wenn es um inhaltliche Fragen geht. Vor allem aber ist es Filonis Vorarbeit in „The Clone Wars“ (und auch der Nachfolgeserie „Rebels“), die wichtig ist für „The Mandalorian“, da sie ein Story-Fundament bildet – das viele Fans hat.
Sicher: Die meisten Zuschauer sehen bei „The Mandalorian“ in erster Linie die vielen Verbindungen zur originalen „Star Wars“-Trilogie, ob es die Sturmtruppler sind, der Wüstenplanet Tatooine oder ein Kind aus Yodas Spezies. Zentral aber für die Serie ist die Kultur der Mandalorianer, die in den „Star Wars“-Filmen bisher keine Rolle gespielt hat – ganz im Gegenteil zu „The Clone Wars“ und „Star Wars“-Rebels.
Fans dieser Serien erkennen sofort, dass der Oberbösewicht Moff Gideon (Giancarlo Esposito) am Ende der ersten Season „The Mandalorian“ ein Dunkelschwert in der Hand hält, diese legendäre Waffe des ersten mandalorianischen Jedi, die Darth Maul in „The Clone Wars“ als neuer Anführer der mandalorianischen Splittergruppe Death Watch schwingt und mit der er Obi-Wans große Liebe Satine tötet.
Wer nur die „Star Wars“-Filme geguckt hat, fragt sich nun wahrscheinlich, was die Death Watch ist und seit wann der enthaltsame Kenobi eigentlich eine große Liebe hat – und das ist genau der Punkt:
"Star Wars" ist längst viel größer als die Filme!
Dave Filoni und sein Team bei „The Clone Wars“ und „Rebels“ haben „Star Wars“ in einer Qualität und Publikumswirksamkeit erweitert, wie es mit wahrscheinlich keiner anderen Expansion außerhalb der Filme gelungen ist (ob Videospiel, Buch oder Comic).
Das wird bei „The Mandalorian“ wahrscheinlich dann so richtig sichtbar werden, wenn Ahsoka Tano in der laufenden zweiten Staffel auftreten und damit ihren ersten nicht animierten Auftritt absolvieren wird, gespielt von Rosario Dawson.
Dann wird ein Teil der „Mando“-Zuschauerschaft in Jubel ausbrechen – und der andere Teil, der die Animationsserien nicht kennt, wird beim Googeln schnell merken, wie groß der Stempel ist, den Dave Filoni bei „Star Wars“ hinterlassen hat.
"The Mandalorian": Ist euch diese witzige Marvel-Anspielung in der neuen Folge aufgefallen?*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.