Es ist eine der bewegendsten Szenen in „Game Of Thrones“: Hodor (Kristian Nairn) hält die Tür zu, damit die Untoten nicht durchkommen und Bran (Isaac Hempstead-Wright) und Meera (Ellie Kendrick) fliehen können – wobei der Ruf „hold the door“ („halt das Tor“ in der deutschen Übersetzung) durch die Zeit halt und beim jungen Hodor, der damals noch Wylis genannt wurde, einen Anfall auslöst, der sein Gehirn beschädigt.
Wylis stammelt so lange „hold the door“, bis irgendwann nur noch „Hodor“ übrig bleibt – und der erwachsene Hodor hält und hält die Tür, bis ihn die Untoten zerfleischen.
Die Szene aus Staffel 6 ist nicht nur wahnsinnig kraftvoll und emotional, sondern auch so ikonisch, dass sogleich Hodor-Türstopper produziert wurden und Hodor und Türen von nun an popkulturell untrennbar miteinander verbunden sind.
Doch in George R.R. Martins Büchern wird es die Hodor-Szene so nicht geben. Genauer gesagt wird es keine Tür geben, denn das tragische Schicksal von Hodor verläuft im kommenden Buch „The Winds Of Winter“ (oder vielleicht sogar erst in „A Dream Of Spring“) ein wenig anders.
Dieses Detail über seine noch kommenden Romane, die von Fans sehnlichst erwartet wird, verrät Martin im Buch „Feuer kann einen Drachen nicht töten“, in dem TV-Journalist James Hibberd einen riesigen Haufen spannender, interessanter und amüsanter Informationen und Anekdoten zu „Game Of Thrones“ zusammengetragen hat. Auszüge daraus hat er bereits auf Entertainment Weekly veröffentlicht.
Bei George R.R. Martin gibt’s keine Tür
Wie Hodor zu seinem Namen kommen würde, das hatte sich George R.R. Martin bereits recht früh ausgedacht und diese Information auch mit den „GoT“-Showrunnern geteilt – sie gehört zu den wichtigen und schockierenden Twists, die Martin ihnen verriet, als die Serie die Bücher überholte, damit sie diese auch in die Serie einbauen konnten.
Seine Beschreibung der Szene setzten die Showrunner dann aber sehr wörtlich um: „Ich finde, sie haben das wirklich gut gemacht, aber im Buch wird es anders sein. Sie haben es sehr körperlich interpretiert – ‚halt das Tor‘ mit Hodors Stärke“.
Martin selbst werde „hold the door” eher metaphorisch benutzen: „Im Buch hat Hodor eines der alten Schwerter aus der Krypta gestohlen. Bran wargt sich in Hodor, um mit dessen Körper zu kämpfen, denn Bran wurde im Schwertkampf ausgebildet. Wenn er Hodor dann ‚hold the door‘ befiehlt, ist eher ‚halte den Durchgang‘ gemeint – verteidige ihn, wenn Feinde kommen – und Hodor kämpft und tötet sie. Es ist anders, aber es steckt dieselbe Idee dahinter.“
Hodor kämpft mit einem Schwert
Etwas „halten“ im Sinne von etwas „verteidigen“ kennen wir im Deutschen ja auch. Bei Martin wird es im Buch „The Winds Of Winter“ also keine Tür sein, die Hodor zuhält, sondern er wird einen Weg mit einem Schwert verteidigen. Der in ihn gewargte Bran wiederum hallt mit seiner Stimme auch im Kopf des jungen Wylis wieder – der Name von Hodor entsteht also auf die gleiche Weise wie in der Serie.
Für die Serie dürfte es aber besser gepasst zu haben, tatsächlich visuell zu zeigen, wie Hodor etwas zuhält, um das Konzept dem Publikum schnell verständlich zu machen – denn wortreiche Ausmalungen einer Szene wie in einem Buch sind da eben nicht möglich. Dies bestätigte auch „GoT“-Co-Produzent Dave Hill und fügte hinzu: „Außerdem hatten wir schon so viele Kämpfe [in der Serie].“
Das Buch "Feuer kann einen Drachen nicht töten"
James Hibberds Buch mit dem langen Titel „Fire Cannot Kill a Dragon: ,Game of Thrones‘ and the Official Untold Story of the Epic Series” gibt es in der englischen Originalfassung übrigens schon zu kaufen.
Die deutsche Übersetzung erscheint am 23. November 2020 und kann bereits vorbestellt werden – der deutsche Titel ist nicht minder lang und lautet „Feuer kann einen Drachen nicht töten: ,Game of Thrones‘ und die offizielle, noch unbekannte Geschichte der epischen Serie“.
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