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    "Away": Das ist die überraschende Vorlage der Netflix-Serie

    „Away“ ist eine Sci-Fi-Serie, bemannte Flüge zum Mars gibt es (noch) nicht. Eine Vorlage hat „Away“ trotzdem – kein Buch, aber einen Sachartikel über Raumfahrt. Wie ist dieser mit der Serie, die aktuell Platz 1 der Netflix-Top-Ten belegt, verbunden?

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    Die Netflix-Serie „Away“ hat tatsächlich eine Vorlage, die ebenfalls „Away“ heißt – dabei handelt es sich allerdings nicht um einen Roman, sondern um einen Artikel des Magazins Esquire aus dem Jahr 2014.

    Von diesem Sachartikel über einen Astronauten wurde die Serie „Away“ mit Oscarpreisträgerin Hilary Swank inspiriert.

    Aber wie genau funktioniert das, wenn es sich bei dem Netflix-Hit doch um eine Sci-Fi-Serie handelt und es bemannte Reisen zum Mars bislang nicht gibt? Wie passen also ein Sachartikel und eine Science-Fiction-Serie zusammen? Ist der Astronaut, um den es im Artikel geht, etwa am Mars-Programm der NASA beteiligt?

    Nein, die Verbindung ist eine andere: Die Serienautor*innen haben sich von dem Artikel zu den persönlichen Dramen in „Away“ inspirieren lassen und von den Problemen, die während eines langen Weltraum-Aufenthaltes auftreten können. Es wurden aber auch konkrete Ereignisse aus der Vorlage übernommen, die wir euch in diesem Artikel vorstellen.

    Darum geht’s im Esquire-Artikel "Away"

    Chris Jones veröffentlichte 2014 in dem Magazin Esquire den Artikel „Away“ über den Astronauten Scott Kelly. Dieser stand damals vor dem Beginn einer unglaublichen Mission: einem einjährigen Aufenthalt im All auf der Weltraumstation ISS. Er war der erste amerikanische Astronaut, der ein Jahr am Stück im All verbrachte.

    In dem Artikel geht es um die Zusammenarbeit mehrerer Länder an dem Projekt der Internationalen Raumstation – internationale Kooperation ist auch ein wichtiger Bestandteil der Serie „Away“. Kelly war zuvor bereits mehrmals im All gewesen, unter anderem schon sechs Monate auf der ISS. Somit konnte er schon einen guten Ausblick darauf liefern, was ihn, gerade auch im persönlichen Bereich, bei seinem einjährigen Aufenthalt erwarten würde.

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    Inzwischen ist Kelly nicht mehr als Astronaut tätig und gehört mir seinen insgesamt 520 Tagen im Weltraum während verschiedener Missionen zu den erfahrensten NASA-Astronaut*innen.

    Chris Jones, der Artikel des Autors, schrieb auch an den Drehbüchern der Serie „Away“ mit.

    Die drohende Feuer-Katastrophe in Folge 1

    Aus dem Artikel wurde aber nicht nur allgemeine Inspiration gezogen, sondern es wurden wie eingangs bereits erwähnt auch ganz konkrete Ereignisse übernommen, die Scott Kelly während seiner Aufenthalte im All widerfahren waren.

    So basiert zum Beispiel der Zwischenfall direkt in Folge 1 von „Away“, als es an Bord der Atlas zu einem chemischen Leck kommt und Commander Green (Hilary Swank) die Flüssigkeit spontan mit ihrem T-Shirt aufzusaugen versucht, auf einem Erlebnis von Kelly. Weil sich in dem T-Shirt von Green (bzw. Kelly bei dem wahren Vorfall) Schweiß befand, kam es zu einer chemischen Reaktion, die ein Feuer und somit eine Beinahe-Katastrophe auslöste.

    Während es in „Away“ die Chemikerin Dr. Lu Wang (Vivian Wu) ist, die das entsprechende Wissen hat, um das Problem doch noch lösen zu können, war es bei Scott Kelly dessen Kollegin Cady Coleman.

    Familien-Notfälle im Weltraum

    Außerdem geht es in dem Esquire-Artikel auch um die emotionalen Nöte, die Menschen im Weltraum erleben können – zum Beispiel, wenn etwas mit der auf der Erde zurückgelassenen Familie passiert.

    So wie Emma Green im All von der Nachricht erreicht wird, dass ihr Ehemann Matt (Josh Charles) einen Schlaganfall erlitten hat und später dann auch noch erfahren muss, dass ihre Tochter Alexis (Talitha Bateman) nach einem Motorrad-Unfall im Krankenhaus liegt, bekam auch Scott Kelly im All schlimme Nachrichten: seine Schwägerin wurde angeschossen.

    Das inspirierte „Away“-Showrunner Andrew Hinderaker dazu, eine Serie über die menschlichen Dramen und emotionalen Nöte während eines langen Aufenthalts im Weltraum zu machen.

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    NASA-Astronauten mit abfallenden Hautstücken

    Auch die Auswirkungen von Schwerelosigkeit auf den menschlichen Körper werden in dem Esquire-Artikel thematisiert.

    Was Kwesi (Ato Essandoh) auf der Atlas passiert, nämlich dass ihm ein dickes Stück Haut von seiner Ferse abfällt, wird auch in dem Artikel beschrieben. Ebenso ist das Phänomen des Erblindens im Weltraum, wie es in der Serie Astronaut Popov widerfährt, Thema des Artikels.

    "Away" Staffel 2

    Die Serie „Away” ist also auf Basis des gleichnamigen Artikels entstanden, hat aber dennoch eine frei erfundene Handlung. Die Besatzung der Atlas bestehend aus Emma Green (Hilary Swank), Dr. Lu Wang (Vivian Wu), Ram Arya (Ray Panthaki), Dr. Kwesi Weisberg-Abban (Ato Essandoh) und Misha Popov (Mark Ivanir) gibt es nicht wirklich, ebenso wenig wie ihre Reise zum Mars.

    Die zweite Staffel von „Away“ wurde zwar noch nicht offiziell bestellt, aufgrund der Beliebtheit der Serie halten wir es aber für wahrscheinlich, dass Netflix eine Fortsetzung bestellt.

    Darin dürfte es dann noch mehr ins Reich der Science Fiction gehen, denn am Ende von Staffel 1 landet die Crew tatsächlich auf dem Mars – und was sie dort erleben, wird laut der Pläne der Produzent*innen dann den größten Teil von Staffel 2 ausmachen, sollte diese kommen.

    CCM und Epstein-Barr-Virus in "Away": Was genau haben Matt und Ram in der Sci-Fi-Netflix-Serie?

     

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