Darum geht’s in „Blood Quantum“: Im kanadischen Red-River-Reservat sind krankhafter Alkoholismus und häusliche Gewalt an der Tagesordnung – zugleich müssen die Bewohner aber mitunter auch stundenlang auf einen gerufenen Krankenwagen warten, weil sie von den Beamten aus den weißen Vierteln wie Menschen zweiter Klasse behandelt werden. Aber dann fangen die eigentlich schon längst toten Fische aus dem Fluss plötzlich wieder an herum zu zappeln.
Einige Jahre später hat sich das Blatt gewendet: Ganz Nordamerika wurde von Zombies überrannt – nur die Bewohner des Indianer-Reservats scheinen eine Immunität gegen das Virus entwickelt zu haben. Waren sie vorher in dem Reservat eingeschlossen, haben sie es inzwischen zu einer regelrechten Festung ausgebaut, um bloß alle anderen draußen zu halten…
Nicht einfach nur noch ein Zombiefilm
Regisseur Jeff Barnaby, der selbst in einem Reservat des Stammes der Mi'kmaq aufgewachsen ist, verarbeitet in „Blood Quantum“ einen realen Vorfall, bei dem die ständige Unterdrückung der indigenen Minderheit 1981 zu einem gewaltsamen Zusammenstoß mit aus Québec abgesandten Polizeitruppen führte.
In seinem Horror-Thriller „Blood Quantum“ nimmt Barnaby die gewalttätigen Vorfälle nun zum Ausgangspunkt für eine bitterböse Abrechnung mit der feindlichen Invasion der „Weißen“, die diesmal nicht in Form von das Christentum verbreitenden Siedlern, sondern in Gestalt lechzender Zombies ins Land der Indianer einfallen.
Dabei legt der Filmemacher nicht nur einen sardonischen Humor an den Tag, wenn etwa der Vater einer gebissenen Tochter den indigenen Torwächter, der für ihn und seine Familie über Leben und Tod entscheidet, anfaucht, er solle gefälligst Englisch sprechen. Nicht einmal auf die Position eines bettelnden Bittstellers zurückgeworfen, lösen sich die gesellschaftlich eingeübten Machtverhältnisse auf. Aber keine Sorge: Gerade in der zweiten Hälfte macht der sozialkritische Unterbau zunehmend Platz für saftige Splatter-Szenen, in denen das Kunstblut nur so spritzt, während die Kulissen mit zerrissenen und ausgeweideten Körpern gesäumt sind.
Blood QuantumNachdem „Blood Quantum“, der sich unter anderem mit animierten Einschüben auch visuell ambitioniert gibt, bereits auf den Fantasy Filmfest White Nights sehr gut angekommen ist, erscheint der sozialkritische Zombie-Actioner in Deutschland nun am 24. September auf DVD, Blu-ray und 2-Disc-Mediabook.
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Für alle OV-Fans unter euch, haben wir hier auch noch den englischsprachigen Trailer zu „Blood Quantum“ für euch:
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