Wer an den gefragten Hollywood-Komponisten Hans Zimmer denkt, dem fallen bestimmt dessen markante Scores zu „Der König der Löwen“, zur „Dark Knight“-Trilogie und natürlich zu „Inception“ ein – „BRAAAAMMM“!
Aber jetzt kann man Zimmer auch mit Netflix verknüpfen. Nein, nicht mit dem schlichten „Ta-Dumm“, mit dem beim Streamingdienst die Eigenproduktionen beginnen und das inzwischen wohl zu den wenigen Geräusch-Schnipseln gehört, die man nur hören muss, um zu wissen, worum es geht.
Aber außer diesem Netflix-Sound für den Streamingdienst gibt es auch noch einen fürs Kino – und den hat Hans Zimmer komponiert.
Hier könnt ihr euch das Netflix-Cinema-Intro anhören, das Twitter-Nutzer Siqi Chen gepostet hat:
Na? Hat doch ordentlich dramatischen Wumms, oder? Wenn am Ende das N erscheint, gibt es eine Abwandlung des klassischen „Ta-Dumm“ zu hören, aber etwas anders und weniger markant als der Klopf-Sound des Streamer-Intros.
Netflix im Kino?
Eine neue musikalische Untermalung für eine längere Intro-Sequenz fürs Kino wurde nötig, weil das Netflix-Intro mit seinen 3 Sekunden einfach zu kurz und minimalistisch ist, um auf der großen Leinwand zu wirken. Also beauftragte man Oscarpreisträger Zimmer damit, einen längeren, kino-tauglichen Sound zu komponieren.
Warum aber überhaupt ein Netflix-Logos fürs Kino? Nun, Netflix mischt ja inzwischen auch als Filmproduktionsfirma ordentlich bei internationalen Preisverleihungen wie den Oscars mit. Und da ist es oft Pflicht, dass die Filme in Kinos gelaufen sind und nicht nur online (außer, es ist Corona und die Regeln werden geändert). So hatten zum Beispiel die Netflix-Filme „The Irishman“ und „Roma“ auch Kino-Aufführungen.
Ehering auf Holz
Das prägnante zweifache Klopfen im klassischen Netflix-Intro ist übrigens entstanden, indem Sound-Designer Lon Bender mit seinem Ehering auf den Holznachttisch in seinem Schlafzimmer geklopft und das Geräusch dann verfremdet hat. So einfach und doch so effektiv kann es manchmal sein!
Das und viel mehr spannende Geschichten rund um den Netflix-Sound gibt es übrigens im Podcast Twenty Thousand Hertz zu hören, wo auch berichtet wird, dass das Netflix-Intro fürs Kino von Zimmer stammt. Interessant ist aber zum Beispiel auch die Story von der Ziege…
Ziegenmeckern als Netflix-Intro?
In der engeren Auswahl für das Audio-Logo von Netflix stand nämlich das jetzige „Ta-Dumm“ auch noch mit einer Abwandlung – dem Meckern einer Ziege am Ende.
„Ich mochte das Geräusch der Ziege“, so Netflix-Produkt-Vizepräsident Todd Yellin im Podcast. „Es war witzig, schrullig und unsere Version von Leo dem Löwen [der im MGM-Logo brüllt].“
Das Ende der Geschichte ist aber bekannt: Man entschied sich für das „Ta-Dumm“ ohne die Ziege.
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