Netflix hat den Ruf, profilierte Filmemacher mit viel Geld und dem Versprechen kreativer Freiheit anzulocken. Martin Scorsese durfte mit „The Irishman“ einen sauteuren und sehr guten Film in seinem Leib-und-Magen-Genre drehen: eine Mafia-Geschichte, in der es um eines seiner Lieblingsthemen geht, das Ende des Lebens. Und Spike Lee durfte mit „Da 5 Bloods“ einen Film machen, der sich in Sachen Stil und Qualität wie ein Best-of des Filmemachers anfühlt.
Zwar kann es auch nach hinten losgehen, wenn Regisseure (zu) viel Freiheiten haben, Scorsese und Lee aber lieferten starke Netflix-Filme ab. Und bei Charlie Kaufman, der mit „I'm Thinking of Ending Things“ seinen ersten Netflix-Film gedreht hat, machen wir uns da ebenfalls keine Sorgen:
Die jüngere Filmographie des New Yorker Regisseurs und Drehbuchautors wirkt jedenfalls so, als habe er bei seinen verschrobenen, meisterhaften Geschichten („Anomalisa“, „Synecdoche, New York“, „Vergiss mein nicht“) sowieso kaum Kompromisse eingehen müssen – die Vorfreude ist also groß auf seinen ersten Netflix-Film „I'm Thinking of Ending Things“, der nach Kaufman pur aussieht.
Ein surrealer Besuch bei den Schwiegereltern
Eine junge Frau (Jessie Buckley) zweifelt daran, ob sie die Beziehung zu ihrem Freund (Jesse Plemons) fortführen soll, fährt aber trotzdem mit ihm zum Besuch seiner Eltern (Toni Collette und David Thewlis). Die beiden sind ziemlich schräg drauf – und nachdem ein Schneesturm den Aufenthalt zwangsläufig verlängert, wird es erst so richtig schräg.
„I’m Thinking of Ending Things“ steht ab 4. September 2020 bei Netflix zum Abruf bereit.
Nachfolgend noch der englische Originaltrailer: