Während einige der größten Kinostarts des Jahres nun doch noch eine Weile auf sich warten lassen, können Netflix und Co. ihre für 2020 angesetzten und bereits fertiggestellten Filme auch trotz Corona planmäßig veröffentlichen – sehr zur Freude der Streaming-Abonnenten, die mit „Da 5 Bloods“ seit 12. Juni einen der bislang besten Filme des Jahres auf Netflix zu sehen kriegen.
Mit 4,5 von 5 möglichen Sternen schrammt der Film in unserer Kritik jedenfalls nur knapp an der Höchstwertung vorbei. Zu verdanken ist das nicht zuletzt auch dem Cast um Hauptdarsteller Delroy Lindo, der für viele die Performance seines Lebens abliefert. Dabei hätten wir statt ihm und seinen Co-Stars beinahe eine völlig andere Besetzung gesehen – die zwar noch ein Stück prominenter gewesen wäre, die Sache deswegen aber noch lange nicht automatisch besser gemacht hätten.
Jackson, Esposito, Washington und Washington
„Breaking Bad“-Schurke Giancarlo Esposito – Fans der Serie kennen ihn als fiesen Drogenbaron und „Los Pollos Hermanos“-Betreiber Gus Fring – verriet nun in einem Interview mit dem Collider, dass er ursprünglich Eddie (Norm Lewis) spielen sollte, es letztlich aus Termingründen allerdings nicht dazu kam. Esposito stand zum Zeitpunkt der Dreharbeiten nämlich für „Better Call Saul“ vor der Kamera. Schade, nach Filmen wie „Do The Right Thing“ und „Malcolm X“ hätten wir uns über eine neuerliche Reunion von Lee und Esposito gut drei Jahrzehnte später auf jeden Fall gefreut!
Das war’s aber noch nicht. Denn wie der Schauspieler außerdem bestätigte, hätte er Teil eines wahren Allstar-Casts sein sollen, der von der eigentlichen Geschichte vielleicht sogar abgelenkt hätte:
„Es waren ich, Samuel L. Jackson, Denzel Washington und Denzels Sohn“, so Esposito über die ursprünglich geplante Besetzung von „Da 5 Bloods“.
Hätten die Stars den Film besser gemacht?
Darüber, wer nun welche Rolle spielen hätte sollen, gibt es keine genaueren Informationen. Nachdem im Vorfeld bereits bekannt wurde, dass Samuel L. Jackson womöglich die Rolle des Paul (Delroy Lindo) hätte spielen sollen, ist es auch durchaus denkbar, dass Denzel Washington eigentlich für den Part vorgesehen war – und sein Sohn John David Washington (demnächst in „Tenet“) für die Sohn-Rolle, die letztlich an Jonathan Majors („The Last Black Man In San Francisco“) ging.
Am Ende ist es aber vielleicht ohnehin besser, dass es mit den Mega-Stars aus Hollywood nicht geklappt hat und stattdessen Isiah Whitlock Jr. („25 Stunden“), Clarke Peters („John Wick“) und Co. vor der Kamera standen. Denn sie überschatten ihre Figuren nicht mit einer überlebensgroßen Aura, wie sie etwa Sam Jackson in seinen Filmen gerne nun mal umgibt.
So aber bekam der unter anderem aus „Schnappt Shorty“, „Malcolm X“ und „Nur noch 60 Sekunden“ bekannte Delroy Lindo die Chance auf eine herausragende Darbietung, die viele als seine bislang beste überhaupt bezeichnen.
Im Podcast: "Da 5 Bloods" auf Netflix
Wir haben den außergewöhnlichen Kriegsfilm über eine Gruppe von Vietnam-Veteranen, die Jahre nach dem Krieg noch einmal an den Schauplatz des Grauens zurückkehren, um ihren gefallenen Kameraden (und einen Haufen gut verstecktes Gold) nach Hause zu holen, übrigens in der jüngsten Folge unseres Podcasts Leinwandliebe besprochen. Hört mal rein!