Auf Netflix gibt es ab heute mal wieder reichlich Nachschub. Wer es gerne rasant hat, darf sich etwa auf den französischen Action-Thriller „Verirrte Kugel“ freuen, der im ersten Moment nach einer turbulenten Mischung aus „Fast & Furious“ und „Shooter“ klingt – wenn auch deutlich kleiner.
Es lohnt sich allerdings, erst mal einen Blick in den Trailer zu werfen. Gefällt euch, was ihr da seht, könnt ihr durchaus direkt Netflix mit dem Film nachlegen. Aber Achtung: Mit den Hollywood-Vorbildern kann „Balle perdue“ (so der Originaltitel) nicht wirklich mithalten. Und das hat nichts mit der „Größe“ des Films zu tun.
"Verirrte Kugel": Ein lauwarmer Genre-Aufguss
Die Geschichte des Ausnahme-Mechanikers Lino (Alban Lenoir), der sein Talent für illegale Zwecke nutzt, daraufhin eingebuchtet wird und schließlich in den Dienst der Polizei gestellt wird, ist ebenso wenig kreativ wie die der Mord, der Lino angehängt wird.
Da hilft es auch nicht, dass man auf dem Weg zum zwar spektakulären, sich aber von der ersten Minute an abzeichnenden Finale reihenweise durch viel zu viele Logiklöcher brettert und man obendrein auch noch ein Klischee nach dem nächsten erfüllt – von Dutzenden völlig unfähigen Polizisten bis hin zur Tatsache, dass Lino natürlich niemand glauben will.
Was funktioniert, sind die Chemie zwischen Lino und dem Polizisten Charas (Ramzy Bedia), die kurzzeitig sogar an das Cop-Gangster-Duo aus „Transporter“ erinnern sowie einige durchaus spektakuläre Unfall-Actionszenen.
Das beginnt bereits mit der Eröffnungssequenz, in dem unser Held mit einem aufgerüsteten Renault Clio samt Lamborghini-Motor durch vier (!) Betonwände rauscht und endet mit einer Schlussviertelstunde, in der die durch die Lüfte fliegenden französischen Polizeiwagen an „Taxi“ und Co. erinnern. Jene vereinzelten Szenen ändern aber auch nichts an der hin und wieder sogar von Augenrollen begleiteten Langeweile ändern, von der es in dem knapp 90-minütigen Film schlicht zu viel gibt.
Bis auf ein, zwei nette Action-Sequenzen und vereinzelt spannende Momente bietet „Verirrte Kugel“ jedenfalls nichts, was es nicht schon sehr oft sehr viel besser gab. Dann doch lieber „Shooter“ oder die „Fast & Furious“-Filme, die ihr übrigens ebenfalls auf Netflix findet – oder für die Frankreich-Atmosphäre eben „Transporter“ und die „Taxi“-Filme (zumindest 1 und 2), die mindestens genauso gute Action bieten und obendrein auch noch Spaß machen.
Achso: Auch wenn der Trailer im Originalton ist, braucht ihr euch keine Sorgen zu machen, wenn eure Französischkenntnisse mit „Peugeot“ und „Renault“ erschöpft sind – der Film ist auch auf Deutsch verfügbar.
Außerdem neu: "The Politician" und mehr
Ab heute findet ihr auf Netflix außerdem die zweite Staffel der Polit-Comedy-Serie „The Politician“ der „Glee“-Schöpfer, in der der ambitionierte Payton (Ben Platt) eine große Karriere als Politiker anstrebt – zuvor aber erst einmal die Highschool überstehen muss.
In „Wasp Network“ erwartet euch hingegen der durchaus erfolgreiche Wiedergutmachungsversuch von Édgar Ramirez, der mit „The Last Days Of American Crime“ zuletzt einen der schlechtesten Netflix-Filme überhaupt ablieferte. Die Verfilmung der wahren Geschichte der „Cuban Five“, die 1998 in Florida verhaftet und anschließend wegen Spionage verurteilt wurden, bekommt von uns gute 3,5 von 5 möglichen Sternen.
Wasp NetworkEtwas für die ganze Familie gibt’s hingegen in „Feel The Beat“ um eine ebenso talentierte wie selbstsüchtige Broadway-Tänzerin (Sofia Carson), die wider Willen doch wieder in ihrem Heimatkaff landet, wo sie erst auf ihre erste große Liebe (Wolfgang Novogratz) trifft und dann auch noch einer Gruppe von Außenseiter-Kids Tanz-Unterricht geben soll. Doch genau darin wittert sie schon bald eine neue Chance…