In einer gemeinsamen Stellungnahme gaben Ruby Rose und die Macher hinter der Serie „Batwoman“ den Ausstieg der Hauptdarstellerin aus der Serie bekannt. Rose bedankt sich in der Stellungnahme, spricht von einer „sehr schwierigen Entscheidung“, nicht für die zweite Staffel zurückzukehren.
Warner, TV-Sender TheCW und Serien-Macher Greg Berlanti bedanken sich wiederum bei Ruby Rose und wünschen ihr alles Gute für die Zukunft.
So geht es nun weiter
Gleichzeitig versicherten die Macher, dass die Zukunft der Serie gesichert sei. Man halte weiter nicht nur an der zweiten Staffel, sondern am Plan einer langfristigen Zukunft fest. Daher werde man in den kommenden Monaten eine neue Hauptdarstellerin casten.
Diese werde wieder ein Mitglied der LGBTQ-Community sein, was den Machern von Anfang an wichtig war. „Batwoman“ gilt als die erste US-Superhelden-Serie dieser Größe mit einer offen lesbischen Hauptfigur.
Noch ist allerdings unklar, wie in der Serie mit dem Abgang umgegangen wird. Als wahrscheinlich gilt es nach dem Statement aber, dass es keine große Erklärung innerhalb der Handlung gibt, sondern die Nachfolgerin von Rose dieselbe Rolle (also Kate Kane alias Batwoman) verkörpern wird. Diese wird in der zweiten Season auf ihren berühmten Cousin Bruce Wayne alias Batman treffen.
Erst kürzlich wurde bekannt, dass Schauspieler Warren Christie („Alphas“, „October Road“) die ikonische Batman-Rolle übernehmen wird.
Über die Gründe kann nur spekuliert werden
Die genauen Hintergründe des Ausstiegs von Ruby Rose sind nicht bekannt. Selbst die für gewöhnlich gut informierten Hollywood-Branchenmagazine zeigten sich komplett überrascht von der Ausstiegsankündigung und können nur spekulieren.
Weit verbreitet ist die These, dass Rose womöglich ihre Gesundheit voranstellt. So hat die Australierin aufgrund der aktuellen Situation rund um Corona gerade vielleicht nicht die größte Lust, ab Herbst wieder für neun Monate unter vielen Menschen in Kanada zu drehen. Zudem war sie beim Dreh der ersten Staffel bei einem Stunt in einen so schweren Unfall verwickelt, dass eine Notoperation nötig war.
Andere verweisen auf die besonders schwierigen Umstände der Drehs für solche TV-Serien mit über 20+ Episoden, die regelmäßig Kinoschauspieler schocke und dafür sorge, dass diese den Schritt ins sogenannte Network-TV nie unternehmen (bzw. nur für limitierte Serien mit deutlich weniger Folgen).
Zack Stentz, der als Autor an der wie „Batwoman“ zum Arrowverse gehörenden Serie „The Flash“ arbeitete, verweist zum Beispiel auf die 60 bis 80 Stunden langen Arbeitswochen für neun Monate im Jahr im Regen von Vancouver, die bei diesen Serien anstehen (meist noch in der Nacht, wie der aus „Two And A Half Men“ bekannte Schauspieler Jon Cryer, der als Lex Luthor in „Supergirl“ schon eine Gastrolle im sogenannten Arrowverse hatte, anmerkt).
Natürlich sind noch viele weitere Dinge denkbar, wie (trotz der so harmonischen Abschiedsstellungnahme) kreative Differenzen hinter den Kulissen, wobei diese aktuell als eher unwahrscheinlich gelten, weil dazu meist vorher etwas durchsickert.
Harte, teils absurde Kritik im Internet
Zudem kann Ruby Rose die gespaltene Fan-Resonanz zu viel gewesen sein. Denn neben soliden Kritiken, sich am Ende stabilisierenden Zuschauerzahlen und einer festen Fangemeinde gab es schon direkt zu ihrer Besetzung gleich Kritik an ihr.
So wurde vor allem bemängelt, dass sie im Gegensatz zur Comic-Vorlage nicht jüdisch sei. Nachdem in einem an sie gerichteten Tweet der absurde Vorwurf geäußert wurde, sie sei „nicht lesbisch genug“, verlies sie sogar den Kurznachrichtendienst Twitter.
Doch auch anschließend gab es immer wieder negative Stimmen. Einzelne Leute hatten ein Problem damit, dass eine Superheldin offen lesbisch ist, teilweise wurde aber auch ihr Schauspiel massiv kritisiert – in einigen Social-Media-Aussagen auch ungewöhnlich harsch. Womöglich hatte sie auch darauf keine Lust mehr.
Die erste Staffel „Batwoman“ endete in den USA am 17. Mai 2020 nach 20 Episoden vorzeitig. Aufgrund der Corona-Pandemie konnten die geplanten letzten zwei Folgen der Season nicht mehr realisiert werden. In Deutschland läuft die Serie bei Amazon Prime Video, wo bislang aber nur die erste Hälfte der Staffel im Abo veröffentlicht wurde. Die zweite Hälfte erscheint im Frühling/Sommer 2020. Einen genauen Termin gibt es noch nicht.