Angesichts der Coronavirus-Pandemie stehen die großen und kleinen Studios und Produktionsfirmen in Hollywood vor einigen Problemen. Die Gesundheit der Menschen hat auch in der Filmindustrie natürlich Vorrang, doch darum sitzen Disney, Warner, Universal und Co. nun auf einem Riesenhaufen fertiger, nicht ganz fertiger und gerade erste begonnener Filme – und dieser Haufen wird immer größer, je länger die Corona-Krise dauert.
Besonders akut sind die fertiggestellten Filme betroffen, die um den Zeitpunkt der weltweiten Kinoschließungen angelaufen sind oder in den nächsten Monaten in die Kinos kommen sollten. Einige davon wurden oder werden von den Studios bereits kurz nach Kinostart oder sogar parallel dazu als kostenpflichtiger Video-On-Demand-Stream zur Verfügung gestellt.
"The Lovebirds" bei Netflix
Doch im Fall von „The Lovebirds“ hat sich Studio Paramount jetzt für eine alternative Route entschlossen: Wie das US-Branchenmagazin Deadline exklusiv berichtet, hat Paramount die Komödie mit Issa Rae („Insecure“) und Kumail Nanjiani („The Big Sick“. „The Eternals“) an Netflix verkauft.
„The Lovebirds“ sollte eigentlich am 3. April 2020 in den US-Kinos starten und auch für Deutschland hatte Paramount einen Kinostart geplant, einen konkreten Termin gab es aber noch nicht.
Nun wird die Komödie, um ein Paar (Rae und Nanjiani), das unversehens in einen Mord verwickelt wird und nun seinen Namen reinwaschen muss, jedoch bei Netflix bereitgestellt werden. Laut Informationen von Deadline gilt dieser Deal für die ganze Welt, also auch für Deutschland. Ein Netflix-Erscheinungstermin soll bald bekanntgegeben werden.
Weitere Filme könnten folgen
Es ist keineswegs der erste Deal zwischen Paramount und Netflix. Auch „The Cloverfield Paradox“ landete überraschend bei dem Streamingdienst statt im Kino und „Auslöschung“ gab es hierzulande nur auf Netflix, während Paramount das Science-Fiction-Meisterwerk in den USA in die Kinos brachte.
Wie die Branchenexperten von Deadline schreiben, solle nun zwar niemand erwarten, dass kommende Blockbuster (von Paramount etwa „Top Gun 2: Maverick“ oder „Snake Eyes: G.I. Joe Origins“) bei Netflix oder Amazon landen, doch für kleine und mittelgroße Filme sei der Verkauf an einen Streaminganbieter eine gute Option, um schnell etwas Geld zu verdienen.
Womöglich können wir uns daher darauf gefasst machen, dass Paramount-Filme wie „Infinite“ (deutscher Kinostart 20. August 2020) oder „Without Remorse“ (17. September 2020) nun nicht mehr ins Kino kommen, sondern ebenfalls bei Netflix & Co. landen.
Vor allem angesichts des aufgrund der zahlreichen Verschiebungen voraussichtlich recht vollen Kinostart-Kalenders in der zweiten Jahreshälfte 2020, könnten sich Paramount und auch andere Studios durchaus für diesen Weg entschieden.