Grandfilm ist eh ein geiler Filmverleih – und das schreibe ich nicht nur, weil sie gerade den nach meiner Meinung besten Film der vergangenen Dekade ins Kino und auf Blu-ray gebracht haben:
Endlich auf DVD und Blu-ray: Der beste Film der letzten zehn Jahre!Und so verwundert es jetzt auch nicht, dass die Verantwortlichen bei Grandfilm die Ersten sind, die auch an die Betreiber von kleineren Arthouse-Kinos denken, die nun oft ohne große finanzielle Rücklagen ihre Tore schließen müssen (und das, obwohl die Verleiher selbst ja ebenfalls mit großen wirtschaftlichen Herausforderungen zu kämpfen haben, wenn sie ihre Filme nun erst einmal ein paar Wochen oder Monate nicht im Kino auswerten können).
Grandfilm hat in Anbetracht des Coronavirus nun einen On-Demand-Service gegründet, auf dem erst einmal drei Filme des Verleihs abrufbar sind und dessen Einnahmen zur Hälfte mit jenen Kinos geteilt werden, die normalerweise Grandfilm-Starts zum offiziellen Release in ihr Programm aufnehmen. Wie viel das finanziell bringt, wird man sehen, es sind eben doch sehr spezielle (wenn auch unbedingt sehenswerte) Filme. Aber eine tolle Geste ist es auf jeden Fall!
Einer der besten Filme 2018!
Der erste Film im Angebot ist für den Autor dieser Zeilen einer der besten Filme, die 2018 in den deutschen Kinos liefen! Erstaunlicherweise wurde der Argentinierin Lucrecia Martel nach „Zama“ (siehe auch Bild oben) sogar ein Job als Marvel-Regisseurin angeboten – sie hat aber selbst nicht verstanden warum und deshalb dankend abgesagt. „Zama“ ist quasi die anspruchsvollere Version von „The Favourite“ – ein intellektueller Historienfilm, der zugleich aber auch einen beißend-bösen Humor in sich trägt.
Quasi ein Kurzfilm: Nur vier Stunden und zehn Minuten!
Von dem philippinischen Festival-Favoriten Lav Diaz („A Lullaby To The Sorrowful Mystery“) bekommt man schon deshalb nicht so oft Filme zu sehen, weil viele seiner Werke zwischen sieben und elf Stunden lang sind. „Norte - The End Of History“, der Nietzsches Nihilismus mit einem tragischen Mordfall zusammenbringt, ist allerdings nur halb so lang – und eignet sich so perfekt als Einstieg in ein faszinierendes Œuvre, wie man es eben nicht jeden Tag zu sehen bekommt.
Der bessere Woody Allen – und zwar aus Deutschland!
Der dritte angebotene Film ist die Komödie „Selbstkritik eines bürgerlichen Hundes“ von Julian Radlmaier. Der Film war das vielgefeierte Highlight der Perspektive Deutsches Kino auf der Berlinale 2017 – und wo man zu den „Känguru-Chroniken“ ja gerade bereits an vielen Orten nicht mehr ins Kino kann, gibt es auch hier ein Tier, Kommunisten und cleveren Humor! Das Fazit unserer Kritik lautet dann auch: „Eine vor Ideen und Anspielungen überbordende Film-im-Film-Komödie über einen bürgerlichen Windhund, der sich den Kommunismus herbeiwünscht – ein Uni-Abschlussfilm, nach dem man seinem Regisseur eine große Karriere wünscht.“
In den nächsten Tagen und Wochen sollen dann noch weitere Filme auf dem Streaming-Service angeboten werden – und hier ist die Liste der Kinos, die an den Einnahmen beteiligt werden sollen:
Bald auch am Start: Disney+
Wer dann doch eher auf Mainstream-Filme steht, der kann sich die Corona-Zeit natürlich auch mit dem neuen Streaming-Service von Disney+ vertreiben – der geht nämlich am 24. März 2020 auch in Deutschland an den Start und ist aktuell unter diesem Link noch zu einem Frühbucher-Sonderpreis zu haben*.
Disney+ zum Sonderpreis: Nur noch für kurze Zeit verfügbar*Bei diesem Link handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.