„Die Känguru-Chroniken“ stammen von dem Kabarettisten Marc-Uwe Kling, der erst auf der Bühne anfing, zu erzählen, dass er mit einem kommunistischen Känguru zusammenlebt. Daraus wurden 2009 dann ein Podcast beim Berliner Radiosender Fritz (Titel: „Neues vom Känguru“) und auch ein erstes Buch sowie Hörbuch („Die Känguru Chroniken: Ansichten eines vorlauten Beuteltiers“).
Ab da ging es Schlag auf Schlag. Mit „Das Känguru-Manifest“, „Die Känguru-Offenbarung“ und „Die Känguru-Apokryphen“ folgten von 2011 bis 2018 noch drei Fortsetzungen, die alle die Bestsellerlisten stürmten. Auch Auszeichnungen bei dem Deutschen Radiopreis und dem Deutschen Hörbuchpreis gab es.
Doch die Bücher sind nicht nur erfolgreich, sondern auch verdammt gut.
Wortwitz, politische Satire und legendäre Sprüche
Kling zeichnet vor allem seine pointierte Schreibe aus. Die kurzweiligen Geschichten steuern fast immer auf einen Witz zu, erinnern dabei durchaus an Poetry-Slam-Auftritte. Und wer mit Klings trockenem Humor etwas anfangen kann, wird ständig ein Schmunzeln im Gesicht haben, nicht selten auch mal laut loslachen.
Das erste Buch besteht dabei eigentlich nur aus kurzen Episoden, die sich sehr gut, sehr schnell lesen lassen, aber auch in der Wiederholung noch Spaß bereiten. Denn die einzelnen Geschichten stecken voll von popkulturellen Anspielungen und Meta-Witzen, besonders Filmfans kommen aufgrund der zahlreichen Zitate auf ihre Kosten. In den Fortsetzungen entwickelte sich dann stärker auch eine verbindende Geschichte.
Ganz vorne steht die klare Stoßrichtung. „Die Känguru-Chroniken“ sind von Anfang an ungemein politisch, teilen klar gegen rechts aus, nehmen aber immer wieder auch die linke Seite aufs Korn, funktionieren fast immer als scharfe Satire.
Und schlussendlich ist das Känguru auch so beliebt, weil es Sprüche raushaut, deren Kultpotenzial schon beim ersten Lesen bzw. Hören sofort offensichtlich ist, die seitdem viel zitiert wurden und von denen sich viele auch im Film finden („Du glaubst vielleicht, du bist hart, aber ich bin Herta!“).
Die Probleme der Kinoadaption
Dass eine Kinoadaption kommen musste, war also eigentlich nur eine Frage der Zeit. „Die Känguru-Chroniken“ von Regisseur Dani Levy („Alles auf Zucker“) macht dabei am meisten Spaß, wenn Klings Wortwitz sich auch im Kino wiederfindet. Dazu kommen starke Darsteller und ein überzeugend per Motion-Capture-Verfahren erzeugtes Känguru.
Allerdings merkt man dann doch sehr stark, dass die Vorlage eben eine Sammlung kurzer Geschichten ist. Der nun für die Kinoadaption erfundene Filmplot ist dann doch zu oft nur Mittel zum Zweck, hat zu viel Leerlauf und ist zu wenig fesselnd. Auch funktionieren die zahlreichen Filmanspielungen ausgerechnet auf der Leinwand nicht annähernd so gut wie in den Büchern.
Die "Känguru-Chroniken" in unserem Podcast Leinwandliebe
Auch in der aktuellen Ausgabe unseres Podcasts Leinwandliebe geht es übrigens um die „Känguru-Chroniken“ und wir diskutieren ausführlich, was uns am Film begeistert und was uns weniger gefällt.
Passend zum Start der Bestsellerverfilmung sprechen wir zudem mit Hauptdarsteller Dimitrij Schaad (spielt Marc-Uwe Kling im Film). Und als wäre das noch nicht genug, schließt sich mit Annette Frier direkt noch der nächste Star-Gast an, schließlich läuft diese Woche auch das neue Pixar-Abenteuer „Onward: Keine halben Sachen“ in die Kinos, an dem die Komikerin und Schauspielerin als Synchronsprecherin mitgewirkt hat.
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„Die Känguru-Chroniken“ laufen seit dem 5. März 2020 im Kino.