2016 hat der gefeierte italienische Filmemacher Paolo Sorrentino („La Grande Bellezza“) mit „The Young Pope“ seine erste Serie umgesetzt – und damit direkt ins Schwarze getroffen. Dass die in Zusammenarbeit von Sky, HBO und Canal+ entstandene Serie so gut geworden ist, lag zu großen Teilen auch an dem riesigen Aufwand, mit dem die schon auf dem Papier so ausgefeilte Erzählung zum Leben erweckt wurde.
Und Sorrentinos nun anstehende Serien-Fortführung „The New Pope“ steht dem in nichts nach. Wie der Titel schon nahelegt, steht auch hier das moderne Papsttum im Fokus. Zentraler Schauplatz ist damit einmal mehr der Vatikan – der allerdings nachgestellt werden musste...
Vatikan außerhalb des Vatikans
Wie Produzent Lorenzo Mieli schon im Umfeld des „The Young Pope“-Starts erklärte, sind Dreharbeiten für fiktionale Produktionen innerhalb des Vatikans strengstens untersagt. Daher war es für die Macher von „The Young Pope“ und „The New Pope“ die wohl größte Herausforderung, den Vatikan außerhalb des Vatikans nachzubilden.
Das fängt bereits bei den authentischen und prunkvollen Kostümen der Geistlichen an, die mehrere Monate lang in Handarbeit gefertigt wurden. Aber natürlich musste sich auch die Umgebung echt anfühlen.
Während für viele Vatikan-Aufnahmen andere Palazzi und Gärten in und um Rom herhalten mussten, die mit entsprechender Ausstattung (und dezenten Ergänzungen und Hintergründen aus dem Computer) adäquat hergerichtet werden konnten, ging man beim wohl wichtigsten Ort noch einen Schritt weiter...
Nachbau der Sixtinischen Kapelle
In der berühmten, im 15. Jahrhundert erbauten Sixtinischen Kapelle wird unter anderem das Konklave, also die Wahl eines neuen Papstes, abgehalten. Daher durfte sie natürlich auch in „The Young Pope“ und „The New Pope“ nicht fehlen. Um die Vatikan-Illusion perfekt zu machen, entschied man sich dafür, die einzigartige Sixtinische Kapelle als Set im Original-Maßstab nachzubauen – zumindest bis zu einem bestimmten Punkt.
Der Raum wurde nicht in der kompletten Höhe nachgebaut, der obere Teil und die pompöse Decke stammen in den Serien aus dem Computer. Dennoch mussten so immer noch wesentliche Teile der feinen Boden- und Wanddekorationen originalgetreu kopiert werden – inklusive des weltbekannten Wandbildes „Das jüngste Gericht“ von Michelangelo, das fast zur Hälfte nachgezeichnet wurde.
Dieser ganze Aufwand ermöglichte es, dass sich die Kamera sehr frei im Raum bewegen konnte und damit auch den Zuschauer voll eintauchen lassen kann.
Darum geht's in "The New Pope"
Pius XIII. (Jude Law) liegt im Koma. Sein Nachfolger auf dem Papststuhl wird daher der britische Aristokrat Sir John Brannox (John Malkovich), der den Namen Johannes Paul III. annimmt. Zunächst scheint er der perfekte Papst zu sein, doch verbirgt er auch einige Geheimnisse.
Bald muss er feststellen, dass es alles andere als einfach ist, den charismatischen Pius XIII. alias Lenny Belardo zu ersetzen, der immer noch zwischen Leben und Tod schwebt und von Tausenden von Gläubigen wie ein Heiliger verehrt wird. Indem sie Pius XIII. idealisieren, verstärken die Gläubigen allerdings die Grabenkämpfe der religiösen Fundamentalisten. Zusätzlich gerät die Kirche durch einige Skandale in eine tiefe Krise.
Dann läuft "The New Pope"
Die neun Episoden von „The New Pope“ sind ab dem 20. Februar 2020 immer donnerstags ab 20.15 Uhr auf Sky Atlantic HD in Doppelfolgen zu sehen sowie auf Sky Go, Sky Q und Sky Ticket in Deutschland bzw. Sky X in Österreich on Demand abrufbar. Auch der Vorgänger „The Young Pope“ steht bei den Streamingdiensten zur Verfügung.