Inzwischen ist die achte und finale Staffel von „Game Of Thrones“ wohl endgültig als größtenteils ungeliebt in die Annalen der TV-Geschichte eingegangen. So richtig glücklich sind die meisten Fans mit dem Ende nicht – da hilft es auch nicht, dass Darsteller der HBO-Serie, wie gerade erst Pilou Asbæk (Euron Greyjoy), den Abschluss als „perfekt“ bezeichnen. Im Interview mit Entertainment Weekly schob der Schauspieler die Unzufriedenheit der Zuschauer dem Umstand in die Schuhe, dass man sich nur schwerlich mit dem Ende einer Ära abfinden könne.
Nichtsdestotrotz hat George R.R. Martin, Autor der literarischen Vorlage, bereits angekündigt, dass viele Elemente des Finales auch in seinen noch ungeschriebenen Büchern so vorkommen werden. Schließlich war er es ja, der die Eckpunkte seines imaginierten Endes im Vorfeld mit den Serienschöpfern David Benioff und D. B. Weiss geteilt hatte.
Ein anderes Ende?
Doch in einem neuen Interview mit der Welt deutete Martin nun an, dass es dennoch Unterschiede zwischen Roman- und Serien-Ende geben könnte: „Die Leute kennen ein Ende – nicht das Ende.“
Auch wenn die Serie ihn schlussendlich überholt habe, was so nicht geplant gewesen sei, halte er weiterhin an den Ideen fest, die er für seine noch folgenden Romane „The Winds Of Winter“ und „A Dream Of Spring“ im Kopf habe. Die Frage der Welt, ob dies bedeute, dass wir in den Büchern eine „alternative literarische Version“ von zum Beispiel Daenerys‘ Schicksal zu lesen bekommen, beantwortete Martin mit einer Gegenfrage:
„Wie viele Kinder hatte Scarlett O’Hara? In Margaret Mitchells Roman ,Vom Winde verweht' hatte sie drei Kinder. In der Kinoversion des Romans hatte sie aber nur ein Kind.“ Eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage könne es nie geben, denn bei einer fiktiven Figur und Geschichte gibt es nur Versionen, keine realen Fakten.
Daenerys' tragisches Schicksal
Welche Details genau Martin mit den Serienschöpfern geteilt hat, ist nicht bekannt, zumindest soll Bran Stark bei Martin am Ende aber auch auf dem Thron sitzen – doch wie er den Weg zu diesem Ende gestaltet, das könnte sich seinen Aussagen nach sehr wohl von den Serienereignissen unterscheiden.
Dass er ganz konkret nach der Mutter der Drachen befragt so ausweichend antwortet und das Scarlett-O’Hara-Beispiel nennt, lässt vermuten: Vielleicht mag Daenerys‘ Schicksal am Ende bei ihm gleich aussehen wie in der Serie, doch welcher Weg sie dahin führt, könnte ein anderer sein – die Umstände könnten andere sein.
Ursprünglich war das "GoT"-Ende im Kino geplant
Martin bestätigte auch noch einmal, dass es ursprünglich statt der achten Staffel eine Kino-Trilogie geben sollte, um „Game Of Thrones“ zu beenden. Die sei vor vier oder fünf Jahren ernsthaft diskutiert worden, gescheitert sei der Plan von Benioff und Weiss letztendlich an HBO. Den Verantwortlichen sei es nicht geheuer gewesen, ins Kinogeschäft einzusteigen – „wir produzieren TV-Serien“.
George R.R. Martin und HBO: Das sind die aktuellen Projekte
Die Zusammenarbeit von George R.R. Martin und HBO geht auch nach dem Ende von „Game Of Thrones“ weiter. Aktuell entwickelt er für den Anbieter die „GoT“-Prequel-Serie „House Of The Dragon“, die frühestens 2022 kommen wird.
"House Of The Dragon": Alle Infos zur neuen "Game Of Thrones"-Serie!Außerdem produziert Martin auch für HBO. In dieser Funktion arbeitet er bereits seit Längerem mit der Schriftstellerin Nnedi Okorafar an einer Adaption ihres Sci-Fi-Romans „Who Fears Death“. Während es zuletzt hieß, dass daraus eine Serie entstehen könne, spricht Martin nun im Interview von einer „Filmadaption“.
Serien-Nachschub vom "Game Of Thrones"-Autor: George R.R. Martin soll "Who Fears Death" produzieren