Im Jahr 1982 begann mit der Verfilmung des Romans „First Blood“ von David Morrell unter dem deutschen Titel „Rambo“ das Kinophänomen um den gleichnamigen traumatisierten Vietnam-Veteranen, dargestellt von Action-Legende Sylvester Stallone.
Die Faszination für John Rambo hält bis heute an. So konnte der mittlerweile fünfte „Rambo“-Film „Last Blood“ mit einem 73-jährigen Stallone in der Hauptrolle dieses Jahr – trotz massiv negativer Kritikerstimmen – bei einem Budget von 50 Millionen US-Dollar weltweit immerhin mehr als 90 Millionen einspielen.
Heute Abend werden die ersten drei „Rambo“-Teile ab 20.15 Uhr auf RTL II gezeigt, in denen es Rambo vom Nordwesten der USA über Vietnam bis nach Afghanistan verschlägt. Ginge es nach Sylvester Stallone ist übrigens schon klar, wo das eventuelle sechste Abenteuer von Rambo spielen würde.
Unter Indianern in "Rambo 6"
Im Oktober 2019 plauderte der Schauspieler nämlich in einem Interview mit JoBlo ein wenig über eine erste Idee zu „Rambo 6“ – und mit dieser Idee bleibt er dem Westernthema des fünften Films treu.
Auf die letzte Frage des Interviewers, ob „Rambo 5“ wirklich der finale Rambo-Film gewesen sei, kommt die Hollywood-Legende kurz ins Grübeln und berichtet dann von einer Überlegung, wie es mit Vietnam-Veteran John Rambo weitergehen könnte.
Laut Stallone ist es nach den Ereignissen von „Last Blood“ Rambos einzige Chance, in einem Indianerreservat unterzutauchen und dort unerkannt weiterzuleben. Immerhin wird er nun ein weiteres Mal von der Polizei gejagt und das von dem bundesbehördlichen Bureau of Indian Affairs verwaltete Reservat könnte sein letzter Zufluchtsort vor den lokalen Strafverfolgungsbehörden sein.
Was beim ersten Lesen vielleicht merkwürdig klingt und absurderweise an den Beginn von „Hot Shots“ erinnert, ergibt sogar einen gewissen Sinn, wie Stallone im Interview anmerkt. So sei Rambo ja väterlicherseits von Geburt an ein halber Navajo-Indianer, der teils auf der Rambo-Ranch und teils im Indianerreservat aufgewachsen ist. Dies sei auch der Grund für Rambos geschärfte Sinne und sein Kampftalent, das schließlich von Colonel Trautman (Richard Crenna) erkannt wurde.
Tatsächlich ist der Figur John Rambo im Laufe der Jahre von den verschiedenen Rambo-Regisseuren und dem Autor der Roman-Vorlage, David Morrell, eine Vielzahl von familiären Hintergründen angedichtet worden. Im ebenfalls von Morrell verfassten Begleitroman zu „Rambo II“ war beispielsweise noch seine Mutter eine Navajo, während sein Vater deutscher oder auch italienischer Abstammung ist. Für „Rambo 5“ hat Stallone die Herkunft des Vietnam-Veteranen wohl noch einmal umgedreht.
Wie wahrscheinlich ist "Rambo 6"?
Dass Rambo auch nach 37 Jahren noch relevant ist und durchaus viele Fans hat, zeigt unter anderem die positive Publikumsbewertung von 82% bei 8.066 Bewertungen auf der Kritiken-Sammelseite RottenTomatoes. Im Gegensatz dazu konnte der Film nur 27% der Kritiker überzeugen.
Die zuständige Produktionsfirma Lionsgate verkündete zudem im November, dass „Last Blood“ eine „starke Kino-Performance“ hatte. Die Zukunft für „Rambo 6“ scheint daher wieder offen.
Schon im Juni 2019 verkündete Sylvester Stallone schließlich, im Falle des finanziellen Erfolgs von „Rambo 5“ einem sechsten Teil nicht gänzlich ablehnend gegenüber zu stehen – auch wenn Regisseur Adrian Grunberg seinen „Last Blood“ als Abschluss des „Rambo“-Franchises betrachtet.
Bestätigt hierzu ist aber noch nichts – ebenso wenig wie zu Stallones Indianer-Idee. Zuvor hatte der Schauspieler erst ein Prequel zu „Rambo“ vorgeschlagen, in welchem die noch unbeschwerte Jugend des Elitesoldaten vor dem Vietnam-Einsatz behandelt werden solle.
„Rambo“ läuft am heutigen Sonntag, den 29.12.2019, um 20.15 Uhr auf RTL II. Im Anschluss folgen um 22.05 Uhr „Rambo II – Der Auftrag“ und um 23. 50 Uhr „Rambo III“.
Rambo 5: Last Blood