Matt Reeves' anstehender Superheldenfilm „The Batman“ mit Robert Pattinson in Fledermaustracht ist übervoll mit markanten Figuren: Zoë Kravitz tritt als Catwoman auf, Paul Dano wird zum Riddler, Colin Farrell spielt den Pinguin und auch Two-Face, Firefly und der Verrückte Hutmacher – alle bisher noch ohne Darsteller – werden offenbar ihre Aufwartung machen.
Nun scheint bestätigt, was sowieso nahelag: Warner Bros. und DC halten sich die Möglichkeit offen, bei entsprechendem Erfolg von „The Batman“ Catwoman, Riddler und/oder Pinguin einen eigenen Film zu spendieren. Denn Variety berichtet, von Insiderquellen gehört zu haben, dass die verpflichteten Darsteller (wie in solchen Fällen üblich) einen entsprechenden Passus in ihren Verträgen stehen haben.
Spin-offs auch für "Birds Of Prey"
Selbiges trifft übrigens auch auf die Verträge der „Birds Of Prey“-Darsteller zu. Bekanntlich werden dort an der Seite von Harley Quinn (Margot Robbie) auch Cassandra Cain (Ella Jay Basco), Huntress (Mary Elizabeth Winstead), Black Canary (Jurnee Smollett-Bell) und Renee Montoya (Rosie Perez) gegen die Bösewichte Black Mask (Ewan McGregor) und Victor Zsasz (Chris Messina) antreten.
Wenn „The Batman“ und „Birds Of Prey“ an den Kinokassen nicht enttäuschen, könnten diese Filme die Kinolandschaft der nächsten Jahre also maßgeblich prägen. Und DC hätte sich dann endgültig neben Platzhirsch Marvel auf dem Blockbuster-Markt der Superheldenfilme sicher in Position gebracht – und das nicht mit eilig kopiertem Marvel-Plan, sondern einer ganz eigenen Leitlinie, die charakterstarke Einzelfilme mehr in dern Vordergrund stellt und auf Team-Ups à la „Justice League“ vorerst verzichtet.
"Joker" als Vorbild?
Es liegt auf der Hand, dass der immense Erfolg von Todd Philips' „Joker“ einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf diese Entwicklung genommen haben dürfte. Immerhin hat er mehr als überzeugend dargelegt, dass ein DC-Film auch ohne großes, übergeordnetes Kino-Universum und ohne zentrale Heldenfigur gewaltig Kasse machen kann.
Fraglich ist aber, wie sehr der Film mit Joaquin Phoenix als Anarcho-Clown überhaupt als Vorbild für kommende DC-Auskopplungen dienen kann. Schließlich hat Philips' Film keinerlei Verbindung zum sonstigen „Batman“-Universum und kann seine Origin-Story völlig frei in einem eher untypischen Gotham City des Jahres 1981 erzählen.
Die angedachten Spin-offs hätten von Natur aus wohl etwas weniger Freiheiten als eben „Joker“, weil sie an das DCEU beziehungsweise an das von „The Batman“ etablierte Universum gebunden sein werden, wo bestimmte Regeln einfach gesetzt sind. Trotzdem hat Warner in den letzten Jahren mit so verschiedenen Filmen wie „Wonder Woman“ und „Shazam!“ gezeigt, dass das DC-Universum eine Vielzahl verschiedener Möglichkeiten bietet, und wird sich mit den vermutlich nur für Erwachsene freigegebenen „Birds Of Prey“ und „Suicide Squad 2“ noch vielfältiger aufstellen. Ganz unabhängig von der Frage, wie wünschenswert eine Wiederholung der „Joker“-Formel überhaupt ist.
Spin-offs ohne Batman?
In einer direkten Fortsetzung von „The Batman“ wäre Gothams nimmermüder Wächter natürlich nur schwerlich wegzudenken. Die Batman-Spin-offs könnten jedoch auch ohne den Dunklen Ritter funktionieren, wenn sie als Prequels angelegt werden, die zu einer Zeit spielen, in der Batman noch nicht für Recht und Ordnung sorgt. Angesichts des verhältnismäßig jungen Alters von Pattinsons Bruce Wayne wäre das tatsächlich eine realistische Möglichkeit, da man so nicht allzu weit in der Zeit zurückgehen müsste.
Die „Birds Of Prey“-Spin-Offs hätten es da freilich etwas leichter – denn hier ist Batman kein omnipräsenter Gegenspieler. Trotzdem existiert er auch hier als Figur und sein Ausbleiben müsste (vor allem, wenn es zur Regel wird) plausibel erklärt werden.
„Birds Of Prey“ startet am 6. Februar 2020 in Deutschland. „The Batman“ soll in den USA im Juni 2021 anlaufen und hat noch keinen deutschen Kinostart.
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