Die Wertungsplattform Rotten Tomatoes sammelt die Filmbesprechungen von internationalen Kritikern und sortiert sie als Fresh (= frisch) und Rotten (= vergammelt) ein. Nun hat „Terminator: Dark Fate“ nach dem US-Start am vergangenen Wochenende dort 70 Prozent (und damit ein Prozent mehr als „Joker“) frische Wertungen bei aktuell 230 berücksichtigten Kritiken abgegriffen. Ein guter Wert, über den sich die Macher gerade auch deshalb freuen dürften, weil der vorherige Teil „Terminator: Genisys“ gerade einmal 27 Prozent positiver Besprechungen eingefahren hat.
Aber etwas davon kaufen können sich die Beteiligten um Regisseur Tim Miller („Deadpool“) und Produzent James Cameron („Avatar“) eben auch nicht: Trotz der besseren Kritiken ist „Terminator: Dark Fate“ an den weltweiten Kinokassen so sehr abgeschmiert, dass aktuell damit zu rechnen ist, dass der sechste Teil der „Terminator“-Reihe nicht nur keinen Gewinn, sondern sogar einen gewaltigen Verlust von bis zu 100 Millionen Dollar für die beteiligten Studios einfahren wird.
Wer ist schuld an einem "Terminator: Dark Fate"-Flop? James Cameron vs. Tim MillerEiner der Gründe für das schlechte Abschneiden: „Joker“ rockt auch nach Wochen noch immer die weltweiten Kinocharts und wildert dabei in einer ganz ähnlichen Zielgruppe wie „Terminator: Dark Fate“. Der große Vorteil vom „Joker“ dabei: Selbst wenn minimal weniger Kritiker den Film gut finden, gibt es doch erheblich mehr begeisterte Stimmen, die „Joker“ zum Meisterwerk und Must-See erklären, während die positiven Besprechungen zu „Terminator 6“ doch eher in Richtung „schon ganz gut“ gehen.
„Joker“ ist und bleibt der Film, den man dieses Jahr gesehen haben muss, um auf der nächsten Party mitzureden – um den DC-Blockbuster entbrennen die belebten Diskussionen, während die Gespräche um „Dark Fate“ nach der üblichen Smalltalk-Frage „Auch schon gesehen?“ eigentlich in der Regel auch schnell wieder beendet sind.
Nächster Meilenstein für "Joker"
Am vergangenen Wochenende hat „Joker“ mit diesem Must-See-Hype im Rücken die Schallmauer von mehr als 900 Millionen Dollar an den weltweiten Kinokassen durchbrochen (bei einem schmalen Budget von gerade einmal 55 bis 70 Millionen Dollar).
Nun schätzen wir Regisseur Todd Phillips („Hangover“-Trilogie) schon so ein, dass er nach seinem Gewinn des Goldenen Löwen in Venedig auch bei den anstehenden Oscars gerne ein Wörtchen mitreden würde (gerade für seinen Hauptdarsteller Joaquin Phoenix sieht es dafür sehr, sehr gut aus), wobei ihm die negativen Kritiken durchaus schaden könnten.
Zugleich ist es ihm aber wohl herzlich schnuppe, dass er nun bei Rotten Tomatoes einen Prozentpunkt hinter dem an den Kassen abschmierenden, mit 185 Millionen Dollar superteuren „Terminator: Dark Fate“ liegt. Wer zuletzt lacht…
"Joker": So stehen die Oscar-Chancen für den Film und Joaquin Phoenix