Rechte und Lizenzen können je nach Bedarf ge- und verkauft werden, auf ewig ist man damit aber nicht auf der sicheren Seite. Diese Erfahrung müssen Rechteinhaber nun immer öfter machen. Denn dank eines Gesetzes aus den 70er Jahren haben Autoren nach 35 Jahren die Möglichkeit, sich die Rechte an ihren Werken zurückzuholen. Was bislang aber vor allem im Musikgeschäft praktiziert wurde, scheint nun auch in der Filmwelt Einzug zu halten.
Wie der Hollywood Reporter berichtet, planen jetzt nämlich einige Drehbuchautoren von erfolgreichen Filmen und Filmreihen aus den 80er Jahren, dieses Recht wahrzunehmen – darunter etwa Gale Anne Hurd („Terminator“) oder die Familie des 1999 verstorbenen Roderick Thorp, der die Vorlage für „Stirb langsam“ schrieb.
Was bedeutet das für "Terminator 6"?
Mit „Terminator: Dark Fate“ kommt am 24. Oktober 2019 das sechste Kapitel der Science-Fiction-Saga in die Kinos – daran wird sich auch nichts ändern. Nachdem kürzlich aber bekannt wurde, dass auch schon Ideen für zwei weitere „Terminator“-Filme in Arbeit sind, gelten die beiden Fortsetzungen keineswegs als sicher. Dafür muss „Dark Fate“ nicht nur an den Kinokassen erfolgreich sein, jetzt zeichnet sich auch ein erneuter Kampf um die Rechte ab.
Diese liegen derzeit Skydance Media von David Ellison, der dafür im Jahr 2011 immerhin 20 Millionen Dollar hinlegte. Nichtsdestotrotz droht Ellison nun im schlimmsten Fall, die „Terminator“-Rechte mit November 2020 zu verlieren. Soll es also tatsächlich zu weiteren Filmen unter Skydance kommen, werden Ellison und Regisseur sowie Produzent James Cameron mit Gale Anne Hurd dafür neu verhandeln müssen.
Bei Skydance gibt man sich diesbezüglich indes gelassen. THR hat bereits eine Stellungnahme des Studios erhalten: „Skydance hat einen Deal mit James Cameron und besitzt auch in absehbarer Zukunft die Rechte am 'Terminator'-Franchise.“
Auch "Predator" und "Beetlejuice" betroffen
Auch „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“-Autor Gary K. Wolf plane, dahingehend Schritte einzuleiten, dasselbe gilt für die Angehörigen des ebenso 1999 verstorbenen „Beetlejuice“-Schreiber Michael McDowell. Außerdem Thema werden könnten zudem auch John McTiernans „Predator“ und Wes Cravens Kult-Horror-Saga „Nightmare On Elm Street“.
Aber warum geschieht das alles ausgerechnet jetzt?
"Freitag der 13." als Vorreiter
Auslöser der ganzen Debatte ist wohl nicht zuletzt der Rechtsstreit um „Freitag der 13.“, der einem weiteren Film rund um Serienkiller Jason Voorhees seit Jahren im Weg steht und zuletzt eine interessante Wendung nahm. Denn die von Drehbuchautor Victor Miller eingereichte Termination Notice, mit der sich dieser auf das US-Urheberrechtsgesetz beruft, erhielt im Jahr 2018 letztlich den Zuspruch seitens des Gerichts.
Das rief natürlich auch andere Autoren bzw. deren Hinterbliebene auf den Plan, die nun von dem Recht Gebrauch machen wollen. Die Intention hinter dem Gesetz ist schließlich auch, den Erfindern bei neuerlicher Nutzung ihrer Geschichten auch ein größeres Stück vom Kuchen abzugeben.
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