Die zwischen derb und warmherzig changierende Frauenpower-Komödie „Bad Moms“ kam 2016 bei den Zuschauern gut an. Wenn Amy (Mila Kunis) und ihre Freundinnen Carla (Kathryn Hahn) und Kiki (Kristen Bell) auf ungerührte Art gegen unerreichbare gesellschaftliche Erwartungen an Mütter rebellieren, ist das lustig und zeitgemäß. „Bad Moms 2“ konnte kaum ein Jahr später an diesen Erfolg finanziell halbwegs anschließen (obwohl er qualitativ unserer Meinung nach deutlich hinter dem Vorgänger zurückbleibt). Und von der spaßeshalber „BMCU“ betitelten Reihe sollen wir in Zukunft noch mehr zu sehen bekommen („Bad Moms Cinematic Universe“ ist eine Anlehnung an „Marvel Cinematic Universe“).
"Bad Moms‘ Moms"
Das Leinwanduniversum der nicht ganz perfekten Mütter soll nämlich sein erstes Spin-off bekommen – „Bad Moms‘ Moms“ wird sich auf die im zweiten Teil „Bad Moms 2“ erstmals auftretenden Mütter von Amy und Co. konzentrieren, die dort zu Weihnachten das Leben ihrer Töchter durcheinander brachten. Cheryl Hines, Christine Baranski und Susan Sarandon werden demnach wieder die Hauptrollen übernehmen.
Dass auch die Rebellentruppe um Mila Kunis im Spin-off wieder zurückkehren wird, ist zwar zu erwarten, eine konkrete Bestätigung gibt es allerdings noch nicht. Auch über den Plot ist momentan noch nichts bekannt. „Bad Moms 2“ endete allerdings mit der Ankündigung der bösen Müttersmütter, einen gemeinsamen Trip nach Las Vegas zu planen. Für die Autoren Scott Moore und Jon Lucas wäre das bekanntes Gelände – immerhin waren sie schon bei „Hangover“ für das Drehbuch verantwortlich, der sich bekanntermaßen um einen entgleisten Ausflug nach Las Vegas dreht.
Die "Bad Moms"-Reality-Show
Vor einiger Zeit wurde bekannt, dass Fox zusammen mit den „Bad Moms“-Produzenten STX Entertainment an einer Reality-TV-Adaption arbeitet, die sich um echte, nicht ganz perfekte Mütter drehen soll. Produziert werden soll das Ganze von Jason Goldberg („Butterfly Effect“) und dem Reality-TV-Produzenten Brant Pinvidic, in dessen Serien „Cat From Hell“ oder „Bar Rescue“ private Haushalte bzw. Geschäfte durch Hilfe von außen wieder aufgepäppelt werden. Wie ein solches Konzept zum rebellischen Tonfall von „Bad Moms“ passt, werden Fox und STX beantworten müssen. Auch hier steht noch kein Erscheinungsdatum fest.
"Bad Dads" und andere mögliche Projekte
Kurz nach dem Kinostart von „Bad Moms“ ließen die Schöpfer des Films verlauten, dass sie nach dem Überraschungserfolg statt an einem Nachfolger lieber an einem Spin-off namens „Bad Dads“ arbeiten. Dann kam „Bad Moms 2“. Es könnte aber dennoch sein, dass weiterhin an (nach „Bad Moms‘ Moms“ bereits zweiten) Ableger gewerkelt wird – denn an Ehrgeiz mangelt es der Produktionsfirma STX wohl nicht: Kurz nach der Veröffentlichung des ersten Films sprachen sie jedenfalls davon, die „Bad Moms“-Marke „mit einer Reihe von Ablegerfilmen, einer Reality-TV-Show, kurzen digitalen Inhalten und einem robusten Verbraucherprodukte-Programm“ erweitern zu wollen.
Während sich ein Ablegerfilm und eine Reality-TV-Show bereits in Produktion befinden, ist über „kurze digitale Inhalte“ zu „Bad Moms“ bisher nichts bekannt. Das Format scheint aber zum Konzept einer Streaming-Plattform wie Quibi zu passen, die in Zukunft kurzformatige Serien fürs Smartphone anbieten wird. Womöglich erwartet uns also bald eine „Bad Moms“-Miniserie für unterwegs. Der ab April 2020 in den USA verfügbare Streamingdienst hat momentan noch keinen deutschen Starttermin.
Was das Franchise verbindet, ist das Rebellieren gegen fragwürdige gesellschaftliche Idealvorstellungen. Insofern könnten wir zukünftig von „Bad Kids“ zu „Bad Politicians“ oder „Bad Dogs“ so ziemlich alles zu sehen bekommen. Nur „Bad Boys“ ist offensichtlich bereits vergeben – und zwar, wie es aussieht, „for life“.
„Bad Moms“ läuft heute Abend um 20.15 Uhr auf RTL.
"Her" trifft "Hangover" in neuer Komödie der "Bad Moms"-Macher