„ES“ und „ES Kapitel 2“ bilden eine erfreuliche Ausnahme im Horrorgenre: Obwohl Teil eins mit weltweiten Einnahmen von 700 Millionen Dollar der erfolgreichste Horrorfilm aller Zeiten ist und auch Teil zwei wieder ein echter Horror-Superhit zu werden verspricht, schließt Regisseur Andy Muschietti die Geschichte in „ES 2“ komplett ab: Die Kreatur Es ist tot und die überlebenden Mitglieder des Clubs der Verlierer leben ihre Leben weiter. Es gibt kein offenes Ende, keinen Pennywise, der in einer Post-Credit-Szene wieder aufersteht, keine ominöse Andeutung darauf, wie es in einer Fortsetzung weitergehen könnte.
Trotzdem existieren in Hollywood natürlich die altbekannten Muster und wenn zwei (Horror-)Filme so viel Gewinn abwerfen, wie die beiden „ES“-Teile, dann steht schnell der Wunsch nach einer Fortsetzung im Raum. Und auch wenn die Geschichte der Buchvorlage von Stephen King abgeschlossen ist, erklärten sogar Andy Muschietti und seine Schwester Barbara Muschietti gegenüber io9, dass es jede Menge Raum für weitere „ES“-Filme gebe – nur eben nicht für eine direkte Fortsetzung.
Prequels ohne Ende
„Es gibt diese ganze Mythologie im Buch“, erklärte Muschietti gegenüber der Entertainmentseite. „Und die Mythologie bietet immer Möglichkeiten, die sich erkunden lassen. Es ist seit Millionen von Jahren auf der Erde und hat seit Hunderten von Jahren Kontakt mit Menschen, alle 27 Jahre.“
Theoretisch könnte „ES 3“ sich also um eines der von Es versursachten Ereignisse in Derry drehen, das in Kings Buch und den Verfilmungen nur kurz angerissen wurde, wie die Explosion der Eisenhütte im Jahr 1906 oder das Feuer im Black Spot von 1930, oder aber die vielen Leerstellen in der Geschichte von Derry füllen. Vielleicht gab es ja auch damals schon Gruppen von Menschen, die Es bekämpften, dabei jedoch anders als der Club der Verlierer scheiterten? In „ES 2“ erfahren wir ja etwa, dass ein im Gebiet von Derry ansässiger Indianerstamm einst versuchte, Es mit Hilfe des Rituals von Chüd zu bannen.
Oder aber man widmet sich in einem Prequel der Geschichte von Pennywise (Bill Skarsgård). In „ES 2“ gibt es ja bereits mehrere Hinweise auf dessen Vergangenheit, etwa ein Foto, das einen ungeschminkten Pennywise vor seinem Zirkuswagen zeigt, also vermutlich bevor er zu einer Inkarnation von Es wurde. Und in einer anderen Szene sehen wir einen zwar eindeutig noch menschlichen, aber trotzdem schon sehr gruseligen Pennywise. Es wäre durchaus interessant zu sehen, wie Pennywise unter den Einfluss von Es geriet und warum die Kreatur beschloss, in Gestalt des Horror-Clowns Jagd auf Menschen zu machen.
Noch keine konkreten Pläne
Gleichzeitig gilt natürlich auch: Nur weil es theoretisch möglich wäre, weitere Geschichte aus der Welt von „ES“ zu erzählen, heißt das nicht, dass es schon konkrete Ideen gäbe. „Es ist immer spannend sich vorzustellen, diese Mythologie irgendwann zu erkunden“, betonte so auch Muschietti gegenüber io9. „Es ist sehr spannend, aber bislang liegen noch keine Pläne auf dem Tisch.“
Abhängen wird ein eventueller „ES 3“ natürlich auch vom Erfolg von „ES Kapitel 2“, zu dem ihr seit dem 5. September 2019 selbst im Kino beitragen könnt.
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