Todd McFarlane ist so etwas wie der Vorreiter für Comic-Franchises abseits der großen Verlage – seinen dämonischen Antihelden Spawn erschuf er aus seinen High-School-Kritzeleien neu und machte ihn Ende der 90er unabhängig von großen Comicgesellschaften wie Marvel oder DC im Fernsehen und auf der Leinwand bekannt.Gerade die TV-Zeichentrickserie „Todd McFarlane‘s Spawn“ von 1997 ist für viele US-Fans Kult. Nachdem der Kinofilm „Spawn“ mit Michael Jai White eine ziemliche Gurke war, wurde es um Adaptionen des Stoffs aber erst einmal still.
Das wird sich jetzt ändern: Demnächst sollen die Dreharbeiten am „Spawn“-Film mit Jamie Foxx und Jeremy Renner beginnen. Auf der Fan Expo Canada verriet McFarlane außerdem, dass er für die Zeit nach dem Film gleich zwei Zeichentrickserien plane – eine für Kinder und eine für Erwachsene:
„Die Gespräche laufen gerade. Ich hatte dieses Wochenende ein paar Meetings zum Look der Animationen, eine Version, die wir den Kindern zeigen können, quasi die die Crack-Kokain Variante von „Spawn“ - und eine „Spawn“-Version für die Erwachsenen. […] Ich denke, beide kommen nach dem Film.“
Wer ist eigentlich Spawn?
Die Spawn-Comicserie dreht sich um den Ex-Elitesoldaten Al Simmons. Von CIA und NSA als Kommando-Attentäter eingesetzt, beginnt er irgendwann, die Moral seiner Missionen zu hinterfragen. Seinen Vorgesetzten passt das gar nicht und man lässt Simmons umbringen. Der findet sich wegen seiner blutigen Taten in der Hölle wieder. Damit er seine Frau noch ein letztes Mal sehen kann, macht er mit dem Teufel einen Deal: Simmons tritt als „Hellspawn“ (z. dt. etwa „Höllenbrut“) in den Dienst des Teufels und kann dafür auf die Erde zurückkehren. Doch seine neue übernatürliche Form hat mit seinem alten Selbst nicht mehr viel gemein: mit schwersten Verbrennungen am ganzen Körper und fehlenden Erinnerungen betritt er die Erde als Halbdämon mit Superkräften wieder. Dem Teufel will er sich aber nicht unterordnen – und kämpft fortan sowohl gegen menschliche Bösewichte wie Höllengestalten.
Warum gibt es eine Erwachsenen- und eine Kinderversion von der „Spawn“-Serie?
Es sieht danach aus, als hätte McFarlane aus dem Erfolg der ursprünglichen „Spawn“-Zeichentrickserie, die auch beim jüngeren Publikum sehr beliebt gewesen sein dürfte, seine Lehren gezogen: Denn grundsätzlich ist das „Spawn“-Universum ziemlich düster und brutal. Und das soll es für die Erwachsenen auch bleiben – nachdem schon „Spawn“ von 1997 in den USA ein R-Rating (Kinder unter 17 dürfen nur in Begleitung der Eltern ins Kino) erhielt, hat McFarlane für die neue Kinoadaption jetzt dasselbe Ziel:
„Alles an dem Film ist hart. Es gibt keine Erzfeinde, es gibt keine Hauptquartiere. Es gibt keine großen Laserkanonen. Es wird keine von diesen Schnörkeln geben, die wir schon aus den anderen großen Filmen gewohnt sind.“
Während also Marvel beispielsweise durch die mit PG-13-Rating (Filminhalt könnte für Kinder unter 13 bedenklich sein) gekennzeichneten „Avengers“-Filme einen Großteil der Familie ins Kino zu locken versucht, will McFarlane sein Franchise quasi in eine kinderfreundliche und eine blutrünstige Version aufsplitten.
Wann der „Spawn“-Film im Kino erscheint, steht derzeit noch nicht fest – nach aktuellem Stand haben die Dreharbeiten noch nicht begonnen. Und nach Angabe McFarlanes sollen die Animationsserien erst danach erscheinen.