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    Anders als im Buch: Aufgrund dieser Änderung erzählt "The Circle" eine völlig andere Geschichte

    RTL zeigt „The Circle“ am heutigen 1. September um 20.15 Uhr: Die überspitzte Medien-Satire basiert zwar auf einem Bestseller-Roman, endet allerdings in einem völlig anderen Szenario - und stellt damit sogar die Prämisse der Geschichte auf den Kopf.

    Universum Film

    Als Autor Dave Eggers 2013 den dystopischen Roman „Der Circle“ veröffentlichte, wurde das Buch auch in Deutschland kontrovers als Fundamentalkritik an den Sozialen Medien diskutiert. Der Bestseller ist bei näherer Betrachtung jedoch eher eine Over-The-Top-Satire mit einem durchaus verstörenden Ende, in der ein einziger Medienkonzern die Funktionen von Facebook, Twitter, Apple und Google in sich vereint und alles daran setzt, die Privatsphäre komplett zu bekämpfen.

    Der „The Circle“-Film mit Emma Watson und Tom Hanks feiert heute Abend um 20.15 Uhr auf RTL seine Free-TV-Premiere. Wer die Vorlage kennt, sollte allerdings mit einer entscheidenden Abweichung rechnen: Denn obwohl Regisseur James Ponsoldt der Originalgeschichte weitestgehend treu bleibt, verlässt ihn schließlich der Mut zur letzten Konsequenz. Statt dem dunklen Finale erwartet Zuschauer in der Verfilmung nämlich eine deutlich abgeschwächte Version.

    Darum geht's in "The Circle"

    Sowohl im Buch als auch im Film gibt ein neuer Job beim Medienkonzern Circle der anfangs sympathischen Mae Holland (Watson) den Sinn in ihrem planlosen Leben zurück. Sie identifiziert sich immer mehr mit ihrer Arbeitsstelle und den hohen Zielen des Circle, durch vollkommene Transparenz des Einzelnen Missstände wie Korruption, autokratische Folter und Strafentzug zu bekämpfen. 

    Dass sie vollkommen hinter dieser Meinung steht, beweist sie schließlich, indem sie sich als erster Mensch rund um die Uhr überwachen lässt. Die Dinge nehmen jedoch eine tragische Wendung, als Maes Freund Mercer (Ellar Coltrane) durch diese Umstände in den Tod getrieben wird.

    2017 Sony Pictures Releasing GmbH

    Buch vs. Film

    Mae reagiert auf die Ereignisse in Film und Buch auf völlig unterschiedliche Weise: Im Film verbündet sie sich mit dem desillusionierten Circle-Gründer Ty (John Boyega), um die privaten Accounts der Firmenchefs Bailey (Tom Hanks) und Stanton (Patton Oswalt) der Öffentlichkeit preiszugeben – und sich quasi zu rächen, moralische Doppelzüngigkeit zu bestrafen und die gewünschte Transparenz auch tatsächlich zu erzwingen. 

    Im Buch hingegen verrät Mae Tys Pläne ohne zu zögern an die oberste Etage. Sie glaubt bis zuletzt daran, dass die Ziele des Circles, der ihr eigenes Leben doch so verbessert hat, tatsächlich erstrebenswert sind und hofft sogar darauf, dass in Zukunft einmal private Gedanken für jeden öffentlich gemacht werden.

    Weder Fisch noch Fleisch

    Am Ende steht die Verfilmung etwas unentschlossen zwischen Drama, Satire und Dystopie da - ohne den letzten Biss und ohne einen einheitlichen Erzählton. Während „The Circle“ über weite Strecken aber immerhin unterhält, versinkt der Film mit dem desaströsen Finale, das die warnende Aussage von Autor Eggers nicht nur weichspült, sondern auch noch auf den Kopf stellt, in schierer Oberflächlichkeit.

    The Circle

     

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