Die grausamen Manson-Morde, die sich 1969 zutrugen und denen unter anderem Schauspielerin Sharon Tate („Tanz der Vampire“) zum Opfer fiel, haben sich ins Gedächtnis einer ganzen Generation gebrannt — eine schreckliche Erinnerung, die auch heute noch in vielen Köpfen herumschwirrt. Das zeigt auch die Tatsache, dass 2019, also genau 50 Jahre später, gleich mehrere Filme erscheinen bzw. erschienen sind, die die Ereignisse zwar auf völlig unterschiedliche Weise beleuchten, letztlich aber zumindest ein stückweit dieselbe Geschichte behandeln.
Der prominenteste Vertreter, der die tragischen Ereignisse (eher nebensächlich) aufgreift, ist derzeit sicherlich Quentin Tarantino mit „Once Upon A Time… In Hollywood“. Darüber hinaus erwarten uns aber etwa auch „Charlie Says“ mit Doctor-Who-Darsteller Matt Smith als Charles Manson, der im Oktober fürs Heimkino erscheint, und derr ebenfalls angekündigte „Tate“ mit Kate Bosworth in der Titelrolle. Den besonders kontrovers diskutierten „The Haunting Of Sharon Tate“ gibt es hingegen für alle Amazon-Prime-Abonnenten ab heute ohne zusätzliche Kosten auf der Streaming-Plattform.
Darum geht’s in "The Haunting Of Sharon Tate"
„The Haunting Of Sharon Tate“ befasst sich nicht einfach bloß mit den Ereignissen, die sich in der heißesten Nacht des Jahres 1969 am Cielo Drive in Los Angeles ereigneten, sondern viel mehr mit der Vorahnung, die Schauspielerin Sharon Tate (gespielt von Hilary Duff) dahingehend gehabt haben soll — das verriet die Schauspielerin jedenfalls in einem Interview, dass sie für die esoterisch angehauchte Zeitschrift „Fate“ im Jahr 1968 gab.
Tate wurde nämlich von albtraumhaften Halluzinationen geplagt, woraufhin sie zunehmend paranoid wurde. Kurze Zeit später bestätigen sich ihre Befürchtungen: Gemeinsam mit ihrem Ex-Verlobten Jay Sebring (Jonathan Bennett) sowie ihren Freunden Wojciech Frykowski (Pawel Szajda) und Abigail Folger (Lydia Hearst) fällt die Schauspielerin am 9. August 1969 der Manson-„Familie“ zum Opfer.
Kritik: Lohnt sich "The Haunting Of Sharon Tate"?
Mit dem engagierten Spiel von Ex-Disney-Star Hilary Duff („Lizzie McGuire“), die ausnahmsweise mal nicht in einer Rom-Com zu sehen ist und mutig gegen ihr Image anspielt, hätte „The Haunting Of Sharon Tate“ eigentlich das Potential zum grundsoliden Psychothriller. Letztlich driftet „Halloween 6“-Autor Daniel Farrands mit seinem neuen Film aber zu sehr in die Esoterik-Schiene ab, verweist etwa auf die Unabänderlichkeit des Schicksals und schreckt dabei auch vor übersinnlich angehauchten Elementen nicht zurück, sodass nicht nur Tates Wahrnehmung, sondern auch die Handlung des Films irgendwo zwischen Fakt und Fiktion verlorengeht.
The Haunting Of Sharon TateWer dennoch mal einen Blick riskieren will, kann das als Prime-Abonnent ab sofort ohne Zusatzkosten tun. Wenn euch das Ganze letztlich doch ein wenig zu sonderbar ist, seid ihr mit den anderen Manson-Morde-Filmen vielleicht besser aufgehoben: „Once Upon A Time In Hollywood“ läuft derzeit deutschlandweit im Kino, „Charlie Says“ erscheint am 24. Oktober 2019 auf DVD und Blu-ray. „Tate“ hat noch keinen Starttermin.