Die jährlich den Auswahlprozess für den deutschen Oscar-Beitrag organisierende Firma German Films hat nun bekannt gegeben, dass „Systemsprenger“ bei den kommenden Oscars für Deutschland ins Rennen geht. Beim sogenannten Auslands-Oscars, dessen Kategorie mittlerweile International Feature Film heißt, tritt so ein Kandidat an, den nicht viele im Vorfeld auf der Rechnung gehabt haben.
So setzte sich „Systemsprenger“, der nach der Premiere auf der Berlinale (wo es den Silbernen Bären gab) erst am 19. September 2019 regulär in die deutschen Kinos kommt, gegen prominentere eingereichte Beiträge wie „Der Fall Collini“ und „Der Junge muss an die frische Luft“ durch. Die Wahl des ohne große Namen auskommenden Regiedebüts von Nora Fingscheidt ist mutig (und ziemlich pink).
Das ist "Systemsprenger"
Es ist eine Möglichkeit, auch im Ausland und bei der Oscar-Academy zu zeigen, wie vielfältig der deutsche Film ist und, um die Einleitung aufzugreifen, dass hierzulande eben nicht nur Nazi- und Stasi-Dramen entstehen. „Systemsprenger“ ist dabei „alles andere als ein trockener Problemfilm, sondern eine mitreißende, berührende Leinwand-Tour-de-Force“, heißt es in unserer FILMSTARTS-Kritik.
Im Mittelpunkt steht die neunjährige Benni (Helena Zengel), die nur auf den ersten Blick harmlos ist. Denn sie rastet immer wieder aus. So sehr Frau Bafané (Gabriela Maria Schmeide) vom Jugendamt oder der toughe Schulbegleiter Michael Heller (Albrecht Schuch) es auch versuchen, sie schaffen es nicht, Benni und ihre pinken Ausbrüche zu bändigen.
SystemsprengerDie Entscheidung für „Systemsprenger“ wurde von einem Auswahlausschuss getroffen, der aus Vertreterinnen und Vertretern von insgesamt acht Verbänden und Institutionen aus dem Filmbereich besteht – darunter neben den Verbänden Regie, Produzenten und Filmverleiher auch derjenige der Filmkritikerinnen und Filmkritiker.
Jedes Land kann einen Film für den sogenannten Auslands-Oscar einreichen. Am 13. Januar 2020 werden dann alle Nominierten bekannt gegeben. Die Preisverleihung findet am 9. Februar 2020 statt.