Mit über 80 Jahren ist Ridley Scott nicht mehr der Jüngste – ans Aufhören denkt der Filmemacher, der vor allem für Science-Fiction-Filme wie „Alien“, „Blade Runner“ und auch „Der Marsianer“ bekannt ist, aber noch nicht. Dennoch kann es natürlich nicht schaden, sein Talent schon mal weiterzugeben – und zwar an seinen Sohn Luke Scott. Nachdem der bereits einige Kurzfilme zum „Alien“-Franchise beisteuerte, wagte er sich 2016 an seinen allerersten abendfüllenden Film, mit dem er dem Genre natürlich ebenfalls die Treue hält. Hierzulande ging „Das Morgan Projekt“ zwar ziemlich unter, am heutigen 25. August 2019 dürften sich aber viele Zuschauer fragen, was es mit dem Film überhaupt auf sich hat. Denn ProSieben zeigt den Film um 22.30 Uhr. Aber lohnt sich das Einstiegswerk von Ridley Scotts Schützling überhaupt?
Darum geht’s in "Das Morgan Projekt"
Morgan (Anya Taylor-Joy) wurde in einer Forschungseinrichtung mit Hilfe von Nanotechnologie erschaffen. Nach einem unglücklichen Zwischenfall, der beinahe mit einem herausgestochenen Auge endet, wird die Risikomanagerin Lee Weathers (Kate Mara) hinzugezogen – sie soll darüber entscheiden, was in der Folge mit dem künstlich erschaffenen Wesen geschieht. Doch die Entscheidung, ob das Forschungsprojekt fortgeführt oder die Kreatur beseitigt werden soll, fällt der Expertin alles andere als leicht. Für das Forschungsteam rund um Leiterin Dr. Lui Cheng (Michelle Yeoh) ist Morgan nämlich fast so etwas wie eine Tochter. Doch dann kommt es plötzlich zu einem weiteren verheerenden Zwischenfall…
Kritik: So gut ist der Sci-Fi-Thriller
Die Frage aller Fragen: Ist auch wirklich Scott drin, wo Scott draufsteht? Zumindest das hervorragende Auge seines Vaters hat Luke Scott geerbt, sodass man ihm und seinem Kameramann Mark Petten („Taboo“) eines lassen muss: „Das Morgan Projekt“ sieht verdammt gut aus! Dass die mal steril-grauen, mal naturnahen atmosphärischen Aufnahmen auch in unserer Kritik zum Film besonders hervorgehoben werden, liegt aber nicht zuletzt daran, dass die Geschichte selbst nicht ganz so stimmig bleibt.
Der Film sieht hervorragend aus und ist sogar über weite Strecken spannend, bleibt letztlich allerdings nicht mehr als ein herkömmlicher Actionfilm mit Horror-Einschüben. Für uns ist „Das Morgan Projekt“ demnach sowas wie die „geradlinige Action-Horror-Variante des Sci-Fi-Arthouse-Hits ‚Ex Machina‘“, die als solche zwar durchaus unterhält, gleichzeitig aber noch viel Luft nach oben hat. Alleine das Staraufgebot ist aber schon einen Blick wert: Mit dabei sind unter anderem Kate Mara, Anya Taylor-Joy, Michelle Yeoh, Jennifer Jason Leigh, Brian Cox und Paul Giamatti.
Das Morgan Projekt