--- Meinung ---
Der Umstand, dass der „Child’s Play“-Reboot über die Mörderpuppe Chucky im Umfeld einiger anderer Spielzeugfilme startet, hat die Marketing-Abteilung bereits ausgiebig ausgeschlachtet (im wahrsten Sinne des Wortes). So hat sich Chucky auf Postern etwa bereits die Protagonisten des in den USA am selben Tag veröffentlichte „Toy Story 4“ vorgeknöpft:
Aber damit nicht genug! Auch die Horrorpuppe Annabelle, deren drittes Spin-off „Annabelle 3“ nur eine Woche nach „Child’s Play“ in die US-Kinos gekommen ist, hat Chucky kurzerhand einen Kopf kürzer gemacht:
Auch der Film selbst ist durchaus gut gefüllt mit Anspielungen auf andere Popkultur- und Horror-Phänomene. Aber mit riesigem Abstand am besten gefallen hat mir der „Star Wars“-Seitenhieb. Dass der Film nicht ganz ohne auskommen würde, war ja so gut wie klar, schließlich wird Chucky in der englischen Originalversion von niemand geringerem als Luke-Skywalker-Darsteller Mark Hamill gesprochen. Aber die spezifische Ausformung des (Anti-)Gags ist dermaßen genial-gaga und über alle Maßen sinnbefreit, dass sie mich echt überrascht hat.
So gehört es zum Einstellungsprogramm der Buddi-Puppe, die der 13-jährige Protagonist Andy (Gabriel Bateman) von seiner Mutter Karen (Aubrey Plaza) geschenkt bekommt, dass sich der neue Besitzer selbst einen Namen für das selbstlernende Spielzeug aussuchen darf. Als die Puppe ihn also fragt, wie sie zukünftig heißen soll, antwortet Andy (sehr klar verständlich): „Han Solo.“ Daraufhin erwidert die Puppe sinngemäß: „Ich habe ‚Chucky‘ verstanden!“ Das macht selbstverständlich Null Sinn – und wäre wohl die bescheuertste Origin Stoy für den ikonischen Namen einer Filmfigur aller Zeiten ...
Dümmer geht immer
... wenn sich nicht „Solo: A Star Wars Story“ diesen Titel schon im vergangenen Jahr mit seinem megaplatten Fanservice auf alle Zeiten gesichert hätte. In dem Film muss Han (Alden Ehrenreich) bei einer Grenzkontrolle seinen Nachmanen nennen. Weil er zu diesem Zeitpunkt aber noch gar keinen hat, verpasst ihm der kontrollierende Beamte einfach kurzerhand den Nachnamen „Solo“, weil er allein, also „solo“ reist. Ach, was haben wir gelacht – man kann direkt die Sektkorken der Drehbuchautoren knallen hören, die sich in dem Moment sicherlich für unglaublich clever gehalten haben.
Passender (sprich: sinnbefreiter) als in „Child’s Play“ kann man diesen Totalaussetzer gar nicht auf den Punkt bringen ...
„Child’s Play“ läuft seit dem 18. Juli in den deutschen Kinos.
Child's Play