„Game Of Thrones“ ist seit mittlerweile über einem Monat vorbei. Dennoch werden die Macher nicht müde darüber zu plaudern, wie die umstrittene achte Staffel zu Stande gekommen ist und was möglicherweise anders hätte kommen können. Bei diesen Einblicken ganz vorne dabei ist auch Regisseur Miguel Sapochnik, der so actionreiche „GoT“-Folgen wie „Hardhome“ oder „Die Schlacht der Bastarde“ inszenierte und in der letzten Staffel nun auch für den Kampf um King’s Landing und die große Schlacht gegen die Weißen Wanderer verantwortlich zeichnete. Und letztere hätte sogar noch epischer werden können, wie Sapochnik kürzlich im Podcast von IndieWire verriet...
Schattenwolf-Armee in Winterfell
Dem Regisseur zufolge hätte es gerade für die Schlachten noch so einige Ideen gegeben, die es am Ende aber nicht in die Serie geschafft hätten: „Es gab viele Dinge, über die sich die Leute gefreut hätten. Ein Angriff von Schattenwölfen und anderes verrücktes Zeug.“ Schließlich sei man aber an einen Punkt gekommen, an dem man realisiert hätte, dass es nicht automatisch gute Unterhaltung ist, wenn 50 Schattenwölfe einen untoten Drachen attackieren.
Seinen Worten zufolge sollte es bei der Schlacht gegen die Weißen Wanderer in Winterfell ursprünglich also nicht nur zu dem luftigen Drachenkampf kommen, den wir in der finalen Folge sehen. Stattdessen sollte auch noch eine Schar Wölfe auftauchen, die es mit dem vom Nachtkönig kontrollierten Zombie-Drachen Viserion aufnimmt.
Gescheiterte Rückkehr von Nymeria?
Miguel Sapochnik ging bei seinen Ausführungen zwar nicht weiter ins Detail, jedoch liegt die Vermutung nahe, dass wir bei einer Umsetzung der beschriebenen Idee eventuell auch eine Rückkehr von Aryas Schattenwolf Nymeria gesehen hätten, schließlich ist der der einzige der aus der Serie bekannten Schattenwölfe neben dem sowieso schon an der Schlacht beteiligten Ghost, der noch am Leben gewesen wäre.
Dazu würde auch passen, dass Nymeria – als wir sie in der zweiten Folge der siebten „Game Of Thrones“-Staffel („Sturmtochter“) zuletzt gesehen haben – ein Rudel wilder Wölfe angeführt hat, die dann wohl gemeinsam mit ihr auf Viserion hätten losgehen können.
Unpassend oder zu teuer?
Warum man sich letztlich genau gegen den Schattenwolf-Angriff entschieden hat, wird aus Sapochniks Worten nicht ganz deutlich. Bei ihm klingt es danach, dass es bei der ohnehin schon vollgepackten Schlacht einfach zu viel des Guten gewesen wäre. Fakt ist aber auch, dass das Animieren der Schattenwölfe bekanntlich sehr teuer war und deswegen etwa auch Ghost in Staffel sieben und acht – zum Missfallen vieler Fans – nur selten zu sehen war. Eine ganze Schattenwolf-Armee hätte das ohnehin schon stattliche Budget womöglich gesprengt.
Aber auch inhaltlich hätte es vielleicht etwas unpassend gewirkt, zumindest wenn es tatsächlich Nymeria gewesen wäre, die am Kopf der vierbeinigen Eingreiftruppe gestanden hätte, schließlich wurde in der starken Wiedersehensszene zwischen Arya und Nymeria in Staffel sieben deutlich, dass sich der Wolf Jahre, nachdem Arya gezwungen war, ihn fortzuschicken, von den Menschen losgesagt hat und nun wieder ein freies und wildes Leben führt. Wenn sie dann den Menschen zur Hilfe geeilt wäre, hätte das ihre Entwicklung und den emotionalen Abschied von Arya nachträglich möglicherweise etwas geschmälert.
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