„Inglourious Basterds“ ist großartig, wie er ist. Denn auch wenn Quentin Tarantino („Pulp Fiction“) in seinem Historien-Actioner ursprünglich einige andere Darsteller haben wollte als die, die es letztlich vor die Kamera schafften, machen Christoph Waltz („Django Unchained“), Brad Pitt („The Big Short“) und Co. den Film im Nachhinein doch zu dem, was er nun ist. Anlässlich der heutigen TV-Ausstrahlung – VOX zeigt den Film um 22.55 Uhr –, fragen wir uns, wie der Film wohl ausgesehen hätte, wenn die ursprünglich dafür vorgesehenen Darsteller an Bord gewesen – und werfen damit noch einmal einen Blick zurück auf die Original-Wunschbesetzung. Wir sprechen hier nämlich durchaus von einigen Schlüsselrollen im Film, die zum Teil ziemlich gegen den Strich besetzt worden wären, was den Film wohl nochmal um ein Stück interessanter machen würde. Wie hätte das wohl ausgesehen? „Inglourious Basterds“ mit…
Leonardo DiCaprio als Hans Landa
Richtig. Bevor Christoph Waltz die Rolle zugesprochen bekam, die ihm zu seinem großen Durchbruch in der Traumfabrik verhalf, war kein Geringerer als Leonardo DiCaprio im Gespräch für die Rolle des „Judenjägers“. Nachdem Tarantino aber den Entschluss fasste, unbedingt einen deutschsprachigen Schauspieler für die Rolle finden zu wollen, gab der Regisseur die verzweifelte Suche fast schon auf – bis schließlich Christoph Waltz vorsprach und ihn vollends überzeugte. Sein Hans Landa war endlich gefunden.
Adam Sandler als Donny Donowitz
Unglaublich, aber wahr: Beinahe hätten wir Adam Sandler in einem Tarantino-Film gesehen! Ursprünglich war nämlich vorgesehen, dass der für Komödien wie „Big Daddy“ oder „Happy Gilmore“ bekannte Comedian den „Bärenjuden“ Donny Donowitz geben sollte. Weil er zur selben Zeit allerdings an die Dreharbeiten zu „Wie das Leben so spielt“ gebunden war, musste er die Rolle ablehnen. Schlussendlich ging die Rolle an „Hostel“-Regisseur Eli Roth.
Simon Pegg als Archie Hicox
Letztlich hätte es wohl keinen Besseren als Michael Fassbender („X-Men: Dark Phoenix“) geben können, um Lieutenant Charlie Hicox zu spielen – denn der wurde bekanntlich in Deutschland geboren und spricht demnach auch Deutsch, was ihm auch in „Inglourious Basterds“ zugute kam. Er hat es allerdings „Die Abenteuer von Tim und Struppi“ zu verdanken, dass es überhaupt dazu kam. Denn er bekam die Rolle nur, weil Simon Pegg („Shaun Of The Dead“) mit Steven Spielbergs animiertem Abenteuer beschäftigt war.
Jean Reno als Perrier LaPadite
Die Eröffnungsszene des Films zählt wohl zu den stärksten, die es seit der Jahrtausendwende im Kino zu sehen gab. Das Verhör von Hans Landa, der sich einen französischen Bauern vornimmt, den er verdächtigt, Juden zu verstecken, ist einfach hervorragend geschrieben, unglaublich spannend inszeniert und natürlich stark gespielt – und zwar nicht nur von Christoph Waltz, sondern auch von dessen Gegenüber. Dabei sollte eigentlich nicht der aus „Hannibal Rising“ bekannte Denis Ménochet in Rolle von Perrier LaPadite schlüpfen, sondern Jean Reno („Léon – Der Profi“). Der hat Quentin Tarantino aber schlicht eine Absage erteilt.
Nastassja Kinski als Bridget von Hammersmark
Klaus Kinskis Tochter Nastassja hätte es ebenfalls fast in den Film geschafft. Sie war im Gespräch für die Rolle der Bridget von Hammersmark, die letztlich an Diane Kruger („Aus dem Nichts“) ging. Quentin Tarantino flog sogar extra nach Deutschland, um die Berlinerin zu treffen – letztlich kamen die beiden allerdings nicht zu einer Einigung.
Wir werden wohl nie erfahren, wie sich Adam Sandler als Baseballschläger-schwingender Nazijäger gemacht hätte, ob Leonardo DiCaprio Hans Landa ähnlich verrückt angelegt hätte wie seine Antagonisten-Rolle im „Basterds“-Nachfolger „Django Unchained“ oder ob Simon Peggs Deutschkenntnisse mit denen Fassbenders mithalten können. Doch auch wenn „Inglourious Basterds“ ein absolut sehenswertes Stück Film ist, hätten wir den Film mit der ursprünglich angedachten Besetzung mindestens genauso gerne gesehen.
Inglourious Basterds