Der Sumpf-Grusel „Swamp Thing“, der ebenso wie „Titans“ (hierzulande auf Netflix) und dessen Spin-off „Doom Patrol“ (vermutlich bald auf Netflix) für den US-Streaming-Dienst DC Universe produziert wurde, stand von Anfang an unter keinem guten Stern. Noch während der Produktion der ersten Staffel wurde die Anzahl der Episoden von ursprünglich dreizehn auf zehn Episoden gekürzt. Nun haben die Verantwortlichen bei Warner nach nur einer ausgestrahlten Folge die Reißleine gezogen. Die übrigen neun Episoden werden regulär im wöchentlichen Rhythmus ausgestrahlt, danach wird der Sumpf trockengelegt.
Finanzielle Unstimmigkeiten bei "Swamp Thing“
Twitter-Nutzer @UberKryptonian hat in einem Tweet ein Statement geteilt, das DC Universe im Community-Messageboard gepostet haben soll. Darin heißt es unter anderem, dass die erste Staffel von „Swamp Thing“ wie geplant ausgestrahlt werde, ohne weitere Pläne für eine zweite Staffel. Die Streaming-Plattform selbst sei nicht in Gefahr, man arbeite weiterhin an neuen und etablierten Serien. So wurde unter anderem „Titans“ bereits um eine zweite Staffel verlängert. Gründe für die plötzliche Absetzung von „Swamp Thing“ wurden nicht genannt.
Ein ganze Reihe von Tweets des amerikanischen Schauspielers und Journalisten John Gholson lässt jedoch erahnen, dass Unstimmigkeiten bei den Steuernachlässen des US-Bundesstaats North Carolina, dem Drehort der Serie, für das Aus der Serie zumindest mitverantwortlich sind. Demnach gab es Missverständnisse bei der Höhe der Summe, die für die erste Staffel bereitgestellt werden sollte. So rechnete Warner mit einem höheren Betrag pro Episode, der sich letztlich als falsch herausstellte. Nachdem die neuen Kosten für eine weitere Staffel kalkuliert wurden, sei man sich seitens Warner nicht mehr sicher gewesen, die Qualität der ersten Staffel halten zu können. Den ganzen Thread könnt ihr euch durchlesen, indem ihr auf den eingebetteten Tweet klickt:
Arrowverse als Vorbild
Wie Deadline, Bloody Disgusting und Geeks WorldWide übereinstimmend berichten, hätten jedoch auch kreative Differenzen zum Aus von „Swamp Thing“ beigetragen. Der Horror-Ansatz der Serie kam demnach nicht bei allen Verantwortlichen und nicht bei der gesamten Warner-Chefetage gut an. Laut einer Quelle von Geeks WorldWide hätte ein Produzent den Wunsch geäußert, sich doch eher an bekannten The-CW-Serien wie „The Flash“ oder „Arrow“ zu orientieren.
Darum geht’s in "Swamp Thing“
Abby Arcane (Crystal Reed) arbeitet für die Gesundheitsbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention). Sie kehrt zurück an den Ort ihrer Kindheit, Houma in Louisiana, um ein tödliches Virus zu erforschen, das aus dem Sumpf kommt. Dort lernt sie den Wissenschaftler Alec Holland kennen, der dann allerdings in einen Unfall verwickelt wird. Und böse Mächte versuchen, die Geheimnisse des Sumpfes für ihre sinisteren Zwecke zu nutzen…
Ob und wann die erste und letzte Staffel von „Swamp Thing“ auch in Deutschland erscheinen wird, ist noch nicht bekannt.
UPDATE 11. Juni 2019: Wie Deadline berichtet, handelt es sich bei den vom amerikanischen Schauspieler und Journalisten John Gholson genannten Zahlen um Fehlinformationen. Demnach gab der Geschäftsführer des North Carolina Film Office, Guy Gasser, an, dass die genannte Summe von 40 Millionen Dollar Steuervergünstigungen pro Staffel die festgelegte maximale Summe von zwölf Millionen Dollar für eine Produktion weit überschreiten würde und sogar weit über dem jährlichen Gesamtbudget von 31 Millionen Dollar liege. Auch ein Missverständnis bei den Angaben im Vertrag schloss Gasser aus, würden doch sämtliche Details vor Produktionsbeginn schriftlich vorliegen. Laut Gasser wurden für den Piloten von „Swamp Thing“ knapp fünf Millionen Dollar zugesichert, für die restliche erste Staffel sollte die maximale Summe von zwölf Millionen Dollar zur Verfügung stehen.
Der Twitter-Account von John Gholson wurde inzwischen gelöscht bzw. gesperrt.