Nachdem Chloe (Lauren German) am Ende der dritten „Lucifer“-Staffel das wahre Gesicht ihres teuflischen Partners (Tom Ellis) gesehen und erstmal Reißaus genommen hat, trauert dieser der Polizistin zu Beginn der vierten Season hinterher. Doch wird er eines Abends von einer Gruppe maskierter Räuber jäh aus seinem depressiven Trällern am Klavier seines Nachtclubs Lux gerissen. Dabei ist es kein Unbekannter, der Lucifer (mal wieder) eine Pistole an den Kopf hält, wie sich schnell herausstellt.
Als er sein Gesicht sieht, begrüßt der Höllenfürst seinen Gegenüber (Jeremiah Birkett) freundlich als Mr. Raus-hier-du-Spinner und spielt damit auf eine frühere Begegnung der beiden in der Wüste vor den Toren von Los Angeles an. Doch was ist nochmal genau vorgefallen, als sich ihre Wege gekreuzt haben – und was hat es mit dem merkwürdigen Spitznamen auf sich, mit dem Lucifer den Mann anspricht, der laut Credits eigentlich auf den Namen Lee hört?
Schon das 3. Aufeinandertreffen
Das von Lucifer erwähnte Wüsten-Abenteuer war nicht das erste Mal, dass sich Lee und der Teufel begegnet sind. Schon am Anfang der zweiten Staffel konfrontierten Lucifer und sein Bruder Amenadiel (D.B. Woodside) den Räuber, als er gerade ein Juweliergeschäft überfallen wollte. Damals vermuteten sie, dass sich die Seele ihrer aus der Hölle entflohenen Mutter in Lees Körper befindet. Das stellte sich zwar schnell als falsch heraus, dennoch bestrafte Lucifer den erfolglosen Dieb, indem er ihm Waffe und Kleidung abnahm, als Amenadiel die Zeit verlangsamte. So wurde Lee dann auch von der Polizei gefasst und ins Gefängnis gesteckt, wie er Lucifer beim nächsten Aufeinandertreffen, der besagten Begegnung in der Wüste, vorhält.
In Season drei stoppt Lucifer, nachdem er bewusstlos geschlagen wurde und – mit seinen wiedergekehrten Flügeln – in der Wüste aufgewacht ist, einen durch die Einöde rasenden Geldtransporter. An dessen Steuer sitzt kein Geringerer als Lee, der das Fahrzeug gestohlen hat, um endlich das nötige Geld zu erbeuten, um seine Schulden zu begleichen und frei zu sein. Die beiden erkennen sich wieder, was Lee endgültig dazu bringt, Lucifer zum Aussteigen aufzufordern. Hier entsteht dann auch der erwähnte Spitzname. Als Lucifer nämlich freundlich nach Lees Namen fragt, wiederholt der einfach nochmal seine Aufforderung mit den Worten „Raus hier, du Spinner!“ (im englischen Original: „Said out, bitch!“), weswegen er fortan von Lucifer auch Mr. Raus-hier-du-Spinner (bzw. Mr. Said-out-bitch) genannt wird.
Von den Drohungen lässt sich der Teufel natürlich keineswegs beeindrucken, stattdessen macht er Lees Plänen wieder einmal einen Strich durch die Rechnung. Um nach Los Angeles zurückzukommen, übernimmt er sowohl den Transporter als auch die erbeutete Uniform des Diebs und lässt Lee (erneut halbnackt) in der Wüste zurück.
Happy End für Lee in Staffel 4?
Während Lee diesmal damit ein Gefängnisaufenthalt erspart blieb, hat er den längeren Wüsten-Aufenthalt fast mit seinem Leben bezahlt, wie er Lucifer nun in Staffel vier eröffnet. Daher hat er den reichen Höllenfürsten nun auch gezielt für einen Überfall ausgesucht. So will er nicht nur endlich an das erhoffte Geld kommen, sondern gleichzeitig auch Rache an seinem „Peiniger“ nehmen. Natürlich kommt aber alles anders.
Mit Leichtigkeit knockt Lucifer Lees Handlanger aus und widmet sich dann dem Kopf der Bande selbst. Doch statt auch mit ihm kurzen Prozess zu machen, beschließt er, der einmal mehr seine eigene Lage auf jemand anderen projiziert, Lee tatsächlich einen Haufen Geld (und der Fairness halber auch seine Hose obendrauf) zu geben, damit dieser eine Chance bekommt, der Welt zu beweisen, dass er nicht nur ein Dieb, sondern mehr als das ist, was die Leute in ihm sehen.
Wiedersehen mit Lee in Season 5?
Mit Lees Auftauchen in der vierten „Lucifer“-Staffel haben die Macher nun endgültig einen regelmäßigen Running Gag etabliert. In Anbetracht der Episoden, in denen der Dieb bisher aufgetreten ist, fällt auf, dass er seit Season zwei stets in den ersten Minuten des Staffelauftakts zu sehen war. Insofern ist diese Wiederholung nach der längeren Pause zwischen den Staffeln drei und vier eine schöne Rückbesinnung auf vorherige Folgen, mit der man gleich zeigt, dass bei „Lucifer“ trotz des Wechsels zu Netflix nach der zwischenzeitlichen Absetzung (und eines teuflischen blanken Hinterns) im Grunde alles beim Alten bleibt.
Eine fünfte „Lucifer“-Season wurde bisher zwar noch nicht bestätigt, doch sollte diese zu Stande kommen (was wir für ziemlich wahrscheinlich halten), würde es uns nicht wundern, wenn wir dann auch Lee nochmal wiedersehen und erfahren, ob er tatsächlich sein Leben umkrempeln und ein Happy End finden konnte oder doch wieder auf die schiefe Bahn geraten ist.
Alle vier „Lucifer“-Staffeln können hierzulande über Amazon Prime Video abgerufen werden.