Auf nichts anderes war im Kino so viel Verlass wie auf den neuen, jährlichen Woody-Allen-Film. Das heißt nicht, dass die Filme der Regielegende („Manhattan“, „Blue Jasmine“) jedes Mal gelungen waren – aber seit 1982 brachte Allen jedes Jahr mindestens ein neues Werk in die Lichtspielhäuser. 2018 sollte diese Serie mit „A Rainy Day in New York” fortgesetzt werden, einer Tragikomödie mit u. a. Elle Fanning, Timothée Chalamet („Call Me By Your Name“) und Jude Law. Doch Amazon sagte nein...
Woody Allen hatte mit dem Online-Konzern, der auch in der Film- und Serienproduktion tätig ist, einen Vertrag über mehrere Projekte geschlossen (darunter auch die sechsteilige Serie „Crisis In Six Scenes“, die exklusiv auf Amazon Prime Video verfügbar ist). „A Rainy Day in New York” ist Teil dieses Vertrags. Doch 2013 sprach Dylan Farrow, die eine Adoptivtochter von Allen und Mia Farrow war, erneut über angeblichen sexuellen Missbrauch durch Allen, der in den Neunzigern vor Gericht nicht nachgewiesen werden konnte. Im Zuge der #MeToo-Debatte wurde der Fall wieder diskutiert – und Allen wird seitdem von vielen Schauspielern sowie Filmfirmen gemieden.
Comeback für Allen
Nachdem Amazon den Vertrag mit Allen aufgekündigt hatte, klagte der Regisseur gegen den Konzern. Außerdem arbeitet er an seinem Comeback. Vorher aber wird sein aktuellster Film, „A Rainy Day in New York”, doch noch in einigen Ländern in die Kinos kommen – und zwar unter anderem in Deutschland. Der Verleih NFP hat sich die Rechte gesichert.
Auf Nachfrage wurde uns noch kein genauer deutscher Starttermin genannt. Sueddeutsche.de zitiert Verleihchef Christoph so:
„Filmwelt / NFP freut sich sehr, mit Woody Allen bei ‚A Rainy Day in New York‘ zusammenzuarbeiten, er ist für uns einer der herausragenden Regisseure unserer Zeit. Wir sind froh, den Film in Deutschland und Österreich diesen Herbst ins Kino zu bringen und Teil der Familie der internationalen Verleiher zu sein, die den Film in Europa, China, Japan, Korea, Russland sowie Latein- und Südamerika verleihen.“