Nicht Daenerys (Emilia Clarke) mit ihrem Drachen Drogon. Nicht Bran (Isaac Hempstead Wright), der Dreiäugige Rabe. Nicht Jon Snow (Kit Harington) mit seinem Schwert Longclaw. Nein, Arya (Maisie Williams) hat den Nachtkönig (Vladimir Furdik) vernichtet und damit eines der zwei Probleme für unsere Helden aus der Welt geschafft. Doch wie so oft bei „Game Of Thrones“ gilt: Eine scheinbare Überraschung wurde in Wahrheit bereits lange vorher angedeutet.
Im Fall von Aryas tödlichem Dolchstoß haben die Macher nämlich eine Szene aus der sechsten Folge der dritten Staffel wieder aufgegriffen, in der die Bruderschaft ohne Banner den Baratheon-Bastard Gendry (Joe Dempsie) an Melisandre (Carice Van Houten) verschachert, die daraufhin von einer wütenden Arya konfrontiert wird. Die rote Priesterin schaut sich Arya noch einmal genauer an und behauptet, in ihr eine „Dunkelheit“ zu sehen sowie braune, blaue und grüne Augen, die aus dieser Dunkelheit zurückschauen und von Arya für immer geschlossen werden:
Melisandre prophezeit Arya also, dass sie mindestens jeweils eine Person oder ein Wesen mit braunen, blauen und grünen Augen töten wird. Und als sich die Stark-Tochter und die Priesterin von R’hllor in „The Long Night“, der dritten Folge der achten Staffel, wiedertreffen (was Melisandre ebenfalls bereits prophezeit hatte), greift sie diese Weissagung wieder auf – und gibt Arya damit den Mut, einen Angriff auf den Nachtkönig zu wagen.
Ein hervorragend geschriebener Moment, der umso interessanter ist, weil er in den Büchern von George R.R. Martin so wahrscheinlich nicht vorkommen wird. Nicht nur gibt es dort (bislang) keinen Nachtkönig als zentralen Antagonisten, noch dazu gibt es auch die Szene, in der Melisandre auf die Bruderschaft und damit auch auf Arya trifft, nicht. Dort verwendet sie stattdessen das Blut eines anderen Baratheon-Bastards, Edric Storm, dessen Rolle und Funktion Gendry in Teilen übernimmt. In den Büchern könnte Aryas Schicksal also ganz anders verlaufen.
Andere Reihenfolge
Interessant ist aber auch, dass Melisandre die Augenfarben von Aryas Opfern in den zwei Szenen in anderer Reihenfolge aufzählt. In der dritten Staffel heißt es „braune Augen, blaue Augen, grüne Augen“, doch in der achten Staffel ist daraus „braune Augen, grüne Augen, blaue Augen“ geworden.
Und die Reihenfolge ist womöglich entscheidend, denn je nachdem, ob Melisandre die prophezeiten Tode in einer bestimmten Reihenfolge vorausgesehen hat oder nicht, könnte Arya auch noch eine wichtige Rolle in den finalen drei Folgen spielen. Denn die wohl berühmteste „Game Of Thrones“-Figur mit grünen Augen ist Cersei Lannister (Lena Headey). Womöglich wurde in den beiden Szenen also bereits angedeutet, dass Arya die aktuelle Königin von Westeros schlussendlich töten wird – eine beliebte Fantheorie besagt ja etwa, dass sie dazu das Gesicht von Jaime (Nikolaj Coster-Waldau) oder Tyrion (Peter Dinklage) nehmen könnte.
Tötet Arya noch Cersei?
Andererseits: Bei der Szene in der achten Staffel werden die blauen Augen als letztes aufgeführt, was bedeuten könnte, dass Arya sowohl ihr braunäugiges als auch ihr grünäugiges Opfer bereits erledigt hat. Allerdings könnte das auch einfach dem Effekt geschuldet sein, dass die blauen Augen, und damit der Nachtkönig, hier eben besonders betont werden sollen. Hinzu kommt: Während mit den braunen Augen wahrscheinlich Walder Frey (David Bradley) gemeint sein dürfte, hat Arya bislang noch keine wirklich prominente Figur mit grünen Augen umgebracht. Und nachdem Melisandre soweit alles richtig prophezeit hat, wird es dazu wohl noch kommen.
Womöglich gibt es ja schon in der nächsten Folge der achten Staffel „Game Of Thrones“ einen Hinweis darauf, ob Arya tatsächlich als nächstes Cersei ins Visier nimmt oder nicht – auf ihrer Todesliste steht die Königin auf jeden Fall schon mal. Mehr erfahren wir dann in der Nacht auf den 6. Mai 2019.
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