Achtung, der folgende Artikel enthält Spoiler zur ersten Folge der achten „Game Of Thrones“-Staffel.
Nach dem schockierenden Moment mit der brennenden Spirale aus Leichenteilen fast am Ende der Episode „Winterfell“ folgte vor dem Abspann noch eine kurze, wesentlich ruhigere Szene – die aber nicht weniger spannend ist. Am Ende der ersten Folge der achten „Game Of Thrones“-Staffel reitet ein Mann mit Kapuze in Winterfell ein. Er steigt vom Pferd und nimmt die Kapuze ab: Es ist Jaime Lannister (Nikolaj Coster-Waldau). Dann erblickt er Bran Stark (Isaac Hempstead-Wright), der den Blick ruhig erwidert, und Jaime entgleiten die Gesichtszüge.
Aber warum schaut der kampferprobte Königsmörder beim Anblick eines Jungen im Rollstuhl so schockiert? Die Erklärung liegt viele Staffeln und Jahre zurück: Denn Jaime und Bran begegneten sich zum ersten Mal in der ersten Folge der ersten Staffel und dieses Treffen führte überhaupt erst dazu, dass Bran nicht mehr gehen kann. In der Episode „Der Winter naht“ kletterte Bran auf einen Turm und sah durch ein Fenster Jaime und dessen Zwillingsschwester Cersei (Lena Headey) beim Sex. Um ihr inzestuöses Geheimnis zu wahren, schubste Jaime den Jungen aus dem Fenster – mit der klaren Absicht, dass Bran bei dem Sturz sterben sollte.
Nun sieht Jaime also nach all den Jahren den Jungen wieder, den er einst töten wollte. In der Zwischenzeit hat sich Jaimes Figur massiv entwickelt, wurde vom arroganten Unsympathen zum Fanfavoriten mit einem Gewissen. Dieses veranlasste ihn erst jüngst dazu, mit seiner geliebten Schwester Cersei zu brechen und das in seinen Augen Richtige zu tun: Sich den Starks und Targaryens im Kampf gegen den Nachtkönig anzuschließen statt gegen sie zu intrigieren.
Doch auch Bran hat sich stark verändert, was Jaime allerdings noch nicht weiß. Aus dem Rollstuhl blickt ihm nicht mehr wirklich der Stark-Spross entgegen, sondern der nahezu allwissende Dreiäugige Rabe. Wir glauben, dass dieser kaum noch Groll gegen Jaime hegen dürfte, steht er doch über den weltlichen Dingen. Jetzt darf er es aber nur nicht seinen Geschwistern verraten – denn wenn diese erfahren, dass Jaime hinter dem Sturz ihres Bruders steckt, dürften sie wiederum Rache an ihm nehmen wollen.
Viel mehr Sorgen sollte sich Jaime aber über das anstehende Aufeinandertreffen mit Daenerys Targaryen (Emilia Clarke) machen, das in der zweiten Folge stattfinden wird, wie wir dank des Trailers bereits wissen. Immerhin hat Jaime Daenerys‘ Vater, den „Mad King“ Aerys II Targaryen, getötet. Und Daenerys hat sich bislang als nicht gerade besonders vergebungsfreudige Person erwiesen, weist sogar immer stärker despotische Züge auf. Wer nicht das Knie vor ihr beugt, wird von ihren Drachen verbrannt.
Das sagt Nikolaj Coster-Waldau über die Reunion mit Bran
Das alles weiß Jaime zu dem Zeitpunkt seines Wiedersehens mit Bran aber noch nicht. Und Jaime-Darsteller Nikolaj Coster-Waldau erklärte im Interview mit Entertainment Weekly, dass Jaime die Angst, die ihn in dem Moment buchstäblich ins Gesicht geschrieben steht, auch wirklich empfindet:
„Er kommt dort an mit dem Gedanken: ‚Ich weiß, dass mein Bruder Tyrion dort ist und ich werde den richtigen Kampf kämpfen.‘ Und dann ändert sich das in: ‚Jetzt stecke ich tief in der Scheiße. Denn das ist der Lord von Winterfell, den ich umzubringen versucht habe, und ich bin mir sicher, dass er Rache will.‘ Das ist es, was Jaime nun erwartet.“ Jaime habe zwar wahrscheinlich gewusst, dass der Junge den Sturz damals überlebt hat, aber nicht damit gerechnet, ihn zu treffen.
Werden Jaime und Bran Verbündete?
Interessanterweise äußerte Bran zu einem früheren Zeitpunkt der Folge, dass er auf einen „alten Freund“ warte. Wer damit gemeint ist, darüber können wir natürlich nur spekulieren. Es könnte der Nachtkönig sein, es könnte aber eben auch Jaime Lannister sein. Schließlich saß Bran genau zum Zeitpunkt von Jaimes Ankunft an der richtigen Stelle, um ihn zu begrüßen.
Über eine mögliche Allianz zwischen Jaime und Bran erklärte Nikolaj Coster-Waldau gegenüber The Hollywood Reporter, dass Bran ja schließlich gesagt habe, dass er auf einen alten Freund warte, und dass Bran „Dinge wisse“. Mehr könne er dazu aber nicht sagen: „Das ist so ein großer Cliffhanger, dass es den Karriere-Selbstmord bedeuten würde, wenn ich nur irgendetwas verrate.“
Doch gegen wen könnten sich die Männer verbünden? Gegen die intrigierende Cersei? Die immer gnadenloser waltende Daenerys, der die Enthüllung über Jon Snows besseren Anspruch auf den Thron nicht schmecken dürfte? Gegen den näher rückenden Nachtkönig? Zumindest ein paar Antworten dürfte es in der zweiten Folge der achten und finalen Staffel von „Game Of Thrones“ geben, die in der Nacht vom 21. auf den 22. April 2019 Premiere feiert.
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