Achtung, Spoiler zur deutschen TV-Ausstrahlung von „Navy CIS“!
Als die 13. Folge aus der 16. „Navy CIS“-Staffel im Februar 2019 im US-Fernsehen lief, haben wir noch spekuliert, dass sich hiesige „NCIS“-Fans wohl noch bis Herbst gedulden müssen, ehe sie die vieldiskutierte Episode zu sehen bekommen, in der wir endlich mehr über das mutmaßliche Ableben des vor Jahren ausgestiegenen Fanlieblings Ziva David (Cote de Pablo) erfahren. Anders als erwartet, legt Sat.1 die alljährliche Ausstrahlungspause in der aktuellen Staffel aber nicht genau in der Mitte, sondern erst nach der 14. Folge der 24-teiligen Season ein, sodass wir am heutigen 10. April 2019 ab 20.15 Uhr auch schon hierzulande eine Antwort auf die brennende Frage bekommen, ob Ziva tatsächlich das Zeitliche gesegnet hat...
Zivas (vermeintliches) Schicksal
Wir erinnern uns: Die einst für den israelischen Geheimdienst Mossad tätige Ziva David war ab der dritten Staffel mal mehr, mal weniger Teil des NCIS-Teams – bis sie am Ende von Season elf dort ihren Dienst quittierte und nach Israel zurückkehrte. Das war auch das letzte Mal, dass Schauspielerin Cote de Pablo in der Rolle auftrat. In der 13. Staffel erfahren wir dann lediglich im Dialog, dass Zivas Haus durch einen vom CIA-Agenten Trent Kort (David Dayan Fisher) befehligten Angriff zerstört wurde und sie selbst dabei ums Leben gekommen sein soll. Ihre und Tony DiNozzos (Michael Weatherly) kleine Tochter Tali hat das Ganze allerdings überlebt, was schließlich auch zu Tonys NCIS-Abschied (und damit Michael Weatherlys Ausstieg) führte, da er sich nun um Tali kümmern wollte, von deren Existenz er bis dahin nicht einmal etwas wusste.
Schon damals zweifelten viele Fans an dieser Geschichte, nicht zuletzt, da Zivas Überreste nie gefunden wurden. Auch der ehemalige, mittlerweile verstorbene „NCIS“-Showrunner Gary Glasberg erklärte nach der Ausstrahlung der Folge vielsagend, dass viel Bedacht in die genaue Wortwahl der Verkündung von Zivas vermeintlichem Tod gesteckt wurde. Dennoch mussten Zuschauer nun noch einmal geschlagene drei Jahre warten, bis die Geschichte wieder aufgegriffen wird.
Lebt Ziva noch?
Hierzulande trägt die neue „Navy CIS“-Folge den passenden Titel „Zivas Geheimnis“ (Originaltitel: „She“). Und tatsächlich ist die Ex-Mossad-Agentin darin noch einmal ein großes Thema. Gibbs (Mark Harmon) und sein Team stoßen in der Episode auf die verängstigte Tochter der Ex-Navy-Rekrutin Morgan, die vor zehn Jahren mitten in ihrer Schwangerschaft spurlos verschwand und später für tot erklärt wurde. Wie sich nun herausstellt, wurde sie damals allerdings entführt und ist noch immer in Gefangenschaft, während sie nun ihrem dort geborenen Kind zur Flucht verhelfen konnte. Und als wäre dies noch nicht schockierend genug, finden Bishop (Emily Wickersham) und Torres (Wilmer Valderrama) bei ihren Ermittlungen auch noch heraus, dass niemand Geringeres als Ziva jahrelang heimlich weitere Nachforschungen angestellt hat, um den Verantwortlichen aufzuspüren und so für Gerechtigkeit zu sorgen.
Dabei stößt das NCIS-Team nicht nur auf umfassende Aufzeichnungen Zivas, sondern auch auf ein geheimes Privatbüro, von dem aus die Ex-Kollegin weiter an dem Fall gearbeitet hat und für das bereits bis ins Jahr 2020 die Miete vorausbezahlt wurde. Dort finden die Agenten auch ein Notizbuch mit einem Brief von Morgans Mutter, den Ziva dem Entführer der Vermissten vorlesen wollte, sobald sie ihn geschnappt hat. Um dieses Vorhaben jetzt trotzdem noch in die Tat umzusetzen, macht es sich nun Bishop zur Aufgabe, den Fall abzuschließen – mit Erfolg: Morgan kann gefunden und gerettet, ihr Kidnapper gefasst werden.
Kein Comeback von Cote de Pablo
Als Bishop den nach einem Herzinfarkt ans Krankenbett gefesselten Täter aufsucht, um ihm den erwähnten Brief vorzulesen, erwartet sie jedoch eine Überraschung. So erklärt er ihr, dass ihr eine andere Frau damit bereits zuvorgekommen sei und ihm zudem versprochen habe, dass sie seine Träume heimsuchen wird. Bishop erkennt erst jetzt, dass jemand den Brief in der Zwischenzeit offenbar aus Zivas altem Notizbuch gerissen hat. Um ihren sich anbahnenden Verdacht zu bestätigen, eilt sie daraufhin zu Zivas Geheimbüro, das sie unabgeschlossen vorfindet und in dem zuvor aufgehängte Kleidung nun plötzlich im Raum herumliegt. Darunter versteckt sich eine Notiz, die endgültig beweist, dass Ziva noch am Leben ist: „Eleanor Bishop, bitte bewahre mein Geheimnis, für die Sicherheit meiner Familie.“
Auch wenn nach der US-Ausstrahlung einige Zuschauer die Theorie aufstellten, dass in Wahrheit Gibbs hinter den Spuren und der Nachricht von Ziva steckt, um Bishop einen richtigen Abschluss zu liefern (schließlich war er zwischenzeitlich im Besitz des besagten Notizbuchs), gehen wir davon aus, dass wirklich eine weiterhin quicklebendige Ziva dafür verantwortlich ist. Zum einen trauen wir Gibbs einen solch manipulativen Plan nicht zu, zum anderen konnten die Macher so die lange im Raum stehende Frage nach Zivas Schicksal endlich beantworten, ohne Aussteigerin Cote de Pablo noch einmal zu einer Rückkehr bewegen zu müssen – wovon wiederum einige Fans enttäuscht sein dürften.
Die Hoffnung auf einen späteren Gastauftritt sollte man vielleicht trotzdem noch nicht ganz aufgeben. Schließlich gilt es trotz dieser großen und wahrscheinlich von langer Hand geplanten Enthüllung eigentlich noch zu klären, was damals genau beim Angriff auf Zivas Haus vorgefallen ist, ob sie ihren Tod für die Sicherheit ihrer Familie bewusst vorgetäuscht hat und ob Tony denn eigentlich von der ganzen Sache weiß. Womöglich hebt man sich die Antworten darauf aber für einen anderen Zeitpunkt auf, für den nicht nur de Pablo, sondern eventuell auch Michael Weatherly noch einmal kurz vorbeischauen könnte, um Fans gleich doppelte Wiedersehensfreude zu bescheren. Vielleicht ja sogar fürs große Serien-Finale (was ja aber hoffentlich noch ein paar Jahre hin ist).