Achtung, Spoiler zur deutschen TV-Ausstrahlung von „Navy CIS“!
Auch in der zwölften Folge der aktuellen 16. „Navy CIS“-Staffel, die am heutigen 2. April 2019 ab 20.15 Uhr erstmals bei Sat.1 läuft, bekommen es die Ermittlerkollegen von Gibbs (Mark Harmon) natürlich wieder mit einem kniffligen neuen Fall zu tun. Viel interessanter dürfte für viele „Navy CIS“-Fans jedoch der zweite Handlungsstrang der Episode sein, in dessen Zentrum Gibbs selbst steht, der Besuch aus seiner Vergangenheit bekommt. Das reißt alte Wunden bei dem gestandenen Leiter des „NCIS“-Teams auf und bietet den Zuschauern einen der seltenen Blicke in seine Kindheit...
Gibbs' Ersatzvater
In der besagten Folge mit dem Titel „Der letzte Mann“ lernen wir zum ersten Mal John Sydney (Dabney Coleman) kennen, der seinerzeit mit Gibbs‘ vor einigen Jahren verstorbenem Vater Jackson im Zweiten Weltkrieg gedient hat und Gibbs nun vom Tod seines Ex-Kameraden und Jacksons bestem Freund Leroy Jethro Moore unterrichtet, von dem Gibbs seine Vornamen hat. John war jedoch weit mehr als nur ein weiterer Kamerad Jacksons. Wie wir nämlich erfahren, war er ebenfalls ein sehr guter Freund der Familie Gibbs und hat nach dem Krieg sogar eine Zeit lang bei ihnen zu Hause gewohnt.
In dieser Zeit hatte er auch ein inniges Verhältnis zu Gibbs selbst aufgebaut und will den „NCIS“-Chef beim Wiedersehen Jahre später nun auch entsprechend herzlich begrüßen. Der verweigert jedoch die Umarmung und spricht John sehr distanziert mit „Mr. Sydney“ an. Allerdings hat diese Ablehnung einen ganz einfachen Grund...
Schwere Trennung
Trotz alter Gefühle, die wieder hochkochen, lässt sich Gibbs dazu breitschlagen, John bei einem ambitionierten Unterfangen zu helfen. So ist John nun das letzte überlebende Mitglied des Letzter-Mann-Clubs, einer Gruppe von Absolventen der High School in Gibbs‘ Heimatort Stillwater, die zusammen im Zweiten Weltkrieg gekämpft haben und sich geschworen haben, dass der letzte von ihnen alle ihre Militärmarken einsammelt und mit ihnen begraben wird. Mit Gibbs‘ Hilfe will John in Stillwater nun LJ Moores Marke auftreiben.
Spätestens als John im Zuge dessen sein Herz ausschüttet und offenbart, dass Gibbs für ihn wie der Sohn war, den er nie hatte, wird deutlich, dass die Beziehung zwischen den beiden auch für Gibbs selbst etwas ganz Besonderes war. Da das Verhältnis zu seinem richtigen Vater kompliziert und immer sehr angespannt war, wurde John für ihn fast schon eine Art Ersatzvater, dem er sich anvertrauen konnte und mit dem er viel unternommen hat. Umso verletzter und trauriger war Gibbs dann, als John eines Tages einfach aus dem Hause Gibbs verschwand, ohne sich von dem kleinen Leroy zu verabschieden. Das hat auch der erwachsene Leroy John nie verziehen, doch wusste Gibbs auch nicht die ganze Wahrheit – bis jetzt...
Versöhnung nach vielen Jahren
Da Gibbs‘ Mutter Ann schon früh gestorben ist und er mit seinem Vater sich nicht über seine persönlichen Probleme ausgetauscht hat (und er ja auch selbst generell recht verschlossen ist, was das angeht), wusste Gibbs nie, warum John ihn und seine Eltern damals wirklich verlassen hat. Nach all den Jahren erfährt er nun aber endlich, dass John damals – traumatisiert vom Krieg – ein so schweres Trinkproblem entwickelt hat, dass Ann ihn aufforderte zu gehen. Weil er aber nicht wusste, wie er vom jungen Leroy Abschied nehmen soll, ist er schließlich einfach gegangen und hat wütend und beschämt seine eigene Militär-Marke weggeworfen.
Nach dieser Offenbarung taut Gibbs allmählich auf und geht sogar so weit, dass er John schließlich eine Ersatzmarke graviert, damit dieser sein Vorhaben erfolgreich umsetzen und so das Versprechen gegenüber seinen verstorbenen Kameraden einlösen kann. Ein sichtlich gerührter John erklärt darauf hin, dass nun Gibbs „Der letzte Mann“ ist. Nur selten bekommen wir so einen emotionalen Einblick in Gibbs‘ Vergangenheit und Gefühlswelt wie in dieser „NCIS“-Folge.