In den „Harry Potter“-Kinofilmen machte Harry Melling als fieser Cousin Dudley dem zaubernden Titelhelden das Leben zur Hölle. Eine sehr ähnliche Rolle spielt Melling nun in „Trautmann“. In dem Biopic über den legendären deutschen Fußballtorhüter Bernhard „Bert“ Trautmann leitet er als Sergeant Smythe nach dem Zweiten Weltkrieg ein Kriegsgefangenenlager. Er hasst die Deutschen, die für ihn alle Nazis sind, führt ein hartes Regiment und lässt die Inhaftierten spüren, dass sie seiner Meinung nach den Tod verdient hätten. Vor allem mit Trautmann (gespielt von David Kross) gerät er aneinander und verdonnert ihn dazu, die Toiletten zu schrubben – eine Aufgabe, die sicher auch Dudley gerne für Harry Potter reserviert hätte.
Optisch hat Melling aber rein gar nichts mehr mit dem pummeligen Fiesling aus „Harry Potter“ zu tun. Der 1989 geborene Brite hat sich in den vergangenen Jahren massiv verändert, was sich nun auch in „Trautmann“ zeigt:
Schon zu „Harry Potter“-Zeiten nahm Harry Melling übrigens stark ab. Vor „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes: Teil 1“ wollten die Macher deswegen sogar seine Rolle erst neu besetzen, weil der Jungschauspieler zu dünn geworden war. Am Ende verpasste man ihm aber einen sogenannten Fat-Suit.
Den veränderten Melling gibt es nun also in „Trautmann“ zu sehen. Erzählt wird dabei die unglaubliche Geschichte eines deutschen Soldaten, der im Zweiten Weltkrieg in britische Kriegsgefangenschaft gerät, dann durch Zufall als talentierter Fußballtorhüter entdeckt wird und nach unglaublichen Leistungen bei einem Provinzklub einen Vertrag von Manchester City angeboten bekommt. Zuerst von den Fans als Nazi beschimpft, wird er dort zu einem der besten Keeper der Welt und zur Legende - vor allem nachdem er mit dem Team 1956 den FA Cup, den englischen Pokal, holt und dabei die letzten 15 Minuten mit einem Genickbruch (!) spielt.
Auch wenn Regisseur Marcus H. Rosenmüller („Wer früher stirbt, ist länger tot“) einige Geschehnisse dramaturgisch stark verdichtet, schafft er ein „berührendes und kraftvolles Biopic“, wie wir in unserer FILMSTARTS-Kritik festhalten:
Trautmann