Wer „Club der roten Bänder“ nicht kennt und sich dennoch dazu entscheidet, den Kinofilm anzusehen, wird den Saal eventuell mit einigen Fragen verlassen. Auch wenn es sich bei „Club der roten Bänder – Wie alles begann“ um ein Prequel handelt und die meisten Geschehnisse aus der Serie im Film noch nicht stattgefunden haben, haben Serienfans einen klaren Vorteil. Immerhin hatten sie bereits drei Staffeln Zeit, um die Charaktere kennenzulernen. Falls ihr plant, den Film anzusehen, ohne die Serie zu kennen, oder wenn ihr einfach nur euer Gedächtnis auffrischen wollt, geben wir euch hier die wichtigsten Infos für den Kinobesuch.
Um diese Jugendlichen geht es bei "Club der roten Bänder"
Die Serie „Club der roten Bänder“ dreht sich um sechs Jugendliche, die aus unterschiedlichen Gründen im selben Krankenhaus landen. Um die schwere Zeit erträglicher zu machen, gründet der krebskranke Leo (Tim Oliver Schultz) einen Club. Dessen Name leitet sich von den roten Operationsarmbändern ab, die die Mitglieder in ihrer gemeinsamen Zeit im Krankenhaus tragen. Leo selbst ist schon längere Zeit stationiert und hat aufgrund seiner Krankheit bereits vor Beginn der Handlung ein Bein verloren.
Die weiteren Mitglieder erfüllen allesamt eine bestimmte Rolle innerhalb der Gruppe. Jonas (Damian Hardung) ist der „zweite Anführer“. Er wird einige Zeit nach Leo eingeliefert, teilt jedoch das gleiche Schicksal: Krebs mit Aussicht auf Beinamputation. Emma (Luise Belfort) ist „das Mädchen“ der Gruppe und leidet an Magersucht. „Der Hübsche“ Alex (Timur Bartels) kommt mit schweren Herzproblemen ins Krankenhaus und Toni (Ivo Kortlang) hat sich bei einem Moped-Unfall beide Beine gebrochen. Außerdem hat er das Asperger-Syndrom und übernimmt im Club der roten Bänder die Rolle des „Schlauen“. Der „gute Geist“ der Clique ist Hugo (Nick Julius Schuck). Das jüngste Mitglied des Clubs kam noch vor Leo ins Krankenhaus. Beim Sprung vom Zehn-Meter-Brett fiel Hugo ins Koma.
Das solltet ihr über "Club der roten Bänder – Wie alles begann" wissen
Bisher gab es drei Staffeln von „Club der roten Bänder“, doch anstatt deren Geschichte weiter voranzutreiben, setzt der Kinofilm vor den Ereignissen der Serie an. Das bedeutet: Leo und die anderen Club-Mitglieder kennen sich im Film noch nicht und laufen sich in dessen Verlauf bis auf wenige Ausnahmen auch nicht über den Weg. Kinobesucher sollten sich also darauf einstellen, fünf separate Geschichten zu erleben, die sich nur selten überschneiden. Hugo bekommt keinen eigenen Handlungsstrang, führt aber als Erzähler durch den Film und stellt mit Kommentaren eine Verbindung zwischen den einzelnen Figuren her.
Trotz der Aufteilung der Erzählung auf unterschiedliche Figuren fokussiert sich „Club der roten Bänder – Wie alles begann“ ganz klar auf Leo. Dessen Vorgeschichte behandelt seinen Weg vom gesunden, fußballspielenden Teenager hin zum krebskranken Einbeinigen. Von allen Handlungssträngen nimmt dieser die meiste Zeit in Anspruch und führt mit dem krebskranken Benni Sorg (Jürgen Vogel) eine neue Figur ein, die Leo erst zu der Person macht, die er zu Beginn der Serie ist.
Übernatürliche Elemente trotz wahrer Geschichte
Club der roten Bänder basiert auf wahren Begebenheiten. Der Spanier Albert Espinosa hat eine ähnliche Leidensgeschichte durchgemacht und das Erlebte in seinen Memoiren „Glücksgeheimnisse aus der gelben Welt“ geschildert. Das Buch wurde ein Bestseller und einige Zeit später von Espinosa selbst als Serie mit dem Titel „Polseres vermelles“ (wörtlich übersetzt: „Rote Armbänder“) adaptiert. Die dortigen Geschehnisse orientieren sich nur grob an den echten Schicksalen. Die Figuren in der Serie sind eher eine Kombination verschiedener Personen, denen Espinosa im Krankenhaus begegnete. Gleiches gilt für „Club der roten Bänder“, das quasi ein Remake von „Polseres vermelles“ ist.
Auch wenn es aufgrund der wahren Geschichte als Grundlage widersprüchlich erscheint, enthält „Club der roten Bänder“ übernatürliche Elemente. Der im Koma liegende Hugo befindet sich auf der Schwelle zwischen Leben und Tod und kann von dort aus mit anderen Sterbenden kommunizieren. Zwar kommen diese spirituellen Momente eher selten vor, dennoch könnten Kinobesucher etwas verwirrt sein, wenn es soweit ist. Seid also vorgewarnt.
„Club der roten Bänder – Wie alles begann“ läuft ab dem 14. Februar 2019 im Kino.