Biographische Filme über Musiker oder Bands sind eigentlich nicht als die ganz großen Kassenmagneten bekannt. Die (mit einigem Abstand) erfolgreichsten waren das Johnny-Cash-Biopic „Walk The Line“, das weltweit 186 Millionen Dollar einspielen konnte, sowie „Straight Outta Compton“ über die Hip-Hop-Crew N.W.A., der es auf 201 Millionen Dollar brachte. Mittlerweile hat sich die Sichtweise auf solche Filme aber radikal geändert. Verantwortlich ist dafür ein Film: „Bohemian Rhapsody“, der es auf ein weltweites Einspielergebnis von derzeit 821 Millionen Dollar bringt. Und so ist es wohl wenig verwunderlich, dass gerade an allen Ecken fieberhaft überlegt wird, wie man dem Erfolg des Queen- bzw. Freddie-Mercury-Biopics nacheifern kann. Und diese Überlegungen tragen erste Früchte: Mit „Stardust“ ist nämlich ein britischer Independent-Film über den jungen David Bowie in Arbeit (via Variety).
Davon soll "Stardust" handeln
In „Stardust“ soll erzählt werden, wie der junge David Bowie 1971 zum ersten Mal die USA besuchte und sich dort zu seinem wohl bekanntesten Alter Ego Ziggy Stardust inspirieren ließ. Regie wird Gabriel Range („Death Of A President“) führen und auch ein Hauptdarsteller ist bereits gefunden: Der britische Musiker und Schauspieler Johnny Flynn wird den Leinwand-Bowie geben. Einem größeren Publikum wurde er durch die Serien „Lovesick“ und „Genius“ sowie die Kinofilmen „Die Wolken von Sils Maria“ und „Beast“ bekannt. Neben ihm gehören auch Jena Malone („Die Tribute von Panem“), als Bowies Frau Angie, sowie Marc Maron („GLOW“) als Vertreter seiner Plattenfirma zur Besetzung von „Stardust“. Die Dreharbeiten sollen im Juni 2019 starten.
Ohne David Bowies Musik
Ein großer Unterschied zu „Bohemian Rhapsody“, der von den Queen-Mitgliedern Brian May und Roger Taylor mitproduziert wurde und in dem die Originalmusik der Band eine höchst prominente Rolle spielt, ist jedoch, dass das Bowiepic ohne die Songs des 2016 verstorbenen Musikers und zudem auch ohne die Unterstützung von dessen Familie auskommen muss. Das bestätigte Duncan Jones, Regisseur („Moon“, „Warcraft“) und Sohn von David Bowie, nun erneut via Twitter:
„Nach aktuellem Stand werden in dem Film keine Songs meines Vaters vorkommen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich das ändert“, schreibt Jones. Es habe sich schließlich niemand die Musikrechte für ein Biopic gesichert, das hätte er mitbekommen. „Es liegt ganz an den Zuschauern, ob sie ein Biopic ohne seine Musik und ohne Zustimmung seiner Familie sehen wollen“, fügt er noch hinzu.
Aber es handelt sich bei „Stardust“ eben auch um eine Independent-Produktion mit einem vermutlich sehr bescheidenen Budget, womit es wohl auch nicht im Bereich des Möglichen wäre, sich die Rechte an David Bowies Musik zu sichern. „Der Film zeigt einen Wendepunkt in Davids Leben, der nicht auf Bowies Musik angewiesen ist“, gaben die Produzenten zu verstehen, „ebenso wie bei ‚Nowhere Boy‘ über John Lennon oder ‚Control‘ über Joy Divison nutzen wir zeitgenössische Musik und Lieder, die Bowie gecovert hat, aber nicht seine originalen Songs.“
Einen offiziellen Starttermin gibt es für „Stardust“ noch nicht, jedoch ist wohl mit einer Veröffentlichung 2020 rechnen.